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Homosalat in Sonnencreme: Vorsicht bei diesem Inhaltsstoff

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Foto: CC0 / Pixabay / chezbeate

Homosalate sind chemische Stoffe, die vor allem in Sonnencremes Verwendung finden. Wie du sie erkennst, was sie bedenklich macht und welche Alternativen es gibt, liest du hier.

Homosalate sind synthetische Verbindungen, unter anderem auf Basis von Kohlenstoff, die sich als UV-Filter einsetzen lassen. Deshalb sind sie häufig Bestandteil von Sonnenschutzmitteln. Sie kommen aber auch in anderen Kosmetikprodukten vor.

Bisher gilt Homosalat offiziell nicht gesundheitsschädigend. Allerdings steht der Stoff im Verdacht, hormonartig zu wirken, sodass er bei Menschen Einfluss auf den Hormonhaushalt haben könnte.

Hier erfährst du, in welchen Produkten Homosalate enthalten sind, wie der Forschungsstand und die Rechtslage aktuell aussehen und wie du den bedenklichen Stoff im Alltag vermeiden kannst. 

In diesen Produkten ist Homosalat enthalten

Homosalat ist vor allem in Sonnenschutzprodukten enthalten.
Homosalat ist vor allem in Sonnenschutzprodukten enthalten. (Foto: CC0 / Pixabay / dimitrisvetsikas1969)

Die Internationale Nomenklatur für kosmetische Inhaltsstoffe, kurz INCI, führt Homosalat unter der internationalen Bezeichnung „Homosalate“ – so findest du ihn auch auf Verpackungen angegeben. Laut dem unabhängigen Projekt INCI Beauty ist der Stoff vor allem in folgenden Produkten enthalten:

Den größten Anteil – knapp 50 Prozent – machen dabei Sonnenschutzprodukte aus, da Homosalat UV-Strahlen chemisch filtert und absorbieren kann. Aufgrund seiner parfümierenden Eigenschaften findet der Stoff aber auch in anderen Kosmetikprodukten Verwendung. 

Homosalate: Unbedenklich oder gesundheitsgefährdend?

Homosalate sind vor allem in der Kritik, weil sie beim Menschen möglicherweise als endokrine Disruptoren wirken. „Endokrine Disruptoren“ ist laut dem Umweltbundesamt ein Sammelbegriff für Stoffe, die den menschlichen Hormonhaushalt stören und so die Gesundheit schädigen können. In diese Kategorie fallen zum Beispiel auch chemisch-synthetische Pestizide wie Glyphosat. Bisher ist diese Vermutung wissenschaftlich aber noch nicht eindeutig bewiesen.

Laut der Pharmazeutischen Zeitung sind Homosalate in Anhang VI der Kosmetikverordnung gelistet – sie gelten damit als gesundheitlich unbedenklich. Der Wissenschaftliche Ausschuss für Verbrauchersicherheit, kurz SCCS, kam 2007 zu der Schlussfolgerung, der Einsatz von Homosalaten in Sonnenschutzprodukten sei generell nicht gesundheitsgefährdend. Diese Einschätzung bezieht sich auf einen maximalen Anteil von zehn Prozent im Endprodukt.

Allerdings berücksichtigen solche allgemeinen Untersuchungsergebnisse bisher noch nicht das Potential von Homosalat als endokriner Disruptor. 2018 hat die Europäische Kommission eine Liste mit insgesamt 28 kosmetischen Inhaltsstoffen erstellt, bei denen es sich möglicherweise um endokrine Disruptoren handelt. Zu diesen Stoffen zählt auch Homosalat.

Der SCCS untersuchte diese 28 Stoffe und kam 2021 zum Ergebnis, dass ein Homosalat-Anteil von maximal 0,5 Prozent sicher sei. Dass es sich bei Homosalaten um endokrine Disruptoren handle, ließe sich aufgrund der unzureichenden Forschungsergebnisse noch nicht feststellen. Es gibt aber in-vitro-Studien, die darauf hinweisen, dass Homosalate sowohl auf Adrogenrezeptoren als auch auf den Östrogenhaushalt wirken können.

Rechtliche Lage: Homosalate sind weltweit erlaubt

Weil bisher keine offizielle Bestätigung dafür vorliegt, dass sie die Gesundheit schädigen können, sind Homosalate weltweit als UV-Filter zugelassen – auch in der EU.

Geregelt wird die Zulassung von der europäischen Chemikalienagentur (ECHA). Nach der sogenannten REACH-Verordnung müssen Kosmetikhersteller der ECHA gegenüber alle Stoffe registrieren, die sie in ihren Produkten verwenden. Laut ECHA gibt es bisher keine Hinweise darauf, dass Homosalate ein Gesundheitsrisiko darstellen. Die Verwendung bleibt deshalb bis zu einer Grenze von zehn Prozent im Endprodukt erlaubt.

So vermeidest du Produkte mit Homosalaten

Konventioneller Sonnenschutz enthält oft synthetische UV-Filter.
Konventioneller Sonnenschutz enthält oft synthetische UV-Filter. (Foto: CC0 / Pixabay / chezbeate)

Auf EU-Produkten müssen Homosalate unter den Inhaltsstoffen aufgeführt werden – mit einem genaueren Blick auf die Verpackung weißt du also in der Regel Bescheid.

Chemisch-synthetische UV-Filter wie Homosalat sind in vielen konventionellen Sonnencremes und -sprays enthalten. Am besten vermeidest du sie, indem du Bio-Sonnenschutzprodukte kaufst, die nur natürliche Zutaten enthalten. Dazu zählen zum Beispiel mineralische Sonnencremes. Näheres zur Wirksamkeit von biologischem Sonnenschutz erfährst du in diesem Artikel: Bio-Sonnencreme: Wirksamer Schutz ohne Risiko?

Überarbeitet von Freya Petersen

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