Utopia Image

Hügelkultur: So funktionieren die unkomplizierten Hochbeete

Hügelkultur
Foto: CC0 / Pixabay / AndreasGoellner

Als Hügelkultur bezeichnet man eine besondere Anbaumethode für Gemüse. Hier erfährst du, was die Vorteile sind, wie du selbst eins anlegst und was du bei der Pflege von Hügelbeeten beachten musst.

Eine Hügelkultur, auch Hügelbeet genannt, ist ein Beet im Garten, das zur Mitte hin leicht erhöht ist. Es besteht aus mehreren Schichten organischer Materialien, die im Beet für ein günstiges Wachstumsklima sorgen sollen. 

Besonders geeignet ist eine Hügelkultur für Regionen mit langen Wintern und auf Böden, die viel Nässe speichern. Dort beginnt die Gemüsesaison tendenziell recht spät. Im Hügelbeet wird jedoch ein wärmeres Mikroklima erzeugt, in dem Gemüse schon früher gepflanzt werden kann. Das hat damit zu tun, dass beim Abbau des organischen Materials im Kern des Hügelbeets Wärme freigesetzt wird. Die gesamte Anbauzeit pro Jahr kann sich so um bis zu sechs Wochen verlängern. 

In diesem Artikel erfährst du alles zu den Vor- und Nachteilen einer Hügelkultur, wie du sie selber anlegen kannst und was du bei der anschließenden Pflege beachten musst. 

Vorteile einer Hügelkultur

Eine Hügelkultur soll besonders ertragreich sein.
Eine Hügelkultur soll besonders ertragreich sein.
(Foto: CC0 / Pixabay / Xtendo)

Nicht nur die Verlängerung der Anbausaison ist ein Vorteil der Hügelkultur. Hügelbeete sind auch aus weiteren Gründen interessant:

  • Eine Hügelkultur soll höhere Ernteerträge bringen, da die Erhöhung des Beets die Anbaufläche vergrößert und die Sonneneinstrahlung maximiert. 
  • Für das Anlegen eines Hügelbeets kannst du Gartenabfälle recyclen und kreierst somit ein nährstoffreiches Substrat, das ohne zusätzliche Düngung auskommt. 
  • Durch den fortwährenden Verrottungsprozess im Hügelbeet bleibt das Substrat zudem stets locker; So entsteht keine Staunässe
  • Die Arbeit am Hügelbeet ist durch seine Erhöhung leichter, da du dich weniger bücken musst.

    Nachteile einer Hügelkultur

    Eine Hügelkultur hat jedoch auch ein paar Nachteile:

    • Die Erhöhung des Beets könnte Wühlmäuse anziehen, da diese darin gute Bedingungen für den Nestbau vorfinden. 
    • Die Erde an den Seiten des Hügelbeets neigt dazu, abzurutschen. Du musst sie dementsprechend regelmäßig neu aufschichten.
    • Eine Hügelkultur hält nur rund sechs Jahre, danach ist das Beet für den Gemüseanbau zu sehr zusammengesackt und die Nährstoffe sind aufgebraucht. Nach diesem Zeitraum musst du die Hügelbeete neu aufbauen. 

    Hügelkultur selber anlegen: So geht’s

    Für die Hügelkultur kannst du viele Gartenabfälle recyceln.
    Für die Hügelkultur kannst du viele Gartenabfälle recyceln.
    (Foto: CC0 / Pixabay / manfredrichter)

    Der beste Zeitpunkt, um eine Hügelkultur anzulegen, ist im Herbst. Das gibt den verschiedenen Schichten des Hügelbeets mehrere Monate Zeit, sich bis zum Start der Pflanzsaison im Frühjahr zu setzen. Außerdem steht dir im Herbst reichlich organisches Füllmaterial wie Laub zur Verfügung.

    Für das Anlegen eines Hügelbeets brauchst du die folgenden Utensilien:

    • einen Spaten
    • viermal anderthalb Meter Maschendraht
    • etwa fünf Schubkarren gehäckselte Äste und Zweige
    • etwa vier Schubkarren feuchtes Laub, Stroh oder Grünschnitt
    • etwa vier Schubkarren Mist oder einjähriger Kompost
    • etwa vier Schubkarren Gemisch aus Gartenerde und reifen Kompost
    • Stroh zum Mulchen oder Vlies

    So gehst du beim Aufbau der Hügelkultur vor:

    1. Hebe mit einem Spaten etwa 30 Zentimeter tief die Basis für das Hügelbeet aus: Es sollte dabei in Nord-Süd-Richtung ausgerichtet sein und eine Länge von etwa vier Metern sowie eine maximale Breite von 150 Zentimetern haben. Du kannst die Länge des Beets auch je nach Größe deines Gartens variieren. Die Höhe des Hügelbeets sollte jedoch immer ungefähr einen Meter betragen. 
    2. Lege den Boden des Lochs dann mit dem Maschendraht aus. Dies dient dem Schutz vor Wühlmäusen. 
    3. Lege eine etwa 80 Zentimeter breite und 40 Zentimeter hohe Schicht aus den Ästen und Zweigen auf den Maschendraht. Dies ist der Kern des Hügelbeets und sollte am Ende von den restlichen Schichten vollständig bedeckt werden.
    4. Als zweite Schicht bedeckst du die Äste und Zweige mit 15 Zentimetern Erdaushub vom Graben des Lochs. Wichtig: Rasensoden solltest du dabei nur umgedreht, also mit den Wurzeln nach oben, verwenden. 
    5. Schichte 20 Zentimeter feuchtes Laub, Stroh und/oder Grünschnitt darauf. 
    6. Verteile eine 15 Zentimeter hohe Schicht verrotteten Kompost oder Mist darauf.
    7. Bedecke alle Schichten anschließend mit dem Gemisch aus Gartenerde und reifen Kompost. Klopfe das Substrat gut fest. 
    8. Verteile zum Schluss Stroh auf dem Beet oder bedecke es mit einem Vlies. So beugst du dem Abrutschen des Beets durch Regenfälle im Winter vor. 

    Dein Hügelbeet bepflanzen und bewässern

    Das Bewässern der Hügelkultur braucht System.
    Das Bewässern der Hügelkultur braucht System.
    (Foto: CC0 / Pixabay / Couleur)

    Im Frühjahr kannst du das Hügelbeet dann bepflanzen. Es eignen sich dafür alle Gemüsesorten und auch Kräuter wie Dill und Petersilie

    Beim Bepflanzen der Hügelkultur solltest du beachten, dass nicht alle Seiten gleich stark von der Sonne beschienen werden. Passe deinen Pflanzplan dementsprechend an. Im ersten Jahr befinden sich zudem die meisten Nährstoffe im Hügelbeet, weshalb es sich anbietet, in diesem Zeitraum Starkzehrer wie Tomaten, Gurken, Kürbisse, Zucchini, Brokkoli oder Blumenkohl anzupflanzen. Auf Spinat oder Salat solltest du im ersten Jahr zudem verzichten, da diese Pflanzen zu viel Nitrat aufnehmen würden. Generell solltest du auf dem Hügelbeet nur vorgezogenes Gemüse pflanzen, da Samen beim Wässern von den Seiten wegrutschen könnten. 

    Beim Bewässern einer Hügelkultur solltest du systematisch vorgehen. Normales Gießen hätte nämlich zur Folge, dass ein Großteil des Wassers von den Seiten des Beets abfließt und die oberste Schicht dadurch austrocknet. Um das zu verhindern, formst du auf dem Scheitelpunkt des Hügelbeets eine möglichst tiefe Regen- und Gießmulde. Zusätzlich kann Mulchen das Substrat vor dem Austrocknen schützen. 

    Weiterlesen auf Utopia.de:

    ** mit ** markierte oder orange unterstrichene Links zu Bezugsquellen sind teilweise Partner-Links: Wenn ihr hier kauft, unterstützt ihr aktiv Utopia.de, denn wir erhalten dann einen kleinen Teil vom Verkaufserlös. Mehr Infos.

    Gefällt dir dieser Beitrag?

    Vielen Dank für deine Stimme!

    Verwandte Themen: