Die Begriffe „Immission“ und „Emission“ klingen fast gleich, bezeichnen aber verschiedene Dinge. Wir erklären dir den Unterschied.
Das Wort „Emission“ kennst du sicherlich, zum Beispiel im Zusammenhang mit den viel diskutierten CO2-Emissionen. Es bezeichnet die Freisetzung von Treibhausgasen wie Methan, aber auch von Lärm oder elektromagnetischen Wellen wie Licht oder Radiowellen.
- Emissionen lassen sich dementsprechend in „Mengen“ messen: Bei ausgestoßenen Gasen sind das meist Massen in Kilogramm oder Tonnen. Im Fall von Fahrzeugen handelt es sich um Massen pro gefahrenem Kilometer.
Die „Immission“ dagegen misst, welchen Einfluss die emittierten Stoffe / Töne / Wellen auf die Umwelt haben, Dabei stehen also vor allem Lebewesen, Gebäude, Böden und Gewässer im Mittelpunkt. Das Wort „Immission“ kommt vom lateinischen Bergiff „immittere“, das soviel wie „hineinschicken“ oder „-senden“ bedeutet.
- Wenn es darum geht, wie sich Schadstoffen in der Luft auf uns Menschen auswirken, ist nicht die absolute Menge der Stoffe entscheidend. Von Bedeutung ist stattdessen ihre Konzentration, also ihre Masse pro Volumeneinheit Luft. Deswegen werden Immissionen in Konzentrationen oder Intensitäten gemessen.
Von Emission zu Immission
Beispiele für Emissionen kennst du sicherlich viele:
- Fahrzeuge und Kraftwerke stoßen zahlreiche Gase aus, wie CO2, Stickoxide oder Schwefeldioxid. Diese Emissionen zählen zu den anthropogenen, also menschengemachten Emissionen. Auch Wellen von Mobilfunkmasten und der Lärm, den der Straßenverkehr erzeugt, zählen dazu.
- Die Natur emittiert aber ebenfalls zahlreiche Stoffe. Beispielsweise gelangen bei Vulkanausbrüchen und Waldbränden Gase in die Atmosphäre und Sümpfe setzen Methan frei. Erdbeben dagegen emittieren seismische Wellen.
Wie es von der Emission zur Immission kommt, zeigt sich etwa am Beispiel der Gase: Während einige von ihnen in der unteren Atmosphäre verbleiben, werden andere in höhere Schichten transportiert oder reagieren mit anderen Gasen. Beispielsweise entsteht aus Autoabgasen in der unteren Atmosphäre Ozon.
Die emittierten oder in der Atmosphäre entstandenen Gase atmen wir ein. In anderen Fällen kommen sie auch in Form von saurem Regen zurück auf die Erdoberfläche und greifen Gebäude und Gewässer an. Messstationen in der Nähe des Erdbodens messen die Konzentrationen dieser Stoffe, um ihre Immission, also ihre Umwelteinwirkung, zu untersuchen.
Ein aktuelles Beispiel für Immissionen sind auch die Konzentrationen von Mikroplastik in Meeren und Böden.
Emission und Immission – für beides gibt es Grenzwerte
Für Emissionen gibt es zahlreiche Grenzwerte. Bekannt sind zum Beispiel spätestens seit dem Diesel-Skandal die Grenzwerte für Autoabgase. CO2-Emissionen werden wiederum über den Emissionshandel reguliert.
Aber auch für Immissionen gibt es Vorgaben, um schädliche Umwelteinwirkungen zu begrenzen. In Deutschland werden diese Vorgaben vom Bundes-Immissionsschutzgesetz geregelt. Zum Beispiel müssen industrielle Anlagen, die schädliche Gase ausstoßen, einen gewissen Abstand zu Wohn- und Erholungsgebieten einhalten. Wenn eine neue Straße gebaut wird, muss sie unter Umständen abgeschirmt werden, damit die Lärmbelastung für die Anwohner nicht zu stark wird. So ist für eine bessere Wohnqualität gesorgt.
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