Jobsharing: Was für und gegen den geteilten Arbeitsplatz spricht Von Matthias Schulz Kategorien: Beruf Stand: 26. März 2018, 09:20 Uhr Foto: CC0 / Pixabay / Free-Photos Jobsharing ist mittlerweile auch in Deutschland auf dem Vormarsch. Wir erklären, warum das Arbeitszeitmodell Vorteile für alle Beteiligten hat. Du fühlst dich mit einem Vollzeitjob dauerhaft an der Belastungsgrenze oder möchtest mehr Zeit für deine Familie aufbringen können? Aber Minijobs und Teilzeitstellen entsprechen nicht deinen Vorstellungen? Dann könnte Jobsharing die richtige Lösung für dich sein. Jobsharing als Alternative zum Vollzeitjob Unter Jobsharing versteht man ein Arbeitszeitmodell bei dem mindestens zwei Personen gemeinsam eine Vollzeitstelle ausfüllen. Dabei muss die Arbeitszeit beim Jobsharing nicht unbedingt gleichmäßig auf die Gruppenmitglieder aufgeteilt sein. Zwei Arbeitnehmer können sich die Arbeitszeit zum Beispiel im Verhältnis 3:2 teilen. Ebenso ist es möglich, dass sich fünf Arbeitnehmer vier Stellen teilen. Im letzteren Fall könnte jeder der Beteiligten einen Tag in der Woche frei nehmen. Jobsharing kann große Vorteile für Arbeitnehmer und Arbeitgeber bringen, ist allerdings auch an einige Voraussetzungen gebunden. Jobsharing hat viele Vorteile Wenn die Chemie stimmt, funktioniert Jobsharing umso besser. (Foto: CC0 / Pixabay / StartupStockPhotos) Die Vorteile des Jobsharing sind vielfältig. Hier sind die wichtigsten Punkte, die für das alternative Arbeitszeitmodell sprechen: Im Jobsharing bist du flexibler als in einer Teilzeitstelle, da du die Arbeitszeit mit deinem Team abklären musst, nicht aber zwingend mit deinen Arbeitgebern. So kannst du dein Privatleben oder Auszeiten vom Job leichter organisieren. Für den Arbeitgeber spart Jobsharing auf lange Sicht viel Mühe und Kosten. Fällt einer der beiden Angestellten aus, bleibt der andere erhalten. Er ist weiterhin eingearbeitet und kann gegebenenfalls einen neuen Partner anlernen. Im Jobsharing kannst du mit deinem Partner individuelle Stärken und Schwächen ausgleichen. Konzentriere dich auf das, was du gut kannst. Im Idealfall ergänzen sich die Stärken der beiden Partner. Jobsharing begünstigt effizientere, konzentrierte Arbeitsphasen. Zwei Partner in einer Stelle können somit deutlich mehr schaffen als ein einzelner Angestellter in der gleichen Zeit. Durch Jobsharing hast du mehr Zeit für andere wichtige Dinge. Dazu können Freunde und Familie gehören, aber auch Fortbildung, sowie ehrenamtliche, politische oder gemeinnützige Arbeit. Jobsharing ist nachhaltig. Immer mehr Menschen in Deutschland arbeiten weit über ihrer Belastungsgrenze. Daran leidet ihre Gesundheit. Durch Jobsharing bist du erholter, hast weniger Stress und wirst seltener krank. Das gilt es beim Jobsharing zu beachten Teamfähigkeit ist eine Grundvoraussetzung für das Jobsharing. (Foto: CC0 / Pixabay / Anemone123) Das Jobsharing birgt auch einige besondere Herausforderungen für alle Beteiligten. Diese Dinge solltest du im Hinterkopf behalten: Zwei Arbeitnehmer in einem Team teilen sich Aufgaben und Verantwortung. Dabei ist auch jeder immer für die Arbeit des anderen mitverantwortlich. Ein Arbeitgeber muss sich darauf verlassen können, dass eine geteilte Stelle genauso zuverlässig ausgefüllt wird, wie eine reguläre Vollzeitstelle. Jobsharing erfordert ein hohes Maß an Organisations- und Kommunikationsfähigkeit. Nur so kannst du beim Jobsharing sicherstellen, dass nichts liegen bleibt, aber auch nichts doppelt bearbeitet wird. Jobsharing setzt voraus, dass im Unternehmen grundsätzlich ein positives Klima von Kooperation herrscht. In Firmen, die zwischen ihren Angestellten auf Konkurrenz als Anreiz setzen, lässt es sich deutlich schwerer umsetzen. Natürlich ist das Gehalt in einer geteilten Stelle geringer als das einer Vollzeitstelle. Du musst bereit sein, diesen Kompromiss einzugehen und abwägen, ob dir das Geld oder deine Freizeit wichtiger ist. Leider gilt Jobsharing häufig als Karrierehindernis. Das liegt zum einen daran, dass für einen Vorgesetzten nicht immer ersichtlich ist, wer im Team welche Arbeit leistet. Zum anderen können manche Stellen nach einer Beförderung nicht länger geteilt werden. In Deutschland ist das Jobsharing noch immer noch nicht so weit verbreitet, wie es sein könnte. Dabei überwiegen die Vorteile bei weitem. Viele Arbeitnehmer sind außerdem offen für alternative Arbeitszeitmodelle. Wenn du am Arbeitsplatz mit anderen darüber sprichst, findest du vielleicht schnell Gleichgesinnte. 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