Kalkhaltiges Wasser sieht im Glas nicht schön aus – aber kann es auch gefährlich werden, kalkhaltiges Wasser zu trinken? Wir verraten dir alles, was du dazu wissen musst.
Dass Wasser besonders kalkhaltig ist, fällt besonders auf, wenn du oft den Wasserkocher entkalken musst oder an Wassergläsern Kalkablagerungen sichtbar sind. Das sieht nicht gerade appetitlich aus – vor allem beim Gedanken daran, dass wir bei jedem Schluck Leitungswasser Kalk mittrinken.
Der Kalkgehalt im Wasser ist von Region zu Region unterschiedlich. Gerade in Süddeutschland ist kalkhaltiges Wasser, auch hartes Wasser genannt, weit verbreitet. Das liegt daran, dass im Boden mehr Kalk, Gips und Dolomit vorkommen. Weiches Wasser gibt es eher in Gegenden, in denen Granit, Gneis oder Basalt im Boden zu finden sind. Aber was passiert eigentlich, wenn du kalkhaltiges Wasser trinkst?
Kalkhaltiges Wasser trinken: Ist das gefährlich?
Früher wurde geglaubt, dass das Trinken von kalkhaltigem Wasser zu verkalkten Arterien führen könne. Das ist laut der Deutschen Herzstiftung nicht der Fall. Generell ist es so, dass du kalkhaltiges Wasser bedenkenlos trinken kannst. Das bestätigt auch das Umweltbundesamt. Auf deinen Körper hat kalkhaltiges Wasser keinerlei negative Einflüsse. Im Gegenteil: Kalk besteht aus Magnesium und Kalzium und diese Mineralstoffe sind essenziell für den menschlichen Körper. Wer allerdings seinen täglichen Bedarf durch Leitungswasser decken möchte, müsste einen Zehn-Liter-Eimer davon trinken.
Außerdem gehört in Deutschland laut des Umweltbundesamts Wasser zu den am strengsten kontrollierten Lebensmitteln. Trinkst du Wasser aus der Leitung, statt Wasser in Plastikflaschen zu kaufen, schont das nicht nur deinen Geldbeutel, sondern auch die Umwelt. Das liegt daran, dass Plastikverpackung, Energieaufwand beim Flaschenrecycling und CO₂-Emissionen auf dem Transportweg wegfallen. Falls du dir bei deinem Leitungswasser dennoch unsicher bist, kannst du es auch von einem Labor wie Wassertest Online** testen lassen.
Allerdings spielt Kalk eine Rolle beim Geschmack des Wassers: In weichem Trinkwasser kann sich zum Beispiel das Aroma heißer Getränke, etwa von Tee und Kaffee, besser entfalten.
Kalkhaltiges Wasser trinken: Wie sieht es mit anderen Ländern aus?
Wasser schmeckt je nach Region unterschiedlich. Das ist dir bestimmt auch schon im Urlaub aufgefallen. Gerade in südlichen Ländern ist oft Chlor im Leitungswasser und es schmeckt leider entsprechend.
Aber egal, ob gechlort oder besonders kalkhaltig: Wie in Deutschland kannst du in der ganzen EU Leitungswasser trinken. Denn die EU schreibt ihren Mitgliedstaaten mit der EU-Trinkwasserrichtlinien bindende Qualitätsstandards vor.
Anders verhält es sich in Ländern wie Marokko und Albanien oder auf den Bahamas: Dort solltest du laut dem amerikanischen Centre for Disease Control and Prevention (CDC) kein Leitungswasser trinken. Das hat aber nichts mit dem Kalkgehalt zu tun, sondern mit Bakterien oder anderen Krankheitserregern, die sich möglicherweise im Wasser befinden.
Bist du dir unsicher, ob du Leitungswasser trinken kannst, kannst du es vorher auch abkochen. Planst du, außerhalb von Europa zu verreisen und willst genau über die lokale Wasserqualität Bescheid wissen, kannst du dich beim Auswärtigen Amt über dein Reiseziel informieren.
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