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Lautstärke von Wärmepumpen: Damit musst du rechnen

Lautstärke Wärmepumpe
Foto: Colourbox.de / Tomasz Zajda Virrage Images Inc

Die Lautstärke einer Wärmepumpe kann Nachbar:innen belästigen und im schlimmsten Fall rechtliche Konsequenzen mit sich bringen. Was es dabei zu beachten gilt, erfährst du hier.

In den letzten Jahren ist es immer populärer geworden, mit Wärmepumpen zu heizen. Sie gelten als umweltfreundliche Alternative zu herkömmlichen Heizsystemen, da sie einen Großteil der Energie aus erneuerbaren Energiequellen beziehen und somit den CO₂-Ausstoß reduzieren.

Doch neben den ökologischen Vorteilen gibt es auch praktische Aspekte, die beim Einsatz von Wärmepumpen berücksichtigt werden müssen. Einer davon ist die Lautstärke der Wärmepumpe.

Lautstärke einer Wärmepumpe: Davon hängt sie ab

Wie laut eine Wärmepumpe ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab.
Wie laut eine Wärmepumpe ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab.
(Foto: CC0 / Pixabay / HarmvdB)

Die Lautstärke einer Wärmepumpe hängt von einer Reihe von Faktoren ab:

  • Wärmepumpe-Art: Die meisten Geräusche produzieren sogenannte Luft-Luft- und Luft-Wasser-Wärmepumpen, da sie die Umgebungsluft durch einen Ventilator aufnehmen. Erd- und Grundwasserwärmepumpen sind hingegen deutlich leiser.
  • Heizleistung: Leistungsstärkere Geräte können je nach Modell auch mehr Geräusche verursachen als eine leistungsärmere Wärmepumpe.
  • Größe der Wärmepumpe: Bei gleicher Leistung verursachen Wärmepumpen weniger Geräusche, je größer sie sind. Das liegt vor allem an größeren Rohren und Öffnungen.
  • Jahreszeit: Im Winter steigt die Lautstärke einer Wärmepumpe grundsätzlich an, da sie in der kalten Jahreszeit eine höhere Leistung erbringen muss.
  • Aufstellort: Auch die Art der Installation kann die Lautstärke einer Wärmepumpe beeinflussen. So sind Wärmepumpen etwa lauter, wenn sie nah an einer Wand oder auf Fliesen und ähnlichen Materialien stehen, da diese den Schall verstärken.

Doch auch die Lautstärke der geräuschintensiven Luft-Wärmepumpen bewegt sich in der Regel gerade einmal zwischen 40 und 60 Dezibel. Zum Vergleich: Eine normale Unterhaltung entspricht etwa 60 Dezibel. Die Lautstärke eines Kühlschranks liegt in der Regel bei 40 Dezibel.

Grenzwerte für Nachbar:innen

Für die Lautstärke einer Wärmepumpe gelten die bundesweiten Grenzwerte des Bundesimmissionsschutzgesetzes.
Für die Lautstärke einer Wärmepumpe gelten die bundesweiten Grenzwerte des Bundesimmissionsschutzgesetzes.
(Foto: CC0 / Pixabay / IntelligentVisualDesing)

Solange du eine Wärmepumpe innen installierst, musst du dir um Grenzwerte keine Sorgen machen. Steht das Gerät hingegen draußen, musst du darauf achten, dass die Geräusche deine Nachbar:innen nicht zu sehr beeinträchtigen. Dafür sind im Bundes-Immissionsschutzgesetz bundesweit bestimmte Lautstärke-Grenzwerte festgelegt:

  • In reinen Wohngebieten (Baugebiete, die nur zum Wohnen gedacht sind) sind ab sechs Uhr 50 Dezibel und zwischen 22 und sechs Uhr 35 Dezibel zulässig. Als Vergleich: Leichter Nieselregen liegt bei etwa 30 Dezibel.
  • In allgemeinen Wohngebieten (Baugebiete, die zum Wohnen, aber auch für Handwerksbetriebe und Gemeinschaftseinrichtungen errichtet sind) sind ab sechs Uhr 55 Dezibel und ab 22 Uhr 40 Dezibel erlaubt.
  • In Mischgebieten (Baugebiete, die gleichermaßen für Wohnräume und nicht störende Gewerbebetriebe vorgesehen sind) sind ab sechs Uhr 60 Dezibel und nachts 45 Dezibel zulässig.
  • In urbanen Gebieten (Baugebiete, die für Wohnraum, Gewerbebetriebe und soziale oder kulturelle Einrichtungen vorgesehen sind) gilt ab sechs Uhr ein Grenzwert von 63 Dezibel und ab 22 Uhr ein Grenzwert von 45 Dezibel.

Es geht dabei übrigens immer um die Geräusche, die in den Wohnungen oder Häusern der Nachbar:innen ankommen. Besonders in reinen und allgemeinen Wohngebieten kann eine Luft-Wärmepumpe, die außen installiert ist, den nächtlichen Grenzwert durchaus übersteigen. Im Zweifelsfall ist es deshalb immer sinnvoll, möglichst frühzeitig die Kommunikation mit den Nachbar:innen zu suchen und abzuklären, inwieweit sie sich von der Lautstärke der Wärmepumpe gestört fühlen würden.

Wärmepumpe-Lautstärke reduzieren: Der Aufstellort

Um die Lautstärke einer Wärmepumpe gering zu halten beziehungsweise zu verringern, solltest du den Aufstellort bedacht wählen oder verändern. Dafür gelten folgende Hinweise:

  • Achte darauf, einen möglichst großen Abstand zum angrenzenden Nachbarschaftsgrundstück einzuhalten.
  • Das Abluftgebläse solltest du nicht auf Schlaf- und Wohnräume, sondern am besten zur Straße ausrichten lassen.
  • Achte darauf, dass Gegenstände den austretenden Luftstrom nicht behindern.
  • Die Wärmepumpe arbeitet leiser, wenn du sie vor einer Wiesen- oder Rasenfläche installierst. Diese schlucken einen Großteil des Schalls. Steht sie vor einem harten Fundament, ist die Lautstärke entsprechend höher.

Ist die Lautstärke der Wärmepumpe immer noch zu hoch, kannst du direkt am Gerät Schallschutzhauben und Schallisolierungen anbringen. Achte zudem darauf, die Wärmepumpe regelmäßig zu warten – denn auch eingedrungener Schmutz kann die Lautstärke unnötig erhöhen.

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