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Lebermoos: Seine Wirkung und wie du es verwendest

Lebermoos
Foto: mayuberu / stock.adobe.com

Lebermoos kann im Garten lästig sein, hat aber viele nützliche Eigenschaften. Du kannst es im Haushalt oder zur Pflanzenpflege verwenden und sogar Beschwerden damit kurieren. Hier erfährst du mehr dazu.

Zu den Lebermoosen gehören verschiedene Moosarten, die häufig eher als Unkraut gelten. Wie alle Moose wachsen sie besonders gut auf feuchten Böden und an schattigen Orten. Optisch unterscheiden sich die einzelnen Arten teilweise voneinander. Charakteristisch für die meisten Lebermoose sind aber rundliche, fleischige Blätter mit einer nieren- oder leberartigen Form. Darauf geht auch der Name Lebermoos zurück.

Aufgrund ihres Aussehens galt das Lebermoos in der Medizin des Mittelalters als Mittel gegen Leberbeschwerden. Eine solche Wirkung ist nicht wissenschaftlich belegt. Nachgewiesen sind mittlerweile allerdings die fungiziden Eigenschaften des Lebermooses. Es kommt deshalb heute in verschiedenenen Bereichen als Nutzpflanze gegen Schimmel und Pilzbefall zum Einsatz.  

Lebermoos im Garten

Lebermoos kannst du unter anderem im Garten anwenden.
Lebermoos kannst du unter anderem im Garten anwenden.
(Foto: Marco / stock.adobe.com)

Lebermoosextrakt kannst du als natürliches Pflanzenstärkungsmittel verwenden. Der Extrakt beugt zum Beispiel Pilzerkrankungen wie Mehltau vor, bekämpft Grauschimmelfäule und ist wirksam gegen Rosenrost und andere Rostkrankheiten. Auch Schnecken sollen mit Lebermoos behandelte Pflanzen meiden. Zur Anwendung gibst du einfach fünf Milliliter Lebermoosextrakt in einen Liter Wasser und besprühst deine Pflanzen mit dieser Mischung.  

Lebermoosextrakt ist in der Herstellung etwas kompliziert, aber du kannst es selber machen:

  1. Sammle dazu im Garten frisches Lebermoos, wasche es und lass es gut trocknen.
  2. Gib das Moos dann in einen Mixer und füge 70-prozentigen Alkohol hinzu. Als Faustregel solltest du pro zehn Gramm Moos etwa 90 Milliliter Alkohol verwenden.
  3. Püriere die Mischung anschließend und lasse sie 24 Stunden ziehen.
  4. Am Folgetag filterst du die Flüssigkeit und verdünnst sie mit 100 Millilitern destilliertem Wasser.    

Wenn du den Extrakt nicht selber machen willst, kannst du ihn auch in der Apotheke kaufen. Eine einfachere Möglichkeit ist es, das Lebermoos über Nacht in einer mit Wasser gefüllten Gießkanne einzuweichen. Mit dem so entstandenen Saft kannst du am Folgetag die betroffenen Pflanzen gießen.

Lebermoos für die Gesundheit

Lebermoosextrakt hilft gegen Fußpilz.
Lebermoosextrakt hilft gegen Fußpilz.
(Foto: CC0 / Pixabay / graceie)

Lebermoosextrakt dient nicht nur der Pflanzenpflege, sondern ist auch als Mittel gegen verschiedene gesundheitliche Beschwerden bekannt:

  • Beim Menschen gilt Lebermoos vor allem als Mittel gegen Pilzerkrankungen wie Haut- oder Nagelpilz. Dabei trägst du dreimal täglich etwas Lebermoosextrakt mit einem Wattebausch auf die betroffenen Körperstellen auf. Alternativ kannst du den Extrakt für ein Hand- oder Fußbad verwenden: Fülle dazu eine Schüssel mit warmem Wasser und bade Hände oder Füße darin etwa zehn Minuten. 
  • Auch Pilzkrankheiten bei Haustieren kannst du mit Lebermoosextrakt behandeln. Vor allem für Pferde wird die Heilpflanze oft empfohlen. 
  • Medizinisch bewiesen ist die Wirkung bei Mensch und Tier bisher allerdings nicht. Expert:innen empfehlen, Lebermoos bei Pilzerkrankungen eher als zusätzliches Hausmittel zu verwenden. Eine ärztliche Behandlung sollte es nicht ersetzen.  
  • Neben seiner fungiziden Wirkung soll sich Lebermoos auch positiv auf die Psyche auswirken und zum Beispiel gegen depressive Verstummungen helfen. Untersuchungen gibt es dazu allerdings nicht.
  • Außerdem kommt Lebermoos manchmal bei Schwindel und Muskelkrämpfen zum Einsatz. Auch in diesem Bereich ist die Wirksamkeit jedoch nicht wissenschaftlich nachgewiesen. 

Wichtig: Lebermoos und Lebermoosextrakt solltest du immer nur äußerlich anwenden.

Lebermoos im Haushalt

Beim Hausputz kann Lebermoos Schimmel bekämpfen und vorbeugen.
Beim Hausputz kann Lebermoos Schimmel bekämpfen und vorbeugen.
(Foto: CC0 / Pixabay / stevepb)

Im Haushalt ist Lebermoos ein wirksamel Mittel, um Schimmel zu entfernen. Du kannst damit zum Beispiel Schimmelpilze an Wänden oder in Fugen, in Blumentöpfen und auf Textilien bekämpfen. Lebermoos wirkt aber auch auf Gehwegen oder gepflasterten Flächen im Garten, die von Pilzen befallen sind.

Verdünne dazu etwas Lebermoosextrakt mit Wasser. Der Anteil des Extrakts sollte dabei je nach Ausmaß des Schimmelbefalls zwischen fünf und 20 Prozent betragen. Fülle das Lebermooswasser dann in eine Sprühflasche und besprühe die befallenen Stellen damit. Diesen Vorgang kannst du drei- bis viermal wiederholen. Sollte das Lebermoos keine Wirkung zeigen, dann hole dir fachlichen Rat für dein Schimmelproblem ein. 

Schimmel in Bodenfugen kannst du ganz einfach bekämpfen, indem du etwas Lebermoosextrakt mit ins Wischwasser gibst. Wische den Boden anschließend wie gewohnt.  

So bekämpfst du Lebermoos

Lebermoos gelangt häufig über Topfpflanzen in den Garten.
Lebermoos gelangt häufig über Topfpflanzen in den Garten.
(Foto: CC0 / Pixabay / JillWellington)

Trotz seiner hilfreichen Eigenschaften kann Lebermoos im Garten schnell lästig werden. Häufig wächst es auf der Topferde von Containerpflanzen. So kann es leicht passieren, dass du das Moos ungewollt in den Garten einschleppst. Um dem vorzubeugen, kannst du bei Topfpflanzen die obere Erdschicht großzügig entfernen, bevor du die Pflanze ins Beet setzt.  

Sollte sich trotzdem unerwünschtes Lebermoos im Garten ansieden, kannst du es mit einer Hacke oder per Hand aus Beeten oder Töpfen herauskratzen. Trage dabei am besten Gartenhandschuhe (zum Beispiel über** Avocadostore). Allerdings ist Lebermoos recht hartnäckig und wächst meistens in kurzer Zeit wieder nach. Langfristig solltest du daher auch die Ursachen bekämpfen.  

Da Lebermoos feuchte Oberflächen mag, solltest du versuchen, einen dauerfeuchten Boden zu verhindern. Sorge dafür, dass Regenwasser gut abfließen kann, indem du den Boden lockerst. Vermeide beim Gießen Staunässe – sie schadet nicht nur vielen Pflanzen, sondern begünstigt auch die Entstehung von Lebermoos. Als zusätzliche Maßnahme kannst du den Boden an kritischen Stellen mit einer Schicht Bausand bestreuen. Sie sollte etwa zwei Zentimeter hoch sein. Bausand leitet die Feuchtigkeit in die tieferen Erdschichten weiter und ist selbst schnell wieder trocken.

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