Sie lassen sich auf hundert verschiedene Arten füllen und sind perfekt fürs Meal Prepping geeignet: Wraps gehen eigentlich immer. Doch wie gut sind die fertigen Fladen aus dem Handel? Öko-Test hat sich 19 Wraps ganz genau angesehen – und kann nur wenige empfehlen.
Wenn es mal schnell gehen soll oder viele Gäste eingeladen sind, sind Wraps ein tolles Essen – mit Salat, geschnippeltem Gemüse und leckeren Soßen kann sich jede:r den individuellen Lieblingswrap füllen. Lohnt es sich da, den Wrapteig selber zu machen oder sind die fertigen Wraps vom Discounter, Supermarkt oder Bio-Markt ebenso gut? Öko-Test hat die Fladen im Juli auf mögliche Schadstoffe prüfen lassen – und kann längst nicht alle Wraps empfehlen. Dies zeigte auch eine Neuveröffentlichung des Tests für das Jahrbuch 2025.
Weizen-Wraps bei Öko-Test: Fast die Hälfte fällt durch
Öko-Test prüfte insgesamt 19 Weizenmehl-Wraps, darunter zwei Bio-Produkte, auf eine ganze Reihe von potenziellen Schadstoffen wie Mineralöl, Schimmelpilze und Pestizide wie Glyphosat. Leider wurde das Labor fündig: Acht der 19 Wraps fallen deshalb im Test durch.
Mineralöl in Wraps von Edeka, Aldi und Co.
Mineralölbestandteile fanden die Verbraucherschützer:innen bis auf zwei Ausnahmen in allen Produkten zumindest in Spuren. Geringe Mengen Mineralöl wertet Öko-Test nicht ab, doch einige Wraps wiesen „erhöhte“ oder „stark erhöhte“ Rückstände auf, darunter:
- Goldähren Wraps Weizen von Aldi (Gesamtnote „befriedigend“)
- Gut & Günstig Tortilla Wraps von Edeka (Gesamtnote „ungenügend“)
- Fuego Classic Wrap Tortillas von Theodor Kattus (Gesamtnote „ungenügend“)
Die Mineralölrückstände können beispielsweise durch den Kontakt mit maschinellem Schmieröl entstanden sein. Entweder handelt es sich bei den Rückständen um gesättigte Mineralölkohlenwasserstoffe (MOSH/MOSH-Analoge) oder um aromatische Mineralölkohlenwasserstoffe (MOAH). MOSH reichern sich mit noch nicht geklärten Folgen im Körper an, MOAH können teilweise sogar krebserregend sein. MOAH wies Öko-Test im Edeka-Produkt nach. Die Supermarktkette reagierte auf die Laborergebnisse – und hat die betroffene Charge bereits aus dem Verkauf genommen.
Öko-Test: Wraps mit bis zu 5 verschiedenen Pestiziden belastet
Neben Mineralöl fand Öko-Test in den Wraps von Edeka und fast allen anderen Herstellern zudem Pestizidrückstände. Das Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat steckt in den Edeka-Wraps und zwei weiteren Produkten. Auch wenn die EU das Pestizid für weitere zehn Jahre zugelassen hat, bleibt es höchst umstritten. Die Internationale Agentur für Krebsforschung (IARC) stuft Glyphosat als wahrscheinlich krebserregend ein.
Die Pestizide Deltamethrin und Pirimiphos-methyl sind schädlich für Insekten wie Bienen. Das Pestizid-Aktions-Netzwerk (PAN) stuft beide Verbindungen deshalb als hochgefährlich ein, Öko-Test wertet entsprechende Funde ab. Unter anderem die „Grafschafter Tortilla Wraps Weizen“ von Lidl schneiden darum „mangelhaft“ ab.
Einzig die „Mestemacher Italienische Bio Wraps“ sind frei von Pestiziden, da das Labor jedoch erhöhte Mineralölbestandteile nachwies, reicht es nur für eine „befriedigende“ Gesamtnote.
Testsieger: Welche Wraps Öko-Test empfehlen kann
Insgesamt zwei „sehr gute“ Testsieger kann Öko-Test rundum empfehlen. Es sind: „K-Classic Weizen Tortilla Wraps“ von Kaufland und „Mike Mitchell’s Weizen Tortillas“ von Penny. Beide Discounter-Produkte kosten pro Wrap gerade mal 22 Cent.
Drei weitere Wraps sind immerhin „gut“, darunter das zweite Bio-Produkt im Test: „Acapulco 6 Tortillas Nature“ von Snack Food Poco Loco. Bei allen anderen Wraps kritisierte Öko-Test entweder Pestizide, Mineralölbestandteile oder unnötige Zusatzstoffe. Einige Wraps enthalten nach Einschätzung der Tester:innen auch zu viel Salz.
Wir finden deshalb: Wraps einfach selber machen. Der Teig ist schnell zusammengerührt und schmeckt frisch ausgebacken viel besser als aus der Plastiktüte.
Alle Details kannst du im Jahrbuch für 2025 nachlesen sowie online auf www.oekotest.de.
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