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Mit Codecheck-App die Inhaltsstoffe per Handy auslesen

Codecheck app
Foto: Bilder: Fotolia – tanatat, Codecheck

Mit der App Codecheck findest du ganz einfach heraus, welche (schädlichen) Inhaltsstoffe in Kosmetikprodukten, Lebens- und Reinigungsmitteln sowie sonstigen Konsumgütern stecken.

Mit Codecheck kannst du die Strichcodes auf Produkten aus den Kategorien Kosmetik, Lebensmittel, Baby/Kind und Haushalt scannen und erhältst Informationen zu deren Inhaltsstoffen. Codecheck bewertet diese zum Beispiel mit Blick auf Umweltauswirkungen, soziale Verantwortung, Gesundheit oder Tierwohl. So will die App für mehr Orientierung und Transparenz beim Einkaufen sorgen.

Die Codecheck-App ist sowohl für Android-Smartphones als auch für iOS-Betriebssysteme erhältlich. Sie ist beschränkt kostenfrei und enthält relativ viel Werbung. Nutzer:innen haben bei der kostenlosen Version ein Kontingent an freien Produktscans zur Verfügung. Sind diese aufgebraucht, musst du sechs Tage warten, bis du wieder scannen kannst. 

Gegen eine Gebühr von 1,99 Euro im Monat oder 11,99 Euro im Jahr hast du die Möglichkeit, ein Upgrade vorzunehmen, die App werbefrei zu nutzen und so viel zu scannen, wie du möchtest. 

Ende November 2021 wurde bekannt, dass das Unternehmen hinter der Codecheck-App insolvent ist. Seit 2022 gehört die App zur Producto Check GmbH.

Codecheck-App nutzen: So geht's

So sieht die Inhaltsstoffbewertung in der App Codecheck aus.
So sieht die Inhaltsstoffbewertung in der App Codecheck aus.
(Foto: Screenshot (Codecheck-App))

Die Handhabung ist ganz simpel:

  1. Öffne die Codecheck-App auf deinem Handy.
  2. Tippe auf das Scanner-Symbol in der rechten unteren Ecke.
  3. Dann öffnet sich der Scanner, mit dem du den Barcode scannen kannst.

Nach ein paar Sekunden wird dir auch schon das Ergebnis angezeigt, sofern das Produkt in der Datenbank bereits hinterlegt ist. 

Auf einer Übersichtsseite zum gescannten Produkt findest du Informationen zum Preis, zu bedenklichen sowie unbedenklichen Inhaltsstoffen und möglichen Alternativen. Außerdem kannst du dir Nutzer:innenkommentare zum Produkt – wenn vorhanden – durchlesen.

Sehr bedenkliche Inhaltsstoffe sind rot markiert, bedenkliche orange, leicht bedenkliche hellgrün und unbedenkliche dunkelgrün. Du kannst zusätzlich auf die einzelnen Inhaltsstoffe tippen, wenn du mehr Informationen dazu lesen möchtest (zum Beispiel Funktion und Problematik des jeweiligen Stoffes).

Die Codecheck-App zeigt dir auch an, auf welchen wissenschaftlichen Daten die Einschätzungen zu den Inhaltsstoffen beruhen. Bei Lebensmitteln findest du zudem eine Nährwertampel. Sie zeigt an, wie Expert:innen den Gehalt eines Nährstoffes (Fett, gesättigten Fettsäuren, Zucker und Salz) einschätzen würden. Je nachdem wird er dir in rot (hoch), orange (mittel) und grün (gering) anzeigt.

Auch hormonell wirksame Inhaltsstoffe werden von der App ausgewiesen.

Auch für tierische, allergene und umweltschädliche Inhaltsstoffe

Die Codecheck-App zeigt dir nicht nur bedenkliche Inhaltsstoffe in Konsumgütern an, sondern auch, ob sie deiner Lebens- und Ernährungsweise entsprechen. Du findest Angaben dazu, ob das jeweilige Produkt vegetarisch/vegan, laktose- sowie glutenhaltig ist und ob es Mikroplastik und/oder Palmöl enthält. So erkennst du auf einen Blick, ob der Artikel sich mit deiner Lebensweise verträgt, ohne lange die Zutatenliste zu lesen.

Produkte suchen mit der Codecheck-App

Mit der Codecheck-App kannst du nicht nur Produkte scannen, die du gerade in der Hand hältst. Du hast auch die Möglichkeit, dir die Bewertungen unzähliger Produkte in der Datenbank anzusehen. Diese ist untergliedert in die Kategorien „Baby und Kind“, „Haushalt“, „Kosmetik“ und „Lebensmittel“, welche wiederum zahlreiche Unterkategorien umfassen. 

In der Datenbank kannst du mithilfe eines Filters Produkte suchen, die deinen Wünschen entsprechen. Stelle beispielsweise ein, ob du nur glutenfreie Lebensmittel sehen willst, wie viel Fett oder Zucker sie maximal enthalten dürfen, welche Stoffe nicht darin vorkommen sollen oder von welcher Marke sie sein sollen.

Hier kannst du die App downloaden:

Klima-Score für Lebensmittel

Zusammen mit dem Eaternity-Institut hat Codecheck im November 2020 das Feature Klima-Score entwickelt. Damit kannst du dir in der App den CO₂-Fußabdruck von Lebensmitteln aus dem Supermarkt anzeigen lassen.

So kannst du nachverfolgen, welchen Einfluss deine Ernährung auf das Klima hat und wo du deine Auswirkungen reduzieren kannst. Der Klima-Score zeigt dir nämlich, wie viele CO2-Äquivalente ein Lebensmittel im Vergleich mit allen anderen gelisteten Lebensmitteln verursacht. Dabei werden die Noten „Sehr gut“, „Gut“ oder „Kritisch“ vergeben und auch der jeweilige Nährwert wird berücksichtigt, damit die Lebensmittel vergleichbarer werden.

Was kann Codecheck nicht?

Nicht alle Produkte sind bei Codecheck verfügbar.
Nicht alle Produkte sind bei Codecheck verfügbar.
(Foto: Colourbox.de / Dean Drobot)

Die Codecheck-App hat viele nützliche Funktionen: Sie kann Konsument:innen beispielsweise schnell und unkompliziert Informationen zu Produkten liefern, damit diese ihre Wahl besser treffen können. Die Hinweise sind neutral formuliert und teilweise sehr kurz.

Wer mehr über die Wirkung bestimmter Stoffe wissen möchte, muss selbst recherchieren. Wenig verbreitete Produkte findet die App zuweilen nicht oder liefert nur einen Beschreibungstext ohne Informationen zu Inhaltsstoffen, Preisen etc. Die Alternativvorschläge, die die App liefert, sind in manchen Fällen nicht wirklich unbedenklicher als das gescannte Produkt. 

    Kritik an der Codecheck-App

    • Laut Codecheck stammen Informationen zu Produkten wie Name oder Inhaltsstoffe sowohl von den herstellenden Unternehmen als auch von Nutzer:innen der App. Falls zu einem Produkt noch keine Informationen vorliegen, kann ein Mitglied der Community es einfach abfotografieren und den Namen sowie die aufgelisteten Inhaltsstoffe eintragen. Inhaltsstoffe ohne Deklarationspflicht werden auf diese Weise nicht vermerkt.
    • Wie gefährlich ein Inhaltsstoff ist, das bewertet die wissenschaftliche Abteilung von Codecheck. Diese bezieht sich wiederum auf Studien und Aussagen von Expert:innen wie der Europäischen Kommission, dem Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland oder der Verbraucherzentrale Hamburg. Auf wessen Aussage sich die Bewertung stützt, kann man in der App nachlesen. Die entsprechende Studie wird aber nicht verlinkt.
    • Dadurch kann man auch nicht nachverfolgen, wie alt die Quelle ist, auf die sich die Einschätzung stützt. Laut dem Nachrichtenportal RP Online wurde Codecheck vorgeworfen, veraltete Daten zu verwenden. Das Unternehmen hätte sich zum Beispiel auf Kosmetiklisten des Verbraucherportals Öko-Test bezogen, welche bis zu 16 Jahre alt waren. Diese Listen werden inzwischen nicht mehr als Quelle aufgeführt. Laut einer Sprecherin des Unternehmens arbeite ein wissenschaftliches Team bei Codecheck stetig daran, die Bewertungen auf aktuellem Stand zu halten. 
    • Codecheck finanziert sich unter anderem durch Werbung. Für die werbefreie Version der App „Codecheck Pro“ müssen User:innen einen Beitrag bezahlen. Seit 2018 bietet Codecheck außerdem Datenanalyse für Unternehmen an. Das Unternehmen stellt Herstellern also Informationen von Nutzer:innen in anonymisierter Form zur Verfügung. Damit will das Unternehmen laut Codecheck „Herstellern aufzeigen können, wie hoch beispielsweise die Nachfrage für Produkte ohne Palmöl oder Mikroplastik tatsächlich ist.“ Natürlich ist es auch eine Einnahmequelle.

    Fazit: Mehr Transparenz für Verbraucher:innen

    In den Punkten „Transparenz“ und „Datenschutz“ kann und sollte Codecheck noch an sich arbeiten. Darum solltest du die App idealerweise nicht als einzige Quelle verwenden. Schau dir zum Beispiel auch Codecheck-Alternativen an. Beim Einkaufen kann die Codecheck-App nichtsdestotrotz sehr praktisch sein. Sie hilft dir dabei, dir einen ersten Überblick darüber verschaffen, welche Produkte bedenklich sind – ohne dass du jeden Begriff auf der Zutatenliste nachschlagen musst. So entwickelst du mit der Zeit auch ein Gespür dafür, worauf du beim Einkaufen achten solltest.

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    Überarbeitet von Annika Reketat

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