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Mönchsfrucht als Zuckerersatz? Das solltest du wissen

mönchsfrucht
Foto: Colourbox.de/#227507

Die Mönchsfrucht soll eine gesündere Alternative zu Industriezucker sein. Was sich dahinter verbirgt und wie du die Mönchsfrucht anwenden kannst, erfährst du hier.

Die Mönchsfrucht, auch Luo Han Guo genannt, stammt aus dem Südosten Chinas. Ihr Name stammt daher, dass die dortigen Mönche sie schon im 13. Jahrhundert aufgrund ihrer positiven Eigenschaften und vielen Anwendungsmöglichkeiten kultiviert haben sollen.

Äußerlich ähnelt die Mönchsfrucht einer Kiwi, sie gehört jedoch zur Familie der Kürbisgewächse. Sie ist etwa viereinhalb bis fünfeinhalb Zentimeter groß, rund und leuchtend grün. In der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) findet die Mönchsfrucht schon lange Verwendung. Zudem weist die Frucht eine starke natürliche Süße auf, weswegen sie als Zuckerersatz beliebt ist. 

Die Mönchsfrucht besteht aus verschiedenen Kohlenhydraten wie Fruktose, Glukose und sekundären Pflanzenstoffen wie den Mogrosiden, welche die Süße der Frucht beeinflussen. Je mehr davon sie besitzt, desto süßer ist die Frucht. Die Frucht kann etwa 300 Mal süßer sein als Haushaltszucker. Die Mönchsfrucht ist in unbehandeltem Zustand jedoch nicht besonders genießbar und kann auch Bitterstoffe enthalten. Um ihre Süße hervorzuheben und sie genießbarer zu machen, muss sie getrocknet und weiterverarbeitet werden.

Traditionelle Anwendungsgebiete der Mönchsfrucht

Die Mönchsfrucht ist schon seit langer Zeit in der traditionellen chinesischen Medizin etabliert. Sie wird dort in unterschiedlichen Bereichen angewandt.
Die Mönchsfrucht ist schon seit langer Zeit in der traditionellen chinesischen Medizin etabliert. Sie wird dort in unterschiedlichen Bereichen angewandt.
(Foto: CC0 / Pixabay / analogicus)

Wie bereits erwähnt, ist die Mönchsfrucht ein bekanntes Heilmittel der traditionellen chinesischen Medizin (TCM). Dieses Medizinsystem schreibt ihr eine kühlende, befeuchtende und lösende Wirkung zu.

Aus diesem Grund wenden Praktiker:innen der TCM die Mönchsfrucht vor allem bei den folgenden Krankheitsbildern an:

  • Erkältungen
  • Atembeschwerden
  • Halsschmerzen
  • Lungenkrankheiten
  • Asthma
  • Diabetes
  • Magen-Darm-Probleme

Zudem dient die Mönchsfrucht in vielen Ländern als beliebter Zuckerersatz. Im Gegensatz zu Industriezucker mit 385 bis 401 Kilokalorien pro hundert Gramm hat sie nämlich keine beziehungsweise kaum Kalorien. Eine Studie stellt außerdem fest, dass die Mönchsfrucht durch die enthaltenen Mogroside das Potenzial hat, ein natürliches Süßungsmittel mit einem geringen glykämischen Index zu sein. Das bedeutet, dass ihr Süßstoff mit geringerer Wahrscheinlichkeit Diabetes, Übergewicht oder Herzgefäßkrankheiten auslösen kann als gewöhnlicher Zucker. Um die Mönchsfrucht als Zuckerersatz zu verwenden, muss sie jedoch erst verarbeitet werden, was ein aufwendiger Prozess ist. Sie muss nämlich erst einmal getrocknet werden und dann werden mit Hilfe spezieller Prozesse die Bitterstoffe entfernt. So kann sie letztendlich zu unterschiedlichen Produkten wie zum Beispiel Pulver oder Sirup weiterverarbeitet werden.

Vor allem im asiatischen und pazifischen Raum findet die Mönchsfrucht schon lange weitverbreitet Verwendung und auch in den USA ist sie mittlerweile zugelassen. In Europa hingegen hat sie noch keine Zulassung, da sie zu den sogenannten Novel Foods gehört. Solche neuartigen Lebensmittel müssen erst ein Zulassungsverfahren durchlaufen, um sicherzustellen, dass sie gesundheitlich unbedenklich sind.

Trotz dieser Tatsache kannst du die Mönchsfrucht vor allem in Form von Pulver und Sirup bereits in Online-Shops erwerben. Dies ist der Fall, da Hersteller solche Novel Foods wie auch die Mönchsfrucht oft nicht als Lebensmittel, sondern zum Beispiel als Kosmetika oder Futtermittel für Tiere auf den Markt bringen. Sie versuchen so die Verordnungen zu umgehen.

Das sagt die Wissenschaft zur Mönchsfrucht

Die Mönchsfrucht wird bereits seit den 1970er-Jahren erforscht.
Die Mönchsfrucht wird bereits seit den 1970er-Jahren erforscht.
(Foto: Colourbox.de/#227507)

Forschungen zur Mönchsfrucht begannen bereits in den 1970er- und 1980er-Jahren. Laut einer aktuelleren Übersichtsstudie ist die Pflanze tatsächlich wirksam in der Behandlung von Husten, Halsschmerzen und übermäßigem Schleim in den Atemwegen. Eine andere Studie zeigt auf, dass die in der Mönchsfrucht enthaltenen Mogroside sowohl antioxidativ, entzündungshemmend und antikarzinogen wirken sowie bereits genannt Diabeteskomplikationen vorbeugen können. Antioxidativ meint, dass die Mogroside gegen oxidativen Stress schützen können. Allerdings stellte die Studie diese Wirkungen in Versuchen an Tieren fest. Inwieweit sie auch beim Menschen eintreten, muss die Forschung noch weiter untersuchen. 

Kann man die Mönchsfrucht anpflanzen?

Die Mönchsfrucht ist somit nicht nur als Zuckerersatz verwendbar, sondern hat außerdem medizinische Anwendungsgebiete. Bist du nun daran interessiert, sie selbst auszuprobieren, empfehlen wir dir, auf die weiterverarbeiteten Varianten als Zuckerersatz erst dann zurückzugreifen, sobald sie offiziell zugelassen wurden.

Die Pflanze selbst anzupflanzen wäre auch eine Option. Der Anbau ist ziemlich unkompliziert und mit wenig Arbeit verbunden. Du bekommst bei einzelnen Händlern in Deutschland auch die Samen für die Mönchsfrucht. Es ist allerdings wichtig, dass die Mönchsfrucht frostfrei überwintert und du zwei Pflanzen mit je weiblichen und männlichen Blüten hast, um überhaupt Früchte zu bekommen.

Zur Verarbeitung gibt es online einige Anleitungen auf Englisch, jedoch ist noch nicht viel verfügbar, wohl auch weil die Frucht noch nicht zugelassen ist.

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