Im feuchten Zustand sind deine Haare besonders empfindlich – deswegen solltest du nasse Haare nicht kämmen. So gehst du schonender dabei vor.
Nach der Haarwäsche greifen die meisten wohl zuerst zum Handtuch, um den Schopf zumindest ein wenig trockenzurubbeln. Anschließend folgt oft die Bürste, um die nun verhedderten, aber immer noch nassen Haare zu kämmen. Laut Haarexpert:innen kannst du deinen Haaren dadurch aber Schaden zufügen.
Warum du nasse Haare nicht kämmen solltest
Im nassen Zustand sind deine Haare anders beschaffen als im trockenen. Sie sind dann laut dem Dermatologen Adarsh Vijay Mudgil am schwächsten. Der Grund ist, dass bei nassen Haaren die Schuppenschicht leicht geöffnet ist, was sie besonders anfällig für zum Beispiel Haarbruch macht.
Zusätzlich ist nasses Haar elastischer als trockenes. Beim Kämmen dehnt es sich und gerät somit aus seiner ursprünglichen Form. Deshalb ist der Ratschlag weit verbreitet, nasses Haar besser nicht zu kämmen und es stattdessen vor dem Bürsten erst trocknen zu lassen.
Übrigens: Dass Haare im nassen Zustand besonders empfindlich sind, ist auch einer der Gründe, warum du nicht mit nassen Haaren schlafen solltest. Denn die Reibung beim nächtlichen Hin- und Herdrehen lässt feuchtes Haar schneller brechen.
Nasse Haare kämmen: So geht es schonend
Dieser Ratschlag ist allerdings nicht allgemeingültig. So sollten zum Beispiel Menschen mit lockigem Schopf durchaus ihre nassen Haare kämmen – denn im trockenen Zustand kämmen sich Locken häufig aus. Je nachdem, welche Frisur du anstrebst, möchtest du das vielleicht vermeiden.
Auch andere Haartypen nehmen nicht sofort Schaden, wenn du sie ab und zu nass kämmst. Gehe dabei nur möglichst schonend vor. Folgende Tipps können helfen:
- Kämme deine Haare bereits vor der Haarwäsche gründlich.
- Benutze einen Conditioner, der die Haare geschmeidiger und dadurch leichter kämmbar macht.
- Verwende einen Kamm mit glatt verarbeiteten Zähnen und Kammrücken oder eine Bürste mit weichen Borsten.
- Kämme zuerst die Haarspitzen und nicht den Haaransatz. Denn sonst könnten sich eventuelle Knoten immer weiter nach unten ziehen und dabei noch stärker verheddern.
- Du kannst größere Knoten auch erst vorsichtig mit deinen Fingern lösen. Langsam durch die Strähnen zu gehen, ist wahrscheinlich die sanfteste Art, nasses Haar zu kämmen, denn du wirst verhedderte Stellen spüren, noch bevor du den Kamm hineinführst und sie möglicherweise zu Knoten ziehst.
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Weniger waschen, weniger kämmen
Du kannst das Problem mit dem Kämmen nasser Haare natürlich auch umgehen, indem du deine Haare weniger wäschst. Viele Haartypen vertragen durchaus eine mehrtägige Waschpause. Die Entwöhnung deiner Haare vom täglichen Waschen kann zwar einige Wochen dauern, doch es kann sich lohnen, denn so sparst du nicht nur Wasser und Haarpflegeprodukte, sondern setzt deine Haare auch weniger Hitze beim Föhnen und Haarbruch beim Kämmen aus.
Tipp: Wenn du Haare wäschst, achte auf zertifiziertes Naturkosmetik-Shampoo. Diese verzichten auf problematische Inhaltsstoffe wie Sulfate.
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