Einen Natriummangel solltest du nicht unterschätzen, denn er kann schwere Folgen haben. Hier liest du, wie du die ersten Anzeichen richtig deutest und dagegen vorgehen kannst.
Natrium ist eines der Elemente in der Zusammensetzung von Kochsalz (chemische Formel NaCl) und damit eigentlich immer ausreichend verfügbar.
Trotzdem kann es unter bestimmten Voraussetzungen im Körper zu einem Natriummangel kommen. Dieser kann zu Krämpfen und in extremem Fällen sogar zum Koma führen. Betroffen sind oftmals Sportler:innen, aber auch ältere Menschen können gefährdet sein.
Natriummangel: Das Verhältnis im Körper muss stimmen
Der Natriummangel tritt dann auf, wenn die Konzentration der gelösten Natriumionen im Körper verdünnt ist. Das Medizinportal Netdoktor erläutert, dass es dafür zwei Möglichkeiten gibt:
- Zu viel Wasser: Mediziner sprechen in diesem Fall von einem relativen Natriummangel. Er entsteht, wenn du zu viel Wasser zu dir nimmst.
- Zu wenig Natrium: In diesem Fall besteht ein absoluter Natriummangel. Dieser tritt selten auf und wird meist durch Krankheiten verursacht.
Auf einen Natriummangel (lateinisch Hyponatriämie) reagiert der Körper sehr empfindlich. Wenn du zu wenig des Elements in deinem Körper hast, reagiert zunächst das Gehirn mit Alarmsignalen und dann krampfen die Muskelzellen.
Im Körper ist Natrium elektrisch geladenen, ein sogenannter Elektrolyt. Um die elektrischen Impulse weiterzuleiten, müssen Natrium und Wasser in einem bestimmten Verhältnis vorliegen. Das Natrium ist wichtig für die Funktion von Nerven und Muskeln.
Natriummangel: Nimm die ersten Symptome ernst
Wer unter einem relativen oder absoluten Natriummangel leidet, bei dem liegt die körpereigene Konzentration von Natrium unter dem gesunden Level. Netdoktor führt die Symptome auf:
Die ersten Anzeichen für einen Natriummangel sind:
- Unwohlsein
- Kopf- und Muskelschmerzen
- Übelkeit und Erbrechen
- Benommenheit bis hin zu leichter Verwirrtheit
- Schwindel
Die Anzeichen für schwere Fälle von Natriummangel sind:
- Im Gehirn sammelt sich Wasser an und der Hirndruck nimmt zu.
- starke Krämpfe
- Bewusstseinsverlust und Koma (lebensbedrohlich)
Durch eine Blutanalyse lässt sich einen Natriummangel eindeutig feststellen.
Relativer Natriummangel: Sportler:innen und alte Menschen sind besonders gefährdet
Von einem relativen Natriummangel können Extremsportler:innen betroffen sein. Sie trinken während des Trainings viel Flüssigkeit – mit unter zu viel auf einmal. Die Sportler:innen deuten oftmals die ersten Symptome, wie Kopf- und Muskelschmerzen falsch. Sie gehen von einem Wassermangel (Dehydrierung) aus und trinken noch mehr Wasser, wodurch die Beschwerden weiter zunehmen.
- Laut dem Ärzteblatt sollten Marathonläufer:innen nach einem Rennen erst einmal wenig trinken. Sollten Symptome eines Natriummangels auftreten, können sie mit einer Salzlösung behandelt werden.
- Aber es muss kein Marathon sein: Auch wenn du im Sommer wanderst oder regelmäßig in die Sauna gehst, kannst du durch zu viel Wassertrinken einen Natriummangel hervorrufen.
Mediziner:innen raten, auf den eigenen Körper zu hören: Trinke nach dem Sport lieber weniger und nur solange du Durst verspürst.
Achtung: Hole dir ärztlichen Rat ein, falls deine Beschwerden nicht nachlassen. Ärzt:innen können dir spezielle Salzlösungen verordnen oder mit einer Kochsalz-Infusion das Gleichgewicht in deinem Körper wiederherstellen.
Bei älteren Menschen können mitunter Nieren- oder Herzerkrankungen oder Diabetes zu einem Natriummangel führen. Die Pharmazeutische Zeitung berichtet, dass etwa fünf bis zehn Prozent der alten Menschen von einem Natriummangel betroffen sind. Auch hier werden teilweise die Symptome, wie Müdigkeit und Konzentrationsschwäche nicht dem Mangel an dem lebenswichtigen Elektrolyt zu geschrieben.
Getränke können vorbeugen, aber Natriummangel nicht beheben
Laut Ärzteblatt können isotonische Getränke oder auch natriumreiches Mineralwasser bei einem akuten Natriummangel wenig helfen. Die Konzentration von Natriumionen im Getränk ist meist zu niedrig, um den Mangel in deinem Körper auszugleichen. Isotonische Getränke sollen den Energieverbrauch nach dem Sport schnell ausgleichen. Sie enthalten Energiespender aus Traubenzucker oder Fruchtzucker – aber durchschnittlich nur 10 bis 38 mmol/l Natrium. Netdoktor erklärt, dass der normale Natriumwert im Blut zwischen 135 und 145 mmol/l liegt.
Du kannst einem Natriummangel vorbeugen, indem du bewusst darauf achtest, wie viel Flüssigkeit du zu dir nimmst. Wähle Getränke, die den Durst schnell löschen, wie zum Beispiel:
- Wasser: Du brauchst nicht unbedingt ein Mineralwasser mit hohem Natriumgehalt zu kaufen. Expert:innen raten, mitunter einfach mal eine Prise Salz im Wasser aufzulösen. Mit einem Spritzer Zitronen kannst du das Getränk noch verfeinern.
- Du kannst auch eine Apfelsaftschorle mit einer Prise Salz mixen.
Achtung! Zu viel Salz ist ungesund. Die empfohlene Tagesration der Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) für Kochsalz liegt bei etwa sechs Gramm oder einem Teelöffel am Tag.
Netdoktor weist darauf hin, dass sich Natrium oftmals auch als Konservierungsmittel in Gerichten befindet. Dadurch kann die täglich Menge an Natrium den empfohlenen Wert oftmals um das Zweifache übersteigen. Ein absoluter Natriummangel ist daher bei einem gesunden Menschen eher unwahrscheinlich. Das Kochsalz in der Nahrung reicht mehr als aus, um den täglichen Bedarf an den Mineralstoffen zu decken.
Absoluter Natriummangel: Durch diese Krankheiten kann er entstehen
Ein Natriummangel kann als eine Begleiterscheinung von einigen Krankheiten auftreten. Durch schwere Magen-Darm-Erkrankungen verliert der Körper neben Flüssigkeit auch seine Elektrolyte, zu denen auch Natrium gehört. Besonders gefährdet sind Säuglinge und Kleinkinder.
Vorsicht: Dauert die Infektion länger an oder tritt sehr heftig auf, solltest du dir ärztlichen Rat einholen. Bei schwereren Fällen von Natriummangel müssen Kochsalzinfusionen die Konzentration langsam wieder auf das normale Niveau bringen.
Netdoktor nennt unter anderem diese Krankheiten, durch die ein Natriummangel entstehen kann.
- schwere oder großflächige Verbrennungen
- spezielle Nierenleiden
- Entzündungen der Bauchspeicheldrüse oder des Bauchfells
- Darmverschluss
Aber auch Medikamente können zu einem Natriummangel führen:
- Tabletten zur Entwässerung
- Medikamente, die den Blutdruck senken
- spezielle Antidepressiva
- rezeptfreie Schmerzmittel, wie Ibuprofen
Mediziner:innen raten zu regelmäßigen Blutuntersuchungen, um den Natriumgehalt zu überprüfen. Vor allem ältere Menschen sollten regelmäßig eine Vorsorgeuntersuchung durchführen lassen. Ihr Organismus reagiert besonders empfindlich auf veränderte Natriumwerte im Blut.
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