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Nussbaumholz: Eigenschaften und Verwendung des hochwertigen Holzes

Nussbaumholz
Foto: CC0 / Pixabay / InnSite_2

Nussbaumholz zählt zu den wertvollsten Edelhölzern, die in den Wäldern Europas zu finden sind. Was Nussbaumholz so begehrt macht und wofür es verwendet wird, erfährst du hier.

Nussbaumholz: Verbreitung des edlen Holzes

Als Nussbaumholz wird das Holz des Walnussbaums bezeichnet.
Als Nussbaumholz wird das Holz des Walnussbaums bezeichnet.
(Foto: CC0 / Pixabay / Anerma)

Beim Nussbaumholz handelt es sich um ein Edelholz, das aufgrund seiner dekorativen Eigenschaften und der guten Verarbeitungsqualitäten geschätzt wird. Nussbaumholz ist das Holz der Echten Walnuss (umgangssprachlich auch Walnussbaum), die in Europa, Asien, Nordafrika und Amerika verbreitet ist. Der Laubbaum wird rund 15 bis 25 Meter hoch und bis zu 160 Jahre alt.

Das Holz des Walnussbaums zählt zu den edelsten und teuersten Hölzern, die in den Wäldern Mitteleuropas anzutreffen sind. In deutschen Wäldern ist der Laubbaum trotz seiner Begehrtheit relativ selten und kommt hauptsächlich in kultivierter Form in Parks oder Gärten vor. Das liegt unter anderem daran, dass Walnussbäume nur schwer in deutsche Wälder integriert und so forstwirtschaftlich genutzt werden können. Sie benötigen als sogenannte Lichtholzart eine gewisse Entfernung zu anderen Bäumen, um genügend Licht zu erhalten. In Deutschland bekommst du deshalb überwiegend importiertes Nussbaumholz.

Nussbaumholz: Die besondere Optik

Nussbaumholz ist vor allem aufgrund seiner ansprechenden Optik beliebt. Das Holz verfügt über eine graubraune Färbung mit teilweise rötlichem Schimmer. Das Splintholz (also das junge Holz am äußeren Ring des Stammes) ist weißlich-rosa bis gräulich, während das Kernholz graubraun bis dunkelbraun gefärbt ist und teils von dunklen Streifen durchzogen ist. Besonders dekorativ sind die häufig auftretenden typischen Maserungen im Holz. Vor allem der Europäische Nussbaum ist von diesen unregelmäßigen Strukturen durchzogen, während der Amerikanische Nussbaum (auch als „black walnut“ bekannt) dunkler und gleichmäßiger gefärbt ist. Die unregelmäßige Maserung kommt besonders bei Furnieren wirkungsvoll zur Geltung.

Färbung und Maserung des Holzes können variieren und sind vom jeweiligen Standort abhängig. Das Holz italienischer Nussbäume weist beispielsweise einen rötlichen Stich auf. Die Jahresringe des Nussbaums sind deutlich erkennbar und die Holzgefäße sind halbringporig angeordnet. 

Technische Eigenschaften von Nussbaumholz

Nussbaumholz ist trotz seiner Festigkeit recht biegsam.
Nussbaumholz ist trotz seiner Festigkeit recht biegsam.
(Foto: CC0 / Pixabay / MolnarSzabolcsErdely)
  • Mit einem Gewicht von 900 bis 1000 Kilogramm pro Kubikmeter im frischen Zustand zählt Nussbaumholz zu den mittelschweren Hölzern
  • Das Holz ist relativ hart und zäh und verzieht sich kaum. Damit ist es im luftgetrockneten Zustand recht langlebig.
  • Nussbaumholz ist trotz seiner Härte biegsam (dabei ähnlich fest wie Eichenholz, aber biegsamer).
  • Es lässt sich sehr gut bearbeiten, sowohl von Hand als auch maschinell. Für Drechsel- und Tischlerarbeiten ist Nussbaumholz daher hervorragend geeignet.
  • Die Oberfläche lässt sich gut behandeln und splittert kaum. Für Nägel und Schrauben solltest du allerdings ein Loch vorbohren.
  • Das Holz ist resistent gegenüber Pilzbefall.
  • Aufgrund seiner besonderen Eigenschaften wird es auch als Ersatz für Tropenholz verwendet.

Nachteile:

  • Nussbaumholz ist wenig wetterbeständig und damit für den Außenbereich eher ungeeignet.
  • Es ist wenig resistent gegenüber Holzschädlingen.
  • Das Holz ist sehr teuer.
  • Nussbaumholz wird häufig importiert (Walnussbäume werden in Deutschland kaum forstwirtschaftlich genutzt).
  • Frisches Holz solltest du schonend trocknen, da ansonsten Verfärbungen auftreten können.

Verwendung und Pflege von Nussbaumholz

Nussbaumholz wird gerne für hochwertige Möbel verwendet.
Nussbaumholz wird gerne für hochwertige Möbel verwendet.
(Foto: CC0 / Pixabay / rdb1703)

Verwendung von Nussbaumholz:

Nussbaumholz eignet sich vor allem für hochwertige Innenausstattungen, für den Möbelbau und für exklusive Gegenstände. Da Massivholz sehr teuer ist, setzen viele Möbelbauer bei Innenausstattungen Furniere ein. Vollholz findet unter anderem bei Schäften von Gewehren, Musikinstrumenten, Uhrengehäusen, Schachfiguren oder als Parkett Verwendung. Auch im Orgelbau kommt Nussbaumholz zum Einsatz.

So pflegst du das Edelholz:

Nussbaumholz ist recht pflegeleicht und beständig. Damit das Holz seine Atmungseigenschaft nicht verliert, kannst du die Oberfläche wachsen oder ölen, anstatt auf Lacke zurückzugreifen. Auch chemische Reinigungsmittel solltest du vermeiden. Um die Oberfläche zu säubern, genügt meist ein feuchter Lappen.

Vorsichtig solltest du bei Beschlägen aus Eisen oder anderen Metallteilen in Verbindung mit dem Holz sein, vor allem, wenn Feuchtigkeit im Spiel ist. Nusshölzer reagieren aufgrund der enthaltenen Gerbstoffe empfindlich auf Eisenmetalle und verfärben sich bei Feuchtigkeit blaugrau.

Wie nachhaltig ist Nussbaumholz?

Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft erkennst du an einer entsprechenden Zertifizierung.
Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft erkennst du an einer entsprechenden Zertifizierung.
(Foto: CC0 / Pixabay / congerdesign)

Da Walnussbäume in deutschen Wäldern eher die Ausnahme sind, ist ein Großteil des bei uns erhältlichen Walnussholzes importiert. Obwohl Holz grundsätzlich ein sehr nachhaltiges Material ist, solltest du beim Kauf von Hölzern immer auf die Herkunft achten, um lange Transportwege zu vermeiden. Da Walnussbäume in Europa und in begrenztem Maße auch in Deutschland vorkommen, solltest du Importe aus Asien oder Amerika vermeiden und ein möglichst regionales Nussbaumholz wählen. Alternativ kannst du auf andere heimische Hölzer zurückgreifen, denn für fast jedes importierte Holz findet sich auch eine heimische Alternative mit ähnlichen Eigenschaften.

Um sicherzustellen, dass das Holz aus nachhaltiger Waldbewirtschaftung stammt, solltest du beim Kauf auf entsprechende Gütesiegel achten. Eine verlässliche Zertifizierung ist das FSC-Siegel (kurz für „Forest Stewardship Council“) oder das Siegel von Naturland, das noch strengere ökologische Vorgaben macht. Auch das PEFC-Siegel soll nachhaltige Forstwirtschaft gewährleisten. Kritiker bemängeln jedoch fehlende regemäßige und unabhängige Kontrollen.

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