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Olivenbaum erfroren: Pflegetipps bei Frostschäden

Olivenbaum Frostschaden
Foto: CC0 / Pixabay / roberto_m

Bei andauernden Temperaturen unter dem Gefrierpunkt kann der Olivenbaum einen Frostschaden erleiden. Im schlimmsten Fall erholt er sich davon nicht und geht ein. Doch mit diesen Maßnahmen kannst du ihn retten.

Mit seinen silbergrau schimmernden Blättern ist der Olivenbaum ein dekoratives Gewächs im Garten. Bis zu einem gewissen Grad sind Olivenbäume winterhart. Doch da das Gehölz ursprünglich aus dem warmen Klima des Mittelmeerraums stammt, verträgt es nur kurze Frostperioden.

Fällt das Thermometer jedoch längere Zeit unter minus fünf Grad, kann der Olivenbaum einen Frostschaden davontragen. Dieser kann Wurzeln, Stamm und/oder Zweige so in Mitleidenschaft ziehen, dass der Baum im Frühjahr nicht mehr austreibt. Doch mit gezielten Maßnahmen ist es möglich, die Frostschäden zu behandeln. 

Frostschaden am Kambium erkennen und behandeln

Am Olivenbaum kann ein Frostschaden am Zweig, Stamm, Kambium und Wurzelbereich auftreten.
Am Olivenbaum kann ein Frostschaden am Zweig, Stamm, Kambium und Wurzelbereich auftreten.
(Foto: CC0 / Pixabay / stux)

Das Kambium ist eine Wachstumsschicht zwischen der Splintholzzone und der Rinde. Sie ist von Leitungsbahnen durchzogen, in denen Wasser und Nährstoffe transportiert werden. Hat dein Olivenbaum einen Frostschaden am Kambium erlitten, kann ihn das schwer in Mitleidenschaft ziehen.

Wenn dein Olivenbaum im Winter nach einer starken Frostperiode seine Blätter hängen lässt oder gar abwirft, kann das ein Anzeichen für einen Frostschaden sein. Diese Merkmale weisen darauf hin, dass das Kambium davon betroffen ist:

  • Du kannst die Rinde des Olivenbaums nicht mehr so einfach abschälen. Das liegt daran, dass der Stoffwechsel durch den Frost so gestört ist, dass die Rinde mit dem Kambium verklebt. 
  • Wenn du die Borke abkratzt, kommt darunter eine dunkle statt einer grünen Schicht zum Vorschein. 

Du behandelst einen Frostschaden am Kambium mit einem Rückschnitt. Dabei gibt es diese Dinge zu beachten:

  • Der Rückschnitt sollte ab Mitte bis Ende Juni erfolgen. Du musst nämlich den neuen Austrieb gut erkennen können.
  • Kratze an allen blattlosen Zweigen die Rinde stellenweise ab.
  • Wenn darunter keine grüne Schicht zu sehen ist, handelt es sich um einen abgestorbenen Trieb.
  • Schneide die abgestorbenen Triebe zurück, bis du grünes Holz erkennen kannst.

Frostschaden beim Olivenbaum: Zweige und Stamm

Du musst am ehesten im Spätwinter damit rechnen, dass dein Olivenbaum einen Frostschaden an Zweigen und Stamm erleidet. Zu dieser Zeit kann es nämlich zu starken Temperaturschwankungen kommen, wenn es nachts noch friert, tagsüber die Sonnen aber schon wieder kräftiger scheint.

Durch diese stark schwankenden Temperaturen gerät die Rinde unter Spannung und die Borke kann der Länge nach aufreißen. Der Frostschaden tritt hier also in Form sogenannter Frostrisse auf.

So behandelst du Frostrisse:

Bei Frostrissen solltest du unverzüglich handeln, denn durch diese offenen Stellen kann einerseits Wasser eindringen und gefrieren, was oft unwiderruflichen Frostschaden am Olivenbaum anrichten kann. Andererseits sind Frostrisse auch anfällig für Schädlingsangriffe. 

  • Schneide die aufgerissenen Stellen heraus. 
  • Dabei können größere Wunden entstehen. Diese solltest du mit einem Wundverschlussmittel aus dem Gartenfachhandel behandeln. 
  • Umwickle die Stellen anschließend fest mit einem Jutegewebe. Darunter kann sich neue Rinde bilden.

Wurzeln erfroren: So behandelst du den Olivenbaum

Mit den richtigen Maßnahmen kannst du Frostschäden am Olivenbaum verhindern.
Mit den richtigen Maßnahmen kannst du Frostschäden am Olivenbaum verhindern.
(Foto: CC0 / Pixabay / mdgrafik0)

Sollte dein Olivenbaum einen Frostschaden im Bereich der Wurzeln erlitten haben, wirst du das in der Regel erst viel später bemerken – dann nämlich, wenn er in der darauffolgenden Wachstums- und Blütezeit seine Blätter verliert und seine Blüten schnell welken. Das kann auf einen Frostschaden hinweisen, der die Wurzeln so zerstört hat, dass sie den Baum nicht mehr so effektiv mit Nährstoffen versorgen können.

Besonders von solchen Frostschäden sind Olivenbäume in Kübeln betroffen, da ihr Wurzelballen weniger vor Kälte geschützt ist als im Gartenboden. Ein weiteres Indiz für einen erfrorenen Olivenbaum ist daher, dass du ihn ohne viel Widerstand aus der Erde heben kannst. 

So handelst du bei einem Frostschaden im Wurzelbereich richtig:

  • Topfe den Olivenbaum aus und schüttle die Erde gut vom Wurzelballen ab.
  • Wenn du abgestorbene, braune und/oder verfaulte Wurzen erkennst, schneide sie heraus. 
  • Fülle den Kübel mit frischem Substrat, pflanze den Olivenbaum ein und gieße ihn an. 

Tipp: Besser als am Olivenbaum einen Frostschaden beheben zu müssen, ist es natürlich, ihn davor ganz zu bewahren. Was du vorbeugend tun kannst, erfährst du hier: Olivenbaum überwintern: Anleitung und Pflegetipps.

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