Parasolpilz sammeln: Hier besteht Verwechslungsgefahr!

Parasolpilz
Foto: CC0 / Pixabay / Capri23auto

Der Parasolpilz bekommt neben Steinpilzen und Champignons oft weniger Aufmerksamkeit – dabei ist er leicht zu finden und gilt als Delikatesse. Mit der richtigen Zubereitung kannst du Parasolpilze vielseitig genießen.

Parasol: Ein begehrter Speisepilz

Der Name des Parasolpilzes leitet sich vom französischen Wort für Sonnenschirm ab. Auch hierzulande ist er als Riesenschirmling oder Riesenschirmpilz bekannt. Grund dafür ist eine besondere Eigenart: Der Parasol wächst zunächst knollenförmig heran und fächert erst später – wie ein Schirm – seinen Hut auf. 

In Deutschland ist der Parasolpilz weit verbreitet und auch im restlichen Europa sowie in Amerika, Asien und Afrika ist er zu finden. Unter Pilzsammler:innen gilt er wegen seines saftigen Fleisches und nussigen Geschmacks als besondere Delikatesse. 

So findest und erkennst du Parasolpilze

Meist wachsen Parasolpilze einzeln, mitunter aber auch wie hier in kleineren Gruppen.
Meist wachsen Parasolpilze einzeln, mitunter aber auch wie hier in kleineren Gruppen. (Foto: CC0 / Pixabay / BeJan)

Anders als andere Speisepilze versteckt sich der Parasolpilz nicht tief im Wald. Er wächst in der Zeit von Juli bis Oktober bevorzugt am Rand von lichten Laubwäldern, auf Wiesen, Lichtungen sowie an Wegrändern und in Parks – und ist damit auch für weniger erfahrene Pilzsammler:innen leicht zu finden.

So erkennst du den Parasolpilz:

  • Der auffällige Hut des Pilzes hat in seiner kugelförmigen Phase eine hellbraune Färbung. Vor dem Aufklappen des Schirms hat dieser eine kugelige Form, nach dem Aufklappen bleiben hellbraune Schuppen auf dem weißlichen Untergrund zurück. 
  • Der Pilz kann bis zu 30 Zentimeter hoch wachsen und sein aufgeklappter Schirm kann einen Durchmesser von zehn bis 30 Zentimetern erreichen.
  • Am bräunlichen, genatterten Stiel des Parasols ist ein weißer Ring zu finden, der sich mit der Hand verschieben lässt.
  • Die Lamellen auf der Unterseite des Schirms sind zunächst weiß und haben bei älteren Pilzen eine beige Färbung.

Der Parasolpilz wächst oft einzeln, teilweise auch in kleineren Gruppen. Bei warmen Wetterbedingungen findest du auch im November noch Exemplare. Wenn du keine Zeit zum Pilzesammeln oder keinen Erfolg bei der Suche hast, kannst du auch im Garten Pilze selber züchten: An einem windgeschützten, halbschattigen Ort kannst du mit Parasolpilz-Kulturen aus dem Gartenhandel deines Vertrauens ohne viel Aufwand eigene Riesenschirmlinge aufziehen.

Verwechslungsgefahr mit anderen Pilzen

Vorsicht: Wenn du als Anfänger:in selbst Pilze sammeln möchtest, empfiehlt es sich, jemanden mit Erfahrung dabeizuhaben oder anschließend zu befragen.

Denn auch beim Parasolpilz besteht Verwechslungsgefahr mit anderen Pilzarten. Der ungenießbare, leicht giftige spitzschuppige Stachelschirmling etwa wächst an ähnlichen Standorten und unterscheidet sich vom essbaren Parasolpilz nur darin, dass er etwas kleiner ist und der weiße Ring am Stiel sich nicht verschieben lässt. Er riecht unangenehm gasähnlich.

Wenn Riesenschirmlinge auf Komposthaufen wachsen, solltest du ebenfalls vorsichtig sein. Es könnte sich dann um den Gift-Riesenschirmpilz handeln, der dem Parasolpilz ähnlich sieht und schon schwere Magen-Darm-Beschwerden ausgelöst hat. Bei Symptomen von oder Verdacht auf Pilzvergiftung solltest du direkt die Liste der Giftnotrufzentralen des BVL konsultieren.

Buchtipp der Utopia-Redaktion: „Der große BLV Pilzführer“ von Dr. Ewald Gerhardt beinhaltet über 1.200 Pilzarten und ein System zu deren Bestimmung. Dazu sind die Pilzgruppen durch eine Farbleiste markiert und auf einen Blick erkennbar. So soll ein schnelles Auffinden und Bestimmen der gewünschten Art leichter möglich sein. Der Autor war 25 Jahre als Mykologe und Berater für Großpilze am Botanischen Garten in Berlin tätig. Online ist „Der große BLV Pilzführer“ zum Beispiel erhältlich bei Buch7, Thalia oder Amazon.

So lässt sich der Parasol zubereiten

Den Hut des Parasolpilzes kannst du im Ganzen panieren und braten.
Den Hut des Parasolpilzes kannst du im Ganzen panieren und braten. (Foto: CC0 / Pixabay / peacedreamlady)

Den Parasolpilz solltest du vor dem Verzehr immer erhitzen, denn roh kann er zu Magen-Darm-Beschwerden führen. Säubere den Pilz vor der Zubereitung mit einer weichen Bürste oder einem sauberen Tuch, wasche ihn aber keinesfalls unter fließendem Wasser. Er nimmt sonst zu viel Feuchtigkeit auf und verliert an Aroma.

Wichtig: Um Gesundheitsrisiken zu vermeiden, solltest du dir immer sicher sein, dass der Pilz wirklich gar ist. Halte dafür am besten eine Garzeit von 15 Minuten bei mindestens 80 Grad ein.

  • Du kannst sowohl den noch verschlossenen als auch den aufgeklappten Parasolpilz verzehren. Die junge Knolle ist etwas zarter und hat einen feineren Geschmack. Der aufgefächerte Schirm des älteren Pilzes schmeckt dagegen viel intensiver, hat aber meist eine etwas gröbere Beschaffenheit. 
  • Wenn du den Parasolpilz zubereitest, solltest du nur den Hut verwenden. Der Stiel ist meist trocken und holzig. 
  • Der Schirm des Pilzes wird wegen seiner fleischartigen Konsistenz oft wie ein Schnitzel im Ganzen paniert und gebraten und ergibt so ein hervorragendes vegetarisches Gericht. Besonders gut schmeckt das Pilzschnitzel, wenn du nach dem Braten noch etwas Zitronensaft darüberträufelst.
  • Angebraten mit Zwiebeln und anschließend mit Petersilie verfeinert, kann der Parasolpilz auch als Beilage zu Nudelgerichten oder Salaten sowie als Ergänzung in einer Pilzpfanne dienen.
  • Wenn du den Geschmack des Parasolpilzes lieber pur genießen möchtest, kannst du ihn auch einfach grillen oder im Ofen rösten und anschließend mit gutem Speiseöl verfeinern.

Überarbeitet von Freya Petersen

** mit ** markierte oder orange unterstrichene Links zu Bezugsquellen sind teilweise Partner-Links: Wenn ihr hier kauft, unterstützt ihr aktiv Utopia.de, denn wir erhalten dann einen kleinen Teil vom Verkaufserlös. Mehr Infos.
War dieser Artikel interessant?
Verwandte Themen: