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Paulownia-Baum: Warum der Kiri-Baum als Klimaretter gilt

paulownia baum
Foto: CC0 / Pixabay / WikimediaImages

Der Paulownia-Baum, auch Kiri-Baum genannt, rückt im Licht der Klimakatastrophe immer stärker in den Fokus. Wir erklären, warum die Baumart als Hoffnungsträger gilt.

Der Paulownia-Baum (Paulownia tomentosa), auch als Kiri-Baum oder Blauglockenbaum bekannt, ist ein Laubbaum, der ursprünglich aus Ostasien stammt. Der Baum ist berühmt für seine schnell wachsenden und beeindruckend großen Blätter sowie seine auffälligen blau-violetten Blüten. Doch sein Potenzial geht weit über seine ästhetischen Eigenschaften hinaus.

Die Vorteile des Paulownia-Baums

Der Blauglockenbaum wächst besonders schnell und kann somit viel CO₂ aus der Atmosphäre ausnehmen.
Der Blauglockenbaum wächst besonders schnell und kann somit viel CO₂ aus der Atmosphäre ausnehmen.
(Foto: CC0 / Pixabay / BARBARA808)

Der Kiri-Baum gehört zu den bemerkenswert schnellwachsenden Bäumen. In nur einem Jahr kann er zwei Meter hoch werden. Dieses schnelle Wachstum ermöglicht es dem Paulownia-Baum, große Mengen an Kohlenstoffdioxid (CO₂) aus der Atmosphäre zu absorbieren. Im Vergleich zur heimischen Eiche kann der Kiri-Baum in 20 Jahren über vierzigmal mehr CO₂ einsparen. Durch diese CO₂-Sequestrierung kann er eine wichtige Rolle bei der Reduzierung der Treibhausgasemissionen spielen.

Die Holzqualität des Paulownia-Baums ist zudem außergewöhnlich. Sein Holz ist leicht, schwer entflammbar, stabil und resistent gegenüber Schädlingen. Dies macht es zu einer begehrten Ressource in der Holzindustrie. Es kann unter anderem zu Möbeln, Surfboards und Musikinstrumenten verarbeitet werden. Die Holzproduktion aus Kiri-Bäumen könnte auch auf globaler Ebene dazu beitragen, die Abholzung älterer Baumbestände zu reduzieren.

Durch die großen Blätter, farbigen Blüten und sein schnelles Wachstum ist er außerdem gut geeignet, um in einem Garten Schatten zu spenden.

Anderen Bäumen kommt er dabei – zumindest unterirdisch – nicht in die Quere. Dank seiner senkrecht tief in den Boden wachsenden Wurzeln stört ein Blauglockenbaum das Wurzelsystem angrenzender Pflanzen nicht. Dieses Tiefwurzelsystem ermöglicht ihm außerdem, heiße Sommer sowie kalte Winter zu überstehen und an Nährstoffe zu gelangen, die zu tief für anderen Gewächse liegen.

Ist der Kiri-Baum invasiv?

Die Blätter des Blauglockenbaums wachsen schnell und werden sehr groß. So kann wiederum der ganze Baum sehr schnell wachsen.
Die Blätter des Blauglockenbaums wachsen schnell und werden sehr groß. So kann wiederum der ganze Baum sehr schnell wachsen.
(Foto: CC0 / Pixabay / leoleobobeo)

Ob der Blauglockenbaum in Deutschland eine invasive Art darstellen könnte, ist noch nicht abschließend geklärt. Einerseits sind heimische Arten meist die bessere Wahl, weil sie ein natürlicher Teil des hiesigen Ökosystems sind. Bei fremden Arten besteht immer die Gefahr, dass sie heimische Arten verdrängen und somit die Artenvielfalt schädigen.

NaturaDB, ein Informationsportal für naturnahes Gärtnern, empfiehlt, den Kiri-Baum wegen dieser Unsicherheit lieber nicht zu pflanzen.

Allerdings setzt sich ein junger Blauglockenbaum eher schlecht neben oder zwischen anderen Baumarten durch, weil er nur mit sehr viel Licht wachsen kann – die Blätter, über die er das Licht aufnimmt, sich aber vergleichsweise spät entwickeln. Das könnte ein Indiz dafür sein, dass er sich von allein eher nicht in Deutschland ausbreiten kann.

Seit 2013 steht Paulownia tomentosa dennoch auf der Grauen Liste des Bundesamts für Naturschutz (PDF Download), sie steht also unter Beobachtung. Das heißt, dass bisher keine Gefährdungen heimischer Arten durch den Kiri-Baum festgestellt wurden.

Außerdem gilt der Paulownia-Baum als bienenfreundliche Pflanze. Er stellt zwar nicht viel Nektar und Pollen her, aber zieht verschiedene Bienenarten damit an.

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