Es ist wichtig einen Pflaumenbaum regelmäßig zu schneiden, damit er ertragreich bleibt. In diesem Artikel erfährst du, wie du die verschiedenen Schnittarten durchführst.
Ein Pflaumenbaum trägt nur an zwei- bis fünfjährigen Ästen Früchte. Für eine reichhaltige Ernte solltest du deshalb deinen Pflaumenbaum regelmäßig schneiden. Dasselbe gilt auch für alle Unterarten des Pflaumenbaums, wie zum Beispiel Zwetschgenbaum, Mirabellenbaum und Reneklodenbaum. Weil das Fruchtholz nach fünf Jahren langsam vergreist, musst du den Baum mit einem Schnitt dazu anregen, neue Fruchttriebe zu bilden.
Pflaumenbaum schneiden: Pflanzschnitt
Wenn du einen jungen Pflaumenbaum pflanzt, kannst du ihm gleich danach mit einem sogenannten Pflanzschnitt helfen. Dieser Schnitt sorgt dafür, dass der Baum später eine schöne Krone bildet und kräftig wächst. Der ideale Zeitpunkt, deinen Pflaumenbaum zu schneiden, ist im Frühjahr.
So gehst du Schritt für Schritt vor:
1. Den Haupttrieb bestimmen
- Schau dir den Baum genau an und wähle den kräftigsten geraden Trieb aus, der nach oben wächst. Das wird der Mitteltrieb, also sozusagen die „Stammachse“.
- Dieser Haupttrieb sollte von drei bis vier seitlichen Ästen umgeben sein. Wichtig ist, dass diese Äste gleichmäßig verteilt sind, also nicht alle auf einer Seite sitzen. Diese seitlichen Äste nennt man Leitäste. Sie bilden später die Grundform der Krone.
2. Überflüssige Triebe entfernen
- Alles, was den Pflaumenbaum zu dicht macht, kannst du jetzt schneiden. Dazu gehören Triebe, die sich kreuzen, zu eng nebeneinanderstehen oder in die Mitte wachsen.
- Diese überzähligen Äste kannst du ganz entfernen. Wenn du sie nicht komplett abschneidest, kürze sie zumindest stark ein, auf etwa 10 Zentimeter Länge.
3. Starke Leitäste einkürzen
- Die kräftigen seitlichen Äste schneidest du etwas zurück, damit sie sich besser verzweigen.
- Schneide ungefähr ein Drittel ihrer Länge ab.
4. Schwächere Leitäste kürzer schneiden
- Dünnere oder schwächere Äste musst du beim Schneiden des Pflaumenbaums stärker einkürzen, ungefähr um die Hälfte ihrer Länge.
- So haben sie später genug Kraft, um gleichmäßig mit den stärkeren Ästen mitzuwachsen.
5. Auf ein gleichmäßiges Bild achten
- Nach dem Schneiden sollte der Pflaumenbaum eine klare Mitte (den Mitteltrieb) haben und rundherum einige wenige, gleichmäßig verteilte Seitentriebe.
- Der Baum wirkt dadurch „aufgeräumt“ und nicht zu buschig.
Tipp: Wenn du aus deinem Pflaumenbaum noch weitere Exemplare ziehen willst, kannst du ihn mit Stecklingen vermehren.
Pflaumenbaum schneiden: Erziehungsschnitt
Pflaumenbäume neigen dazu, viele gerade nach oben wachsende, unverzweigte Äste zu bilden. Solche Äste nennt man Wassertriebe oder auch Wasserschosse. Wenn zu viele davon stehenbleiben, wird die Krone schnell zu dicht. Damit der Baum luftig bleibt und sich eine stabile Form entwickelt, hilft ein Erziehungsschnitt.
Dafür kannst du deinen Pflaumenbaum wie folgt schneiden:
1. Konkurrenztriebe kürzen
- Entwickeln sich grüne Triebe, die direkt neben dem Mitteltrieb nach oben wachsen, solltest du diese stark zurückschneiden.
- Kürze sie auf etwa zehn Zentimeter. So bleibt der Mitteltrieb der stärkste.
2. Seitentriebe einkürzen
- Auch an den Leitästen (den wichtigsten Seitenästen der Krone) entstehen neue Triebe.
- Schneide diese jungen Triebe ebenfalls auf etwa zehn Zentimeter Länge zurück. Dadurch verzweigen sie sich besser und die Krone bleibt gleichmäßig.
Überflüssige Triebe entfernen
- Alle anderen neuen Triebe, die wild aus dem Stamm oder aus den Leitästen wachsen, solltest du ganz entfernen.
- Schneide sie möglichst dicht am Ansatz ab, damit keine Stummel bleiben.
Noch keine Idee, wie du deine reiche Pflaumenernte verwenden kannst? Wie wäre es mal mit einem Pflaumen-Chutney?
Pflaumenbaum schneiden: Erhaltungsschnitt
Die richtige Form gibst du deinem Pflaumenbaum meist schon mit einem regelmäßigen Erziehungsschnitt. Jetzt brauchst du eigentlich nur noch im Sommer einen Erhaltungsschnitt durchführen.
Dabei schneidest du den Pflaumenbaum folgendermaßen:
- Untersuche den Pflaumenbaum auf nach innen wachsende und sich überkreuzende Zweige und entferne sie.
- Schneide außerdem alle beschädigten und hängenden Äste und steil nach oben wachsende Wasserschosse ab. Wasserschosse sind Sommertriebe, die aus alten, bereits verholzten Stellen austreiben.
Überarbeitet von Annika Reketat
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