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Planeatary: Diese App hilft dir, gesund und nachhaltig zu essen

Planeatary
Foto: Screenshot / Planeatary

Mit der App Planeatary kannst du die Planetary Health Diet einfach umsetzen. Das ist eine gesunde Ernährungsweise, die gleichzeitig auch gut für den Planeten ist – und sogar Fleisch und Fisch enthalten kann. Wir stellen dir die App vor.

Planetary Health Diet – das nächste große Ding?

Die vegane Ernährung ist schon lange im Mainstream angekommen. Allein in den letzten fünf Jahren hat sich die Anzahl der vegan lebenden Menschen in Deutschland auf 1,4 Millionen fast verdoppelt. Grund dafür ist neben dem Megatrend Nachhaltigkeit natürlich auch die fortschreitende Klimakrise. Eine Ernährungsform, die nicht nur ohne Tierleid auskommt, sondern auch noch die planetaren Grenzen der Erde einhält wird da – logischerweise – immer attraktiver.

Eine vegane Ernährung muss aber nicht zwingend nachhaltig sein. Hochverarbeitete Produkte wie Fleischalternativen und Flugobst sind zwar grundsätzlich vegan, der ökologische Fußbadruck der Produkte kann aber trotzdem klimaschädlich sein. Laut Berechnungen knackt die Weltbevölkerung schon 2050 die Marke von 10 Milliarden Menschen. Daraus ergibt sich die Frage, wie die schiere Masse von Menschen ernährt werden soll.

Ein Konzept, das dieses Problem zu lösen verspricht, ist die „Planetary Health Diet“. Sie vereint eine gesunde Ernährung mit dem Anspruch, dass die Ernährung jedes Einzelnen im Rahmen der planetaren Grenzen bleibt. Forscher der EAT-Lancet-Kommission haben in einem aufwändigen Verfahren einen Ernährungsplan entworfen, der vor allem auf Gemüse und Hülsenfrüchte setzt. Tierische Produkte wie Eier, Fleisch und Fisch sind zwar grundsätzlich erlaubt, aber nur in geringen Mengen.

Die Vorgaben zu Nahrungsgruppen sind zwar genau, daraus lässt sich aber nur bedingt ein konkreter Speiseplan ableiten. Deshalb haben Torben Ratzlaff und Eva Wolf eine App entwickelt, mit der dieses Problem aus der Welt geschafft wird: Planeatary. Wir haben die App getestet.

Planeatary-App im Test

Die App Planeatary ist übersichtlich gestaltet.
Die App Planeatary ist übersichtlich gestaltet.
(Foto: Screenshot / Planeatary)

Beim Öffnen der App fällt auf: Planeatary sieht schick aus. Die App ist schlicht gehalten und das Button-Design intuitiv. Sie stürzt nie ab, die Suchmasken funktionieren einwandfrei und alle Regler sind groß genug. Wir haben die App übrigens auf einem iPhone getestet. Für Android-Smartphones ist die App ebenfalls kostenlos erhältlich.

  • Hier findest du die App für iPhones
  • Hier gibt es den Download für Android-Handys

Wird die App das erste Mal geöffnet, wirst du zunächst darum gebeten deine Essgewohnheiten anzugeben. Es kann zwischen „omnivor“ – also Fleischesser:in –, vegetarisch und vegan gewählt werden. Die App rechnet den Verbrauch in den jeweiligen Nahrungskategorien automatisch um. Außerdem kann der Tagesbedarf an Kalorien angegeben werden. Als Standard sind 2500 kcal angegeben. Im Zweifel solltest du deinen Verbrauch mal selbst grob berechnen, denn je nachdem wie aktiv oder körperlich du arbeitest, verändert sich der individuelle Bedarf.

Kurzer Disclaimer: Das Zählen von Kalorien und das damit einhergehende intensive Beschäftigen mit dem eigenen Körper sollte nur dann vorgenommen werden, wenn du nicht dazu geneigt bist, Essstörungen zu entwickeln. Für Betroffene kann das unter Umständen mit Gefahren verbunden sein. Wenn du betroffen sein solltest, hol dir bitte Hilfe.

Die Funktionen von Planeatary im Detail

Unter „Lebensmittel“ finden sich nahezu alle gängigen Lebensmittel
Unter „Lebensmittel“ finden sich nahezu alle gängigen Lebensmittel
(Foto: Screenshot / Planeatary)

Was kann die App konkret? Am unteren Bildschirmrand kannst du zwischen vier Reitern wählen:

  • Der Startbildschirm ist der Reiter „Verbrauch“. Hier lässt sich im Kalender jeder Tag einsehen und eintragen, was konsumiert wurde. Besonders praktisch: solltest du mal keine Lust haben, direkt alles einzutragen oder es einfach vergessen, kannst du auch bereits vergangene Tage weiter bearbeiten.
  • Der Reiter „Lebensmittel“ ist ein umfassender Katalog von Lebenstmitteln zum Eintragen. Das passende Lebensmittel zu finden geht dabei entweder über vorgefertigte Kategorien, oder über eine Suche ganz leicht von der Hand. Bemerkenswert dabei ist, dass nicht nur die klassischen Kategorien, wie Getreide, Obst etc. angezeigt werden, sondern auch Zucker, Pflanzenöle, Salz, Alkohol und Palmöl. Wer es also ganz genau nimmt, kann sich ein umfassendes Bild seines Lebensstils machen.

Tatsächlich ist das eingetragene Sortiment von Planeatary echt umfassend: Allein drei verschiedene Arten veganer Frischkäsealternativen sind eingetragen. Im Test kam es tatsächlich nur ein mal vor, dass ein Produkt nicht enthalten war: Spezi. In diesem Fall steigst du einfach auf ein ähnliches Lebensmittel um, wie Limonade, oder aber du gehst den langen Weg und erstellt einfach direkt selbst das fehlende Produkt. Hast du ein Produkt ausgewählt, kann eingetragen werden, wie viel davon konsummiert wurde. Sollte es sich um ein selbst erstelltes Produkt handeln, kannst du beim Erstellen auch auswählen, wie groß oder klein eine Standard-Portion ist.

  • Im Reiter „Übersicht“ erfährst du, wie genau du dich bisher an dienen Ernährungsplan gehalten hast. Über ein Smiley auf einer Skala kannst dabei ganz genau beobachten, ob du eher zu wenig (links) oder eher zu viel (rechts) von einer Lebensmittelgruppe verbraucht hast. Wer weitere Einblicke will, kann am oberen Bildschirmrand auch noch den Berechungszeitraum einstellen. Trägst du also eine Woche lang alles fleißig ein, siehst du, wie du gefahren bist.
  • Unter „mehr“ kannst du nicht nur Einstellungen an der App vornehmen, wie die Farbe, den Kompensationszeitraum oder auch einfach die Essgewohnheiten ändern, sondern auch hilfreiche Tipps zur Planetary Health Diet nachlesen: Neben einem FAQ gibt es auch Tipps und Tricks, wie zum Beispiel wo du auf Verpackungen Mengenangaben findest oder wie die App deine Statistiken berechnet.

Fazit: gar nicht mal so kompliziert

Der Reiter „Übersicht“ schafft Übersicht
Der Reiter „Übersicht“ schafft Übersicht
(Foto: Screenshot)

Die Planetary Health Diet erweckt den Anschein, viel zu kompliziert entwickelt worden zu sein. Von Haus aus achtet man nicht sorgfältig darauf, welche Lebensmittelgruppen man überhaupt in welcher Menge verbraucht. Diese neue Sichtweise schafft ein erweitertes Bewusstsein dafür, was bei uns auf dem Teller landet und dafür ist die App Planeatary total geeignet. Dabei fällt auf: sobald du es raus hast, Lebensmittel in richtigen Kategorien zu suchen oder nicht zu oft vergisst, den Verbrauch einzutragen, dann ist das Ernährungskonzept alles andere als kompliziert, sondern total intuitiv. Auch, wenn die Planetary Health Diet vorerst überhaupt nicht global anwendbar wäre – wer gerne experimentiert und mal genau darauf achten möchte, was er oder sie verbraucht, für den ist die App perfekt geeignet.

Ein Kritikpunkt, den sich sowohl Planeatary als auch die Planetary Health Diet als solche gefallen lassen müssen: Selbst wenn du die Vorgaben strikt befolgst, musst du nicht zwingend nachhaltig leben. Wer jeden Tag eine ganze Mango isst und wie unsere Tester:innen aus Europa kommt, der hat zwar seinen vorgegeben Verbrauch an Obst erreicht, fördert in den Anbauregionen aber nicht zwingend faire Arbeitsbedingungen. Bio, fairer Handel oder anderen Garanten für zumindest nachhaltigere Produkte, spielen bei der Planetary Health Diet keine Rolle. Deshalb findest du es auch nicht in der dazugehörigen App.

By the way: Wer sich sicher sein will, ausreichend Vitamine, Proteine und Fettsäuren zu sich zu nehmen, der sollte eine:n Ernährungsberater:in aufsuchen.

Ein tatsächlich einfach umsetzbarer Wunsch unserer Tester:innen sind Rezepte. Es ist zwar gar nicht so schwer, den Vorgaben zu folgen, weil du intuitiv schon vermehrt zu unverarbeiteten Produkten greifst und mehr saisonales und regionales Gemüse isst. Aber allein der Inspiration zuliebe wären konkrete Rezepte manchmal ganz praktisch.

Kurzum: Wer mit ein wenig Vorwissen an die Sache geht, der wird erstaunt darüber sein, wie viel man durch Planeatary über sich selbst und seine Essgewohnheiten noch lernen kann.

Übrigens: Planeatary ist nur eine von vielen Apps zur Planetary Health Diet und der hier geschilderte Erfahrungsbericht ist keine Kooperation mit den Entwickler:innen.

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