Öko-Test hat 19 Quinoa-Marken untersucht. Viele der Produkte konnten überzeugen, doch zwei fielen wegen Schadstoffen durch.
Noch vor circa 30 Jahren wusste kaum jemand in Deutschland, was Quinoa ist. Heutzutage ist das Pseudogetreide ähnlich beliebt wie Reis und Hirse – und wird auch hierzulande angebaut. Doch welche Sorte sollte man kaufen? Öko-Test hat 19 Quinoa-Marken und ihre Verpackungen im Labor analysieren lassen – mit überwiegend positivem Ergebnis.
14 Marken erhielten die Gesamtnote „sehr gut“, darunter vor allem Biomarken wie „Bio Quinoa Tricolore“ von Dm (2,45 Euro je 500 Gramm). Zwei Produkte schnitten „gut“ ab, eines „befriedigend“. Nur zwei Produkte fielen mit „mangelhaft“ und „ungenügend“ durch. Bei dem Produkt mit dem schlechtesten Testergebnis handelt es sich ausgerechnet um eines des bekannten Herstellers Euryza: nämlich „Oryza Urkorn Quinoa“ (5,98 Euro je 500 Gramm).
Quinoa-Test: Öko-Test findet Pestizide und Mineralölbestandteile
Öko-Test hat 19 Quinoa-Packungen – sowohl weiße als auch mehrfarbige Mischungen – im Labor untersuchen lassen. Die Körner wurden dabei unter anderem auf Pestizide, Schwermetalle und Schimmelpilzgifte untersucht, sowie auf Verunreinigungen mit Mineralölbestandteilen. Auch die Verpackung selbst wurde analysiert und auf schädliche Verbindungen und Falschaussagen geprüft.
Bei vielen Produkten wurden die Tester:innen nicht fündig. Doch im „Oryza Urkorn Quinoa“ fanden sie das Antipilzmittel Fluopicolid in Mengen, die den gesetzlichen Grenzwert überstiegen. „Wird die Messunsicherheit einbezogen, liegt der Gehalt aber noch im zulässigen Rahmen“, stellen die Tester:innen klar. In allen anderen Quinoa-Proben des Tests konnte das Labor keine Pestizide nachweisen. Zusätzlich fand man leicht erhöhte Werte für Mineralölbestandteile. Öko-Test vergab deshalb die Note „ungenügend“.
Insgesamt fand das Labor Verunreinigungen mit gesättigten Mineralölkohlenwasserstoffen (MOSH beziehungsweise MOSH-Analoge) in fünf Produkten. Teils handelte es sich um Bio-Produkte, bei zweien stammte das Quinoa aus deutschem Anbau. Eines der deutschen Quinoa-Produkte war besonders stark mit Mineralölbestandteilen verunreinigt und erhielt deshalb die Note „mangelhaft“. In Tierexperimenten wurden durch MOSH entzündliche Effekte in der Leber nachgewiesen. Wie sich die Stoffe auf den Menschen auswirken, ist noch nicht geklärt. Laut Bundesamt für Risikobewertung (BfR) sind solche Kontaminationen von Lebensmitteln unerwünscht.
Schimmelpilzgifte und Arsen fand das Labor in keinem der Produkte. Die Stoffe wurden unter anderem bei Tests von Reis und Tomatensoßen des Öfteren nachgewiesen. Das Schwermetall Cadmium fand das beauftragte Labor nur in geringen Spuren.
Alle Testergebnisse kannst du in der Ausgabe 04/23 oder auf ökotest.de nachlesen.
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