Nach einem langen Winter ist die Rasenpflege im Frühjahr wichtig für schöne und gesunde Grünflächen. Wir geben dir Tipps zum Mähen, Vertikutieren, Düngen und mehr.
Sobald kein Frost mehr zu erwarten ist, kannst du dich im Frühjahr um die Rasenpflege kümmern. Gerade nach der kalten Jahreszeit ist das Grün in deinem Garten oft strapaziert und kraftlos. Durch Laub und Schneefall entstandene kahle Stellen, gelb verfärbte Flecken, sowie Moos und Wucherungen sind dabei keine Seltenheit.
Jetzt ist es Zeit, den Rasen zu mähen, zu düngen und zu vertikutieren. Je eher du beginnst, dein strapaziertes Grün wieder zu pflegen, desto früher wirst du wieder mit einer dichten und saftigen Rasenfläche belohnt.
Vorbereitung der Rasenpflege im Frühjahr
Bevor du den Rasen im Frühjahr pflegst und auffrischst, solltest du die Rasenfläche erst einmal gründlich freilegen. Harke die gesamte Fläche und entferne dabei Laub und liegen gebliebene Zweige. Verwende dafür am besten eine stabile Eisenharke mit groben Zinken. Der Vorteil gegenüber biegsamen Harken ist, dass diese gleichzeitig Moos und Verfilzungen auflockern sowie entfernen.
Haben sich durch Schnee und Regen Pfützen auf dem Rasen gebildet, lockere den darunter liegenden Boden mit einer Harke oder Schaufel auf. Auf diese Weise kann das Wasser nach und nach in den Erdboden sickern und die Wiese wieder trocknen.
Tipp: Sollten sich über den Winter kleine Erdbewohner im Garten ausgebreitet haben, kannst du sie mit natürlichen Mitteln vertreiben. Überlege dir das aber gut. Maulwürfe stehen zum Beispiel unter Artenschutz, zudem lockern sie Böden auf und fressen Schädlinge. Mehr dazu hier:
Rasen mähen
Ist die Rasenfläche wieder frei und eben, solltest du sie im nächsten Schritt das erste Mal mähen.
Ab wann kann ich den Rasen mähen?
Sobald nachts konstant mindestens fünf Grad sind und kein Frost mehr vorkommt, ist der richtige Zeitpunkt dafür – meist ab Ende März. Außerdem sollte der Rasen wieder trocken sein, bevor du ihn mähst.
Wie mähe ich den Rasen im Frühjahr?
Stelle den Rasenmäher auf eine niedrige Stufe ein. Das Gras muss möglichst kurz sein, um seinen Zustand gut einschätzen zu können. Ist der Rasen noch sehr kurz, genügt es, ihn nur um wenige Millimeter zu mähen.
Rasenpflege im Frühjahr: Ist Vertikutieren notwendig?
Zur Rasenpflege im Frühjahr gehört, dass du den Rasen begutachtest. Besonders in schattigen Bereichen kann sich über den Winter Moos bilden. Es können abgestorbene Pflanzenteile liegen bleiben und eine Schicht aus organischem Material entstehen, die dem Gras Licht und Luft nimmt.
Wenn du diesen sogenannten Rasenfilz entdeckst, solltest du den Rasen vertikutieren. Hierbei werden kleine Schnitte in die Rasenfläche gesetzt, die die Erde mit Sauerstoff anreichern. Dadurch treiben mehr neue Graswurzeln aus.
Ab wann kann ich Rasen vertikutieren?
Wenn die Temperaturen tagsüber 15 bis 20 Grad erreichen, ist der ideale Zeitpunkt dafür. Das Gras sollte dann schon begonnen haben, wieder zu wachsen. Bei zu hohen Temperaturen solltest du nicht vertikutieren, denn das kann dem Rasen schaden.
Wie vertikutiere ich den Rasen?
Kleinere Moosflächen kannst du einfach mit einem Handvertikutierer auflockern. Bei größeren Flächen helfen elektrische Vertikutierer. Wenn du dir ein solches Gerät nicht gleich kaufen möchtest, lässt es sich für wenig Geld im Gartenfachhandel oder Baumarkt ausleihen.
Manche Gartengeräte kannst du dir auch bei Sharing-Economy-Anbietern leihen, zum Beispiel:
Reicht es, einmal pro Jahr zu vertikutieren?
Meist genügt aus, den Rasen einmal im Frühjahr zu vertikutieren. Bei sehr stark bemoosten Flächen solltest du die Wiese etwa drei bis vier Wochen nach dem ersten Durchgang noch ein zweites Mal vertikutieren.
Übrigens: Hast du besonders lehmigen oder dichten Boden? Dann kannst du nach dem Vertikutieren speziellen Rasensand einsetzen, um ihn aufzulockern. Das ist nicht die einzige Methode zur Bodenverbesserung: Dafür lassen sich etwa auch Regenwürmer züchten.
Den Rasen düngen und kahle Stellen nachsäen
Abschließend geht es darum, kahle und ausgedünnte Stellen nachzusäen und den gesamten Rasen zu düngen:
- Lockere dazu an allen über den Winter ausgedünnten Stellen den Erdboden leicht auf.
- Streue anschließend ausreichend Grassamen darüber und bewässere sie gründlich. Nach einigen Tagen werden sich die jungen Samen verwurzeln.
- Verteile abschließend etwas Dünger auf der Fläche. Nachhaltig und preisgünstig hierfür ist Kompost, den du vorher fein siebst oder kleinhäckselst. Als Basis für selbst angelegten Kompost kannst du übrigens auch Herbstlaub nutzen. Dieser selbst gemachte organische Dünger reichert Graswurzeln und Erdreich mit wichtigen Nährstoffen an und lässt deinen Rasen über lange Zeit davon zehren.
Wann sollte ich den Rasen im Frühjahr düngen?
Hast du den Rasen im Vorjahr nicht durchgehend gemulcht – und so mit Nährstoffen versorgt – solltest du ihn im Frühjahr nach dem Vertikutieren düngen. Wenn du nicht vertikutiert hast, kannst du nach dem Mähen düngen.
Was ist Mulchen?
Eine weitere Art der Rasenpflege ist das Mulchen: Dabei bedeckst du den Rasen mit einer Schicht organischem Material. Das kann Laub oder Kompost sein – oder auch der Rasenschnitt, den du gerade abgemäht hast. Mehr über diese Technik kannst du hier lesen:
Verwende möglichst hochwertige Rasensamen in Bio-Qualität zum Rasensäen. So unterstützt du eine nachhaltigere Landwirtschaft und kannst von einem üppigen Wuchs profitieren, sodass, du pro Quadratmeter Fläche weniger Samen brauchst.
Kalken zur Rasenpflege im Frühjahr
Bei übersäuertem Boden bekommt der Rasen nicht mehr genug Nährstoffe. Du kannst den pH-Wert jedoch anpassen, indem du Rasenkalk verwendest. Ob der Boden zu sauer ist oder nicht, findest du am besten mit einer professionellen Bodenanalyse heraus.
Wann kann ich den Rasen kalken?
Nachdem du den Rasen gekalkt hast, solltest du etwa zwei Monate warten, bis du ihn düngst. Du solltest dich also Ende Winter ums Kalken kümmern, wenn du im Frühjahr mit der restlichen Rasenpflege loslegen willst.
Weiterlesen auf Utopia:
- „No Dig“: Gärtnern ohne Umgraben? Das geht!
- Vogelfreundlicher Garten: Das kannst du zum Erhalt der Artenvielfalt beitragen
- Empfehlenswert: 11 bienenfreundliche Pflanzen für Garten und Balkon
Überarbeitet von Lucas Drebenstedt
** mit ** markierte oder orange unterstrichene Links zu Bezugsquellen sind teilweise Partner-Links: Wenn ihr hier kauft, unterstützt ihr aktiv Utopia.de, denn wir erhalten dann einen kleinen Teil vom Verkaufserlös. Mehr Infos.War dieser Artikel interessant?