Reh vs. Hirsch: Der Unterschied zwischen Reh und Rotwild Von Adriana Jodlowska Kategorien: Wissen & Technik Stand: 18. Januar 2023, 15:34 Uhr Foto: CC0 / Pixabay / dianaparkhouse Ist ein männliches Reh nun ein Hirsch? Und wie wird ein weiblicher Hirsch genannt? Bei Lai:innen herrscht oft Verwirrung um diese Wildtiere. Hier erklären wir den Unterschied zwischen Reh und Rotwild. Wusstest du schon, dass Bambi gar kein Rehkitz, sondern ein Weißwedelhirsch ist? Das trifft zumindest in der beliebten Verfilmung von Walt Disney zu. Die Macher:innen des Trickfilms zeichneten eine in den USA beheimatete Hirschart. Die deutsche Synchronisation machte Bambi allerdings wieder zum Rehkitz und so verbreitete sich der Irrtum. Doch auch abseits der beliebten Disney-Verfilmung herrscht unter vielen fachfremden Menschen Verwirrung bezüglich der Unterschiede zwischen Reh und Hirsch. So viel sei verraten: Bei Reh und Rotwild handelt es sich um verschiedene Arten. Sie paaren sich also nicht miteinander. Und es genügt nur ein kurzer Blick, um sie voneinander unterscheiden zu können. Reh und Hirsch: Eine Familie, unterschiedliche Mitglieder Reh oder Hirsch? Hier handelt es sich um ein Reh. Genauer: Ein erwachsenes, weibliches Reh, also eine Ricke. (Foto: CC0 / Pixabay / Danny112) Die Hirschart aus der amerikanischen Verfilmung des Märchens Bambi kommt in Europa natürlicherweise nicht vor. Sie wurde zwar laut dem Wissenschaftsmagazin Spektrum in Finnland und Neuseeland als Nutzwild eingebürgert. Ursprünglich ist der Weißwedelhirsch jedoch die häufigste Art im nordamerikanischen Raum. Das Kalb hat (wie auch das Rehkitz in Deutschland) weiße Flecken auf dem Rücken, jedoch fehlt dem Rehkitz das weiß-schwarze Schwänzchen. Reh, Hirsch und der Elch: Sie gehören alle zur Ordnung der Paarhufer und der Familie der Hirsche. Insgesamt umfasst diese Familie etwa 45 Arten. Sie kommen in unterschiedlichen Teilen der Welt vor und haben unterschiedlichen Lebensräume. In Deutschland leben sowohl Hirsche als auch Rehe. Zu den größten Hirschen hierzulande zählen Rothirsche und Damhirsche. Sie gehören zur Unterfamilie der echten Hirsche, bilden Rudel und bewohnen halboffenen und offene Waldflächen, wie Lichtungen. Das Reh gehört zur Unterfamilie der Trughirsche und ist ein Einzelgänger. Nur zur Paarung und im Herbst tun sich Rehe zu kleinen Verbänden, den sogenannten „Sprüngen“, zusammen. Beide Tierarten ernähren sich von Gräsern, Kräutern, Baumfrüchten, Rinde, Nadeln und Blättern. Übrigens: Die männlichen Tiere des Rot- und Damhirsches werden „Hirsch“ genannt. Die Weibchen werden als „Hirschkuh“ bezeichnet. Ein männliches, erwachsenes Reh ist ein Rehbock und ein weibliches Reh eine Ricke. Jungtiere werden mitunter als „Jährlinge“ und „Schmalrehe“ bezeichnet. Reh und Hirsch: So unterscheidest du sie Der Rothirsch ist in Deutschland das größte Wildtier. (Foto: CC0 / Pixabay / 627389) Der Rothirsch und das Reh unterscheiden sich wesentlich in ihrer Körpergröße und -masse. Der Rothirsch, auch Edelhirsch genannt, ist das größte Wildtier in Deutschland und wiegt laut der Deutschen Wildtier Stiftung bis zu 205 Kilogramm. Das Männchen wird im Schnitt 1,50 Meter hoch und 2,50 Meter breit und sein Geweih zählt zu den imposantesten unter den Hirschtieren. Ab einem bestimmten Alter verliert er jährlich sein Geweih. Wenn es nachwächst, bildet es jedes Mal neue Knochensubstanz, sodass es immer größer und verzweigter wird. Das Reh ist zierlicher. Es wird nach Angaben der Deutschen Wildtier Stiftung nur bis zu 80 Zentimeter hoch und etwa einen knappen Meter lang. Das Geweih eines Rehbocks besteht aus zwei geraden Stangen. In jungem Alter sind nur zwei kleine Knospen vorhanden. Die ausgewachsenen Stangen des Geweihs sind zwischen 15 und 20 Zentimeter lang. Weibliche Rehe haben außerdem größere Ohren als Hirschkühe und ein weniger farbintensives Fell. Da sowohl die Männchen als auch Weibchen kleiner sind als der Rot- oder Damhirsch, haben sie auch mehr Fressfeinde. Während sich die großen Hirscharten nur vor Wölfen und Luchsen in Acht nehmen müssen, werden für das Reh auch Fuchs und Wildschwein gefährlich. Der Damhirsch bildet größentechnisch eine Mitte zwischen dem Rothirsch und dem Reh. Er hat laut dem NABU eine Schulterhöhe von bis zu einem Meter und kann mehr als 40 Kilogramm wiegen. Sein Geweih ähnelt einer Schaufel. Als einzige Hirschart in Deutschland trägt er auch im Erwachsenenalter zur Sommerzeit weiße Flecken auf dem Fell. Alle in Mitteleuropa lebenden Tiere wurden neu angesiedelt, denn der Damhirsch starb nach Angaben des NABU in Europa während der letzten Eiszeit aus. Der Damhirsch lebt ähnlich wie das Reh in dichten Laubwäldern mit Versteckmöglichkeit oder auf Feldfluren. Auch am Schwänzchen kannst du Reh und Hirsch unterscheiden. Bei Rehen ist dieses kaum sichtbar, da es vor dem weißen Fleck am Hinterteil nur schwer erkennbar ist. Weiterlesen auf Utopia.de: Tiere in Deutschland: Diese Wildtiere gibt es Verhalten bei Wolf, Wildschwein & Co.: So solltest du reagieren Waldspaziergang: Darum ist er so gesund ** mit ** markierte oder orange unterstrichene Links zu Bezugsquellen sind teilweise Partner-Links: Wenn ihr hier kauft, unterstützt ihr aktiv Utopia.de, denn wir erhalten dann einen kleinen Teil vom Verkaufserlös. Mehr Infos. War dieser Artikel interessant? 46 5 Vielen Dank für deine Stimme! Verwandte Themen: Gewusst wie grad jetzt Natur Tiere Wald HOL DIR DEN UTOPIA NEWSLETTER Leave this field empty if you're human: