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Elektroauto Renault Zoe: der Heimschnelllader

Renault Zoe Elektroauto
© Renault

Renault hat das Batterie-elektrische Elektroauto Zoe überarbeitet. Seine Stärke ist, dass er zu Hause in einer Stunde zu 80 Prozent vollgeladen ist. Bis Jahresende gibt es 5.000 Euro Pauschalrabatt.

Drehen wir den gedanklichen Spieß mal um. Statt ständig zu wiederholen, was Batterie-elektrische Elektroautos nicht können, konzentrieren wir uns auf das, was möglich ist. Unser Beispiel: der Renault Zoe. Dessen große Stärke ist, dass er zu Hause in einer Stunde zu 80 Prozent vollgeladen ist. Ein unschätzbarer Vorteil im wirklich wahren Leben – aber dazu später mehr.

Die Autoindustrie wollte uns das Batterie-elektrische Auto als Stadtfahrzeug andienen. Weil es dort wegen der hohen Immissionsbelastung besonders wichtig ist, Lärm und Abgase zu reduzieren.

Doch inzwischen zeigt sich, dass es nicht die zentralen urbanen Räume sind, in denen Fahrzeuge mit Ladestecker den größten Erfolg haben. In München, Hamburg und Berlin gibt es schließlich einen gut ausgebauten öffentlichen Nahverkehr, und das Fahrrad ist ebenfalls beliebt. Vielmehr sind es die suburbanen Gegenden, die Speckgürtel und das Land, wo die leisen Strom-Autos beliebt sind.

Wer in der Vorstadt oder der Pampa wohnt, ist häufig auf das Auto an sich angewiesen. Um zum Supermarkt zu kommen, die Kinder zum Sport zu bringen oder den Arzttermin einzuhalten. Der Vorteil dieses Lebens ist meistens ein eigener Carport oder eine Garage.

Genau hier punktet der Renault Zoe mit einem Merkmal, das ihn vom Wettbewerb abhebt: Wer rund 1.500 Euro inklusive Installation in eine so genannte Wallbox investiert, kann den Akku des Renaults in einer Stunde zu 80 Prozent füllen. Zum Vergleich: Ein Volkswagen e-Golf braucht an einer Wallbox acht Stunden, bis er wieder die volle Reichweite hat; an einer gewöhnlichen Haushaltssteckdose sogar 13 Stunden.

Schnellladung kompensiert die geringe Reichweite

Dass Elektroautos konzeptbedingt einen beschränkten Aktionsradius haben ist bekannt, doch mit der Fähigkeit des Zoe, schnell aufzuladen, verliert das an Relevanz.

Der von uns gefahrene Renault Zoe schaffte zwischen 100 und 140 Kilometer, wenn er ruhig bewegt wurde. Auf der Autobahn bricht er ein, so wie es für solche Fahrzeuge typisch ist. Darum geht es aber nicht, siehe Anfang des Textes.

Für die alltäglichen Fahrten der deutschen Einfamilienhausbesitzer ist der Zoe hervorragend geeignet. Falls es doch mal eng wird, weil die Zeit zwischen Feierabendpendeltour und abendlichem Sportstress knapp wird, zack, ran an die Wallbox, und die erforderlichen Zusatzkilometer sind schnell drin.

Ein paar Zahlen: Der Renault hat eine Batteriekapazität von 22 Kilowattstunden (kWh). Der Normverbrauch liegt bei 14,6 kWh auf 100 Kilometer. Mit Winterreifen und bei herbstlichen Temperaturen kamen wir auf 15,7 kWh. Ja, wir haben nur grünen Strom „getankt“. Und ja, wer eine Photovoltaikanlage auf dem Dach hat, kann mit wenig Aufwand direkt laden. So ergibt das Ganze auch für die Umwelt einen Nutzen.

Noch mehr Zahlen: Renault verkauft den Zoe und vermietet die Batterie. Wie bitte? Genau, das ist ein Mischmodell. Zwar haben die Kunden die Möglichkeit, sowohl den Wagen als auch die Batterie zu leasen. Das klassische Kaufen jedoch, egal ob bar bezahlt oder finanziert, machen die Franzosen nicht mit. Zum Grundpreis von 21.500 Euro addiert sich eine monatliche Batteriemiete (PDF), die je nach Jahresfahrleistung bei 49 Euro anfängt und bei 162 Euro aufhört.

Klingt kompliziert, ist es aber nicht. Der Vorteil für den Halter ist, dass mit dem Leasing eine Art immerwährender Garantie auf den Akku erteilt wird. Ist er defekt, gibt es einen neuen.

Gute Serienausstattung, trotzdem 5.000 Euro Pauschalnachlass

Für Interessenten, die bis zum Jahresende kaufen, gewährt Renault zurzeit pauschal 5.000 Euro Preisnachlass. Es geht also schon bei 16.500 Euro los. Die Ausstattung ist ziemlich komplett, Klimaautomatik, Tempomat und Navigationssystem sind serienmäßig in allen Zoes enthalten.

Ja, auf einen betriebswirtschaftlich grünen Zweig kommt man nicht, denn ein Clio mit Verbrennungsmotor kommt wegen niedriger Kraftstoffpreise doch günstiger. Aber: Die Differenz ist nicht allzu groß, und bei vielen Kunden ist es nur eine Frage des Wollens, etwas mehr Geld hinzulegen, um eben elektrisch zu fahren.

Denn der Renault Zoe ist wirklich ein idealer Begleiter für viele Alltagsstrecken. Er fährt einfach gut, leise, geschmeidig und kraftvoll. Und wie man ein Auto baut, braucht den Franzosen niemand zu erklären. Dazu kommt: Der Zoe ist sympathisch. Wie groß wäre die Aufmerksamkeit für dieses Auto, wenn Volkswagen e-Polo auf dem Heck stehen würde?

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