Salicylsäure wird klassisch als Arzneimittel eingesetzt. Auch in Kosmetik kommt es immer häufiger zum Einsatz. In unterschiedlichen Konzentrationen ändert sich die Wirkung der Säure – und auch die Nebenwirkungen nehmen zu.
Was ist Salicylsäure?
In der Natur ist Salicylsäure in unterschiedlichen Pflanzen enthalten. Sie hilft den Pflanzen dabei, Krankheiten abzuwehren.
Salicylsäure kann auch synthetisch hergestellt werden – aus Kohlenstoffdioxid und Natriumphenolat. Sie ist weiß bis farblos und in reiner Form pulverig oder kristallin. Synthetische Salicylsäure wird vor allem in der Arzneimittelherstellung eingesetzt. Besonders bekannt ist die Acetylsalicylsäure als Aspirin.
Wie wirkt Salicylsäure?
In Salben oder Cremes für die Haut wirkt Salicylsäure schmerzlindernd und entzündungshemmend. In hoher Dosierung wirkt sie außerdem hautlösend: Sie trennt Hautzellen voneinander und aktiviert Enzyme, die ebenfalls Zellen trennen. So unterstützt Salicylsäure die Haut dabei, sich zu regenerieren. Diese Wirkung hilft bei unterschiedlichen Hauterkrankungen wie Ekzemen, Hühneraugen oder Schuppenflechte.
Salicylsäure kann die Haut allerdings auch reizen. Daher sind Arzneimittel mit mehr als zwei Prozent Salizylsäure apothekenpflichtig. Du solltest sie nur in Rücksprache mit einem Arzt und nach einer Beratung in der Apotheke anwenden.
Salicylsäure in Kosmetik
In Kosmetik darf Salicylsäure nur in geringer Dosis verwendet werden – die Grenze liegt bei zwei Prozent. In dieser Dosierung wirkt sie entzündungshemmend. So kann Kosmetik mit Salicylsäure empfindliche und gereizte Haut beruhigen und gegen Unreinheiten helfen.
Salicylsäure wird auch in höherer Dosierung kosmetisch angewendet. Ab einer Konzentration von etwa fünf Prozent wirkt sie hautlösend. Eine solche Dosierung ist allerdings apothekenpflichtig. In der Apotheke erhälst du verschiedene Produkte mit Salicylsäure: Salben gegen Akne, Fußcreme gegen Hornhaut oder Tinkturen gegen Warzen.
Auch wenn du diese Produkte ohne Rezept erhälst, solltest du unbedingt die jeweilige Dosierungsempfehlung einhalten. Am besten lässt du dich vom Arzt oder Apotheker beraten. Zu hoch dosiert kann Salicylsäure deine Haut reizen und Nebenwirkungen auslösen.
Salicylsäure – Vorsicht vor Nebenwirkungen
Hoch dosierte Salicylsäure wirkt stark reizend. Du solltest sie immer nur gezielt auf einzelnen Hautpartien anwenden. Auf keinen Fall solltest du sie auf Schleimhäute oder Augen, offene Wunden und überempfindliche Haut auftragen.
Da Salicylsäure über die Haut ins Blut absorbiert wird, kann sie bei verschiedenen Risikogruppen weitere Nebenwirkungen hervorrufen:
- In der Schwangerschaft kann Salicylsäure über das Blut das ungeborene Kind schädigen. Salicylsäure sollte wenn überhaupt nur kleinflächig angewendet werden. Bei stillenden Müttern sollte der Brustbereich ausgespart bleiben.
- Salicylsäure kann Wirkstoffe von anderen Arzneimitteln verstärken – beispielsweise von Schmerzpflastern, Hormoncremes oder Medikamente, die den Blutzuckerspiegel senken.
- Bei Kindern und Jugendlichen mit Viruserkrankung kann Salicylsäure das Gehirn schädigen.
Um dich über alle möglichen Nebenwirkungen zu informieren, solltest du immer die Packungsbeilage von salicylsäurehaltigen Produkten beachten und dich im besten Fall professionell beraten lassen.
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