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Schimmelgefahr durch Zimmerpflanzen: Was ist dran?

Schimmel durch Zimmerpflanzen
Foto: Rio Patuca Images / Adobe Stock (links) - Pixabay / leonardoiheme

Zimmerpflanzen erhöhen die Luftfeuchtigkeit im Raum und ist sie zu hoch, hat Schimmel leichtes Spiel. Doch können Pflanzen wirklich schuld daran sein, wenn die Wände Pilzbefall aufweisen?

Zimmerpflanzen sehen nicht nur schick aus, sondern verbessern auch das Raumklima. Sie wandeln CO2 in Sauerstoff um, binden Schadstoffe und die meisten von ihnen dienen auch als Luftbefeuchter. Laut NDR werden rund 90 Prozent des Gießwassers über die Blätter wieder an die Umgebung abgegeben, wodurch sich die Luftfeuchtigkeit im Raum um bis zu fünf Prozent erhöhen lässt.

Das ist gut bei trockener Luft, doch was, wenn das Raumklima bereits ohne Pflanzen sehr feucht ist? Können Zimmerpflanzen im schlimmsten Fall sogar Schimmel an der Bausubstanz fördern? Wir haben Expertinnen gefragt.

Zimmerpflanzen sind nur ein Feuchtigkeitsfaktor von vielen

Rita Maria Jünnemann vom Landesnetzwerk Schimmelberatung der Verbraucherzentale NRW antwortet: „Zimmerpflanzen sind eine Feuchtequelle von vielen anderen in der Wohnung. Je nach Größe der Wohnung und der sonstigen Ausstattung sowie der Personenzahl kann die Menge der Pflanzen auch zur Feuchtebelastung beitragen, genauso wie Haustiere oder Aquarien oder Zimmerbrunnen.“

Zimmerpflanzen sind also durchaus ein Faktor, der unter Umständen zur Entstehung von Schimmel beitragen kann. Für sich alleine stellen Pflanzen aber in der Regel kein Risiko dar: „Es kommt auf die Gesamtmenge Feuchtigkeit pro Tag an und ob diese dann in ausreichendem Maße rausgelüftet werden kann“, so Jünnemann. Wer richtig lüftet, dem werden auch Zimmerpflanzen das Raumklima nicht verderben.

Wie jedoch Kerstin Effers, Referentin für Umwelt und Gesundheitsschutz bei der Verbraucherzentrale NRW hinzufügt, werde gerade, wenn die Fensterbänke mit Pflanzen zugestellt sind, gerne mal zu wenig gelüftet. „Dies kann wiederum ein Faktor sein, der erhöhte Luftfeuchtigkeit im Raum und damit Schimmelschäden fördert.“

Schimmelgefahr durch Zimmerpflanzen
Wer möchte schon mehrmals am Tag das Fenster öffnen, wenn etliche Zimmerpflanzen den Weg versperren? (Foto: CC0 / Pixabay - coyot)

Wer sichergehen möchte, greift am besten zum Hygrometer. Damit lässt sich die Luftfeuchtigkeit genau messen. Liegt die Luftfeuchtigkeit dauerhaft über 60 Prozent, besteht Schimmelgefahr. Dann gilt es Maßnahmen zu ergreifen, um sie zu senken. Oft reicht es schon, regelmäßig und gründlich zu lüften. Sollte das nichts bewirken, kann es unter Umständen helfen, Feuchtequellen wie Zimmerpflanzen aus dem Raum zu entfernen.

Kann schimmelnde Blumenerde die Wände anstecken?

Nicht nur an den Wänden kann Schimmel entstehen. Auch die Blumenerde selbst ist unter gewissen Umständen anfällig für Pilzbefall. Dass der Schimmel im Blumentopf auf die Wände übergeht, ist jedoch unwahrscheinlich.

„Wenn eine Wand trocken ist, wird sich dort – trotz möglicherweise erhöhter Sporenkonzentration durch Schimmel in der Blumenerde – kein Schimmel bilden“, erklärt Kerttu Valtanen vom Fachgebiet Mikrobiologische Risiken des Umweltbundesamts.

Dennoch gehört von Schimmel befallene Blumenerde ausgetauscht, da sie unter anderem „zu allergischen Reaktionen oder einer Verschlimmerung von Asthma führen kann.“ Um Schimmel auf oder in Blumenerde zu vermeiden, sollte darauf geachtet werden, dass sich beim Gießen der Pflanzen keine Staunässe bildet.

Diese Zimmerpflanzen eignen sich bei hoher Luftfeuchtigkeit

Wer Schimmel durch Zimmerpflanzen vermeiden, aber dennoch nicht aufs Grün in der Wohnung verzichten will, hat einige Möglichkeiten. Denn nicht alle Pflanzen erhöhen die Luftfeuchtigkeit im gleichen Maße. Wenn du eine tendenziell eher zu hohe Raumfeuchte hast, solltest du zu Arten greifen, die wenig gegossen werden müssen. Dazu zählen etwa Kakteen, Sukkulenten und Aloe Vera. Weitere Beispiele zeigen wir dir in folgendem Artikel:

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