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Seidelbast: Giftig, aber insektenfreundlich

Seidelbast
Foto: CC0 / Pixabay / Hans

Seidelbast zieht mit seinem intensiven Duft viele Insekten an und bietet ihnen wertvolle Nahrung. Für uns Menschen ist der Strauch allerdings giftig. Hier erfährst du, was du wissen solltest, wenn du Seidelbast in deinem Garten pflanzen möchtest.

Seidelbast bezeichnet eine ganze Gattung blühender Sträucher, die etwa 70 verschiedene Arten umfasst. Sie sind überwiegend in Kleinasien, über den Kaukasus und bis nach Sibirien verbreitet.

In Deutschland wachsen natürlicherweise zwei Arten:

  • Echter Seidelbast (Daphne mezereum): Der echte Seidelbast wächst in heimischen Mischwäldern und bevorzugt kalkige und humusreiche Erde.
  • Rosmarin-Seidelbast (Daphne cneorum): Diese Art ist weniger verbreitet, bevorzugt saure, mäßig trockene Böden und wächst häufig in bergigem Gebiet.

In den heimischen Gärten finden sich aber durchaus auch exotischere Arten. Als Frühblüher dient Seidelbast für Bienen und andere Insekten als wertvolle Nahrungsquelle nach den langen Wintermonaten. Besonders Schmetterlinge und einige Vogelarten werden von der Pflanze angezogen. Was du wissen solltest, um Seidelbast in deinem Garten zu pflanzen, liest du hier.

Wie giftig ist Seidelbast?

Während Seidelbast wertvolle Nahrung für Schmetterlinge bietet, ist die Pflanze für Menschen giftig.
Während Seidelbast wertvolle Nahrung für Schmetterlinge bietet, ist die Pflanze für Menschen giftig.
(Foto: CC0 / Pixabay / LoggaWiggler)

Seidelbast ist giftig. Wenn du Kinder oder Haustiere hast, ist die Pflanze nicht für deinen Garten geeignet.

Die Informationszentrale gegen Vergiftungen stuft Seidelbast als sehr giftig ein. Das liegt unter anderem daran, dass alle Teile der Pflanze giftig sind, mit Ausnahme des Fruchtfleischs der Beeren. Außerdem sind verschiedene giftige Substanzen enthalten, die zu den Diterpenen gehören:

  • Rinde: In der Rinde ist sogenanntes Daphnetoxin enthalten. Wenn es auf deine Haut kommt, rötet sie sich und juckt. In der Folge können sich entzündliche Bläschen bilden. Du solltest deshalb immer Handschuhe tragen, wenn du den Seidelbast anfasst.
  • Samen: In den Samen befindet sich Mezerein. Erst wenn die Samen zerkaut werden, setzt sich das Gift frei. Bereits wenige Samen können tödlich sein. Haben Kinder oder Haustiere Früchte zu sich genommen, solltest du unbedingt ärztliche Hilfe einholen.

Seidelbast im Garten

Seidelbast braucht einen geeigneten Standort.
Seidelbast braucht einen geeigneten Standort.
(Foto: CC0 / Pixabay / szjeno09190)

Seidelbast zählt zwar zu den Klein- und Ziersträuchern, erreicht im Alter aber dennoch eine Höhe und Breite von bis zu zwei Metern. Du brauchst also ausreichend Platz, um den duftenden Strauch in deinem Garten zu pflanzen. Auch sonst gibt es einige weitere Aspekte, die du berücksichtigen solltest, wenn du Seidelbast pflanzen möchtest.

Standort:

  • Seidelbast ist eine robuste Pflanze, die in unterschiedlichsten Bedingungen gedeiht. 
  • Optimal ist ein heller Standort ohne direkte Sonneneinstrahlung. Im Halbschatten fühlt sich der Strauch auch sehr wohl. 

Boden:

  • Der Boden sollte zwar feucht sein, aber gleichzeitig gut durchlässig. Auf Staunässe reagiert Seidelbast empfindlich.
  • Ist die Erde eher lehmig und undurchlässig, kannst du sie mit etwas Kies oder Sand auflockern. 
  • Damit die Erde nicht austrocknet, solltest du mulchen

Pflanzen:

  1. Da Seidelbast sehr dicke und empfindsame Wurzeln ausbildet, kannst du den Strauch zu einem späteren Zeitpunkt nicht mehr umpflanzen. Wähle den Standort daher sorgfältig aus. 
  2. Junge Pflanzen erhältst du im gut sortierten Gartenfachhandel. 
  3. Hebe ein Loch aus, das in etwa doppelt so groß ist, wie der Wurzelballen des Seidelbasts. Setze die Pflanze vorsichtig hinein. Achte dabei vor allem darauf, dass du die Wurzeln nicht beschädigst. Fülle das Loch mit lockerer, nährstoffreicher Erde aus. 
  4. Wässere den frisch gepflanzten Strauch großzügig. 

Seidelbast pflegen

Seidelbast benötigt kaum Pflege.
Seidelbast benötigt kaum Pflege.
(Foto: CC0 / Pixabay / Hans)

Da alle Teile der Pflanze giftig sind, gilt besonderes Vorsehen, wenn du mit Seidelbast arbeitest. Du solltest dich unbedingt mit Handschuhen schützen, wenn du den Strauch schneidest oder anderweitig in Berührung kommst. 

Auch sonst gibt es einige Hinweise in der Pflege zu beachten:

  • Je nach Sorte ist Seidelbast unterschiedlich nährstoffbedürftig. Der echte Seidelbast braucht viele Nährstoffe. Am besten versorgst du ihn im Frühling und im Herbst mit organischem Dünger. Rosmarin-Seidelbast hingegen brauchst du nicht zu düngen, da der Strauch sonst schnell aufhört zu blühen.
  • Seidelbast benötigt grundsätzlich keinen Schnitt. Blühfaule Sträucher kannst du direkt nach der Blüte zurückstutzen. Schneide nur das junge Holz, da die älteren Äste nicht so leicht wieder austreiben.
  • Möchtest du Seidelbast vermehren, gelingt das am besten über die Samen oder Stecklinge. Die Samen kannst du im Spätsommer ernten. Anschließend befreist du sie vom Fruchtfleisch und steckst sie in die Erde. Sie keimen erst nach einer Kältephase im nächsten Frühjahr. 

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