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Smarte Thermostate: So viel kannst du sparen

Smarte Thermostate: So viel kannst du sparen
Foto: CC0 / Pixabay - Alexander Stein

Smarte Thermostate machen das Heizen bequemer. Doch wie viel Energie und Geld lässt sich damit wirklich sparen? Und helfen die Geräte auch, deinen CO2-Ausstoß zu verringern? Wir haben nachgerechnet.

Der Winter steht bevor und selten mussten wir so genau auf unser Heizverhalten achten wie in diesem Jahr. Schließlich sind die Energiepreise in den letzten Monaten enorm gestiegen. Nicht zu heizen ist keine Lösung, da sonst Schäden an Haus oder Wohnung entstehen können (z. B. Schimmel oder ein Wasserrohrbruch).

Optimales Heizen erfordert hingegen ein hohes Maß an Aufmerksamkeit. Wer etwa vergisst, die Heizung herunter zu regeln, bevor er oder sie die Wohnung verlässt, kann schon mal stunden- oder tagelang unnötig teure Energie verschwenden. Smarte Thermostate sollen unter anderem dafür sorgen, dass dies nicht passiert.

Was sind smarte Thermostate?

Smarte Thermostate werden anstelle des herkömmlichen Thermostats auf den Heizkörper gesteckt. Bequem lassen sie sich von überall aus regeln oder auch so einstellen, dass sie nur ab bestimmten Temperaturen heizen. Je nach Modell gibt es unterschiedliche Zusatzfunktionen. Manche schalten sich etwa aus, wenn sie ein offenes Fenster bemerken oder haben eine automatische Nachtabsenkung, mit der sie die Temperatur zur Schlafenszeit herunterregeln.

So viel Heizkosten kannst du mit smarten Thermostaten sparen

Das alles ist nicht nur praktisch, sondern spart auch Energie. Laut Stiftung Warentest kannst du mit smarten Thermostaten eine Heizkostenersparnis von bis zu 6 Prozent erzielen – je nachdem wie gewissenhaft du bereits ohne smarte Thermostate heizt. Einer Studie des Öko-Instituts zufolge lassen sich mit dem Einsatz smarter Heizungssteuerung sogar zwischen 6,5 und zehn Prozent der Heizkosten vermeiden. Für die folgenden Rechnungen nehmen wir den konservativeren Wert von 6 Prozent. Falls die Ersparnis am Ende höher ausfallen sollte, umso besser.

Smarte Thermostate: Sparpotenzial selbst berechnen

Um zu berechnen, ob sich der Einsatz smarter Thermostate lohnt, brauchen wir noch folgende Daten:

  • Der durchschnittliche jährliche Gasverbrauch fürs Heizen beträgt laut dem Energieversorger EON 140 Kilowattstunden (kWh) pro Quadratmeter Wohnfläche.
  • Der aktuelle Gaspreis bundesdeutscher Haushalte liegt laut Verivox (Stand: 05.10.2023) bei 11,73 Cent pro Kilowattstunde.
  • Der Preis smarter Thermostate variiert je nach Funktionsumfang und Anzahl. Günstige Modelle sind für einen Stückpreis von etwa 50 Euro zu haben. Jeder Heizkörper benötigt jedoch ein eigenes smartes Thermostat.
  • Der zusätzliche Stromverbrauch ist zu vernachlässigen. Üblicherweise werden pro Thermostat zwei AA-Batterien benötigt. Diese gibt es für 50 Cent das Stück zu kaufen und müssen laut Verbraucherzentrale nur alle ein bis zwei Jahre gewechselt werden.

Mit diesen Informationen kannst du nun selbst berechnen, wie viel Energie du mit smarten Thermostaten sparen kannst und wie lange es dauert, bis sich die Investition auch finanziell auszahlt. Um den Rechenweg zu veranschaulichen, hier zwei Beispiele:

Beispiel A: Vier Smarte Thermostate in 70qm-Wohnung

  • Eine 70-Quadratmeter-Wohnung hat einen durchschnittlichen Heizenergiebedarf in Höhe von 9.800 Kilowattstunden. (70 Quadratmeter mal 140 Kilowattstunden pro Quadratmeter)
  • Dadurch ergeben sich Heizkosten von 1.149,54 Euro im Jahr. (9.800 Kilowattstunden mal 11,73 Cent pro Kilowattstunde)
  • Mit smarten Thermostaten lassen sich jährlich etwa 68,97 Euro Heizkosten sparen. (6 Prozent von 1.149,54 Euro)
  • Die monatliche Ersparnis beträgt somit 5,75. (68,97 Euro geteilt durch 12)
  • Anschaffungspreis für vier smarte Thermostate ist etwa 200 Euro. (4 x 50 Euro)
  • Nach 35 Monaten, also nach etwa drei Jahren, sind die Kosten wieder eingespielt. (200 Euro geteilt durch 5,75 Euro monatliche Ersparnis, aufgerundet).
Smarte Thermostate
Smarte Thermostate werden einfach auf den Heizkörper gesteckt und bieten viele Funktionen. (Foto: Dennis/ stock.adobe.com)

Beispiel B: Zehn Smarte Thermostate in 140qm-Einfamilienhaus

  • Ein 140-Quadratmeter-Einfamilienhaus hat einen durchschnittlichen Heizenergiebedarf in Höhe von 19.600 Kilowattstunden. (140 Quadratmeter mal 140 Kilowattstunden pro Quadratmeter)
  • Dadurch ergeben sich Heizkosten von 2.229,08 Euro im Jahr. (19.600 Kilowattstunden mal 11,73 Cent pro Kilowattstunde)
  • Mit smarten Thermostaten lassen sich jährlich rund 137,94 Euro Heizkosten sparen. (5 Prozent bzw. 10 Prozent von 2.229,08 Euro)
  • Die monatliche Ersparnis beträgt somit 11,50 Euro. (137,94 Euro geteilt durch 12)
  • Anschaffungspreis der Thermostate ist etwa 500 Euro. (10 x 50 Euro)
  • Nach 44 Monaten, also nach drei Jahren und acht Monaten, sind die Kosten wieder eingespielt. (500 Euro geteilt durch 11,50 Euro monatliche Ersparnis, aufgerundet).

Je nach Wohnfläche und Anzahl der Thermostate dauert es unterschiedlich lange, bis sich die Anschaffungskosten für smarte Thermostate finanziell auszahlen. Das tatsächliche Einsparpotenzial hängt jedoch noch von weiteren Faktoren ab, etwa dem eigenen Heizverhalten oder der Dämmung der Wohnung. Der obige Rechenweg verspricht also keine Garantie, sondern liefert nur eine grobe Orientierung.

Darüber hinaus gilt die Rechnung nur für den rein hypothetischen Fall, dass der Gaspreis stabil bleibt, wobei dieser natürlich stets Schwankungen unterworfen ist. Zudem zahlen Bestandskund:innen aktuell noch weniger. Hier werden die Energieversorger die Preise erst in den kommenden Monaten auf das höhere Niveau anpassen.

Smarte Thermostate verringern den CO2-Ausstoß

Laut Verbraucherzentrale entsteht durch die Nutzung einer Gasheizung 202 Gramm CO2 pro Kilowattstunde. Das sind fast zwei Tonnen im Jahr für eine 70-Quadratmeter-Wohnung. Mit dem Einsatz smarter Thermostate lassen sich in Beispiel A etwa 89 bis 198 Kilogramm CO2 pro Jahr einsparen.

Das ist in etwa so viel CO2 wie ein durchschnittlicher Benziner bei einer Autofahrt von 500 bzw. 1.000 Kilometern ausstößt. In Beispiel B sind es sogar 198 bis 396 Kilogramm, also das Äquivalent einer 1.000 bis 2.000 Kilometer langen Autofahrt.

Empfehlenswerte smarte Thermostate

Die Stiftung Warentest hat 2019 einige smarte Thermostate getestet. Die Testsieger und mehr Infos zu ihren Featuers findest du im folgenden Artikel:

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