Die Kosten fürs Heizen gehen derzeit durch die Decke. Wenn du diesen Winter Heizkosten sparen möchtest, kann sich ein smartes Thermostat lohnen. Stiftung Warentest hat zehn Heizthermostate überprüft – wir zeigen die Testsieger und verraten, wann sich das Umrüsten auszahlt.
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Schon eine Nachzahlungs-Aufforderung für die Heizkosten von 2021 bekommen? Der neue Heizspiegel geht von einem Anstieg um 67 Prozent aus. Eine 70 Quadratmeter große Wohnung mit Gasheizung hätte also mit Mehrkosten von 550 Euro zu rechnen. Haushalte mit Ölheizung müssten demnach Mehrkosten von knapp 500 Euro bezahlen, auch bei Fernwärme, Wärmepumpe und Holzpellets steigen die Preise.
Was tun? Es kann sich laut Stiftung Warentest lohnen, auf smarte Heizthermostate umzurüsten. Für wen die Umrüstung besonders ratsam ist, kannst du auch in unserem Expertengespräch nachlesen.
Was ist ein smartes Thermostat?
Ein smartes Thermostat ersetzt den bisherigen Drehregler an der Heizung. Auf dem Display wird die Temperatur angezeigt. Die Anbringung eines smarten Thermostats ist denkbar einfach: Den alten abziehen und den neuen smarten Regler aufstecken.
Das Besondere an der Smart-Version ist, dass die Thermostate miteinander vernetzt sind und sich über eine App steuern lassen. Hast du die Heizung so programmiert, dass du immer nach Feierabend in eine warme Wohnung kommst, es heute aber mal später wird, regelst du die Heizung einfach vom Smartphone aus und sparst damit unnötigen Energieverbrauch ein.
Smarte Thermostate erkennen, ob ein Fenster zum Lüften geöffnet ist. Ist das der Fall, dreht der Thermostat die Temperatur automatisch herunter. Auch das hilft beim Energiesparen im Haushalt.
Lies auch: Heizung beim Lüften runterdrehen?
Smarte Thermostate im Test der Stiftung Warentest
Die wichtigsten Ergebnisse aus dem Smart-Thermostat-Test der Stiftung Warentest:
- Alle Regler können die gewünschte Temperatur halten, sind aber teilweise kompliziert zu bedienen.
- Durch das zeitweise Abdrosseln der Temperatur lassen sich etwa acht Prozent der Heizkosten einsparen.
- Die Anschaffung lohnt sich insbesondere für Menschen, die zu unregelmäßigen Zeiten zu Hause sind.
- Smarte Thermostate sind besonders in schlecht isolierten Häusern sinnvoll.
- In energieeffizienten Neubauten bringt die Absenkung der Temperatur weniger.
- Wer bereits eine Smart-Home-Zentrale besitzt, sollte smarte Thermostate für das bestehende System kaufen.
Smartes Thermostat: Das sind die Testsieger
Fritz!Dect 301 Heizthermostat
Das Fritz!Dect 301 Thermostat ist laut der Stiftung Warentest am leichtesten zu bedienen. Während es bei Konkurrenzprodukten teilweise schwierig ist, die Temperatur oder Abwesenheitszeiten zu ändern, funktioniert dies bei Fritz über die App sehr leicht.
Ein weiterer Pluspunkt: Auch ohne Fensterkontakt drosselt Fritz die Heizung unter einem geöffneten Fenster automatisch. Der Batterieverbrauch ist gering.
Die “Smart-Home-Zentrale” FritzBox kann aber nicht besonders viel: Als smarte Komponenten lassen sich lediglich Heizthermostate, Steckdosen und Überwachungs-Kameras koordinieren.
Preis: ca. 93 Euro
Kaufen: online u.a. bei Euronics, Amazon oder Ebay.
Homematic IP Heizthermostat
Ebenso gut wie Fritz!Dect hat im Test Homematic abgeschnitten. Auch hier lässt es sich sehr leicht einrichten, zu welchen Zeiten es in welchen Räumen wie warm sein soll. Sehr gut sind die Homematic Sm2art Thermostate darin, bei Lüftungszeiten zu drosseln. Mit und ohne Fenstersensor erkennt das Gerät ein offenes Fenster von allen Testkandidaten am besten.
Preis: ab ca. 56 Euro
Kaufen: online u.a. bei MediaMarkt, Saturn, Otto oder Amazon
Magenta SmartHome Thermostat
Falls du bereits eine Magenta Smart-Home-Zentrale besitzt oder wirklich in die Smart-Home-Technik einsteigen willst, schnitt der smarte Thermostat von Magenta ebenfalls “gut” bei der Stiftung Warentest ab.
Mit Magenta kannst du so ziemlich alles per App steuern: Licht, Rollläden, Staubsauger, Kaffeemaschine, Geschirrspüler, Lautsprecher … Die Frage ist, ob das dazu führt, nur so wenig Energie wie möglich zu verbrauchen oder eher dazu verleitet, allerhand neue technische Geräte zu kaufen.
Preis: ab ca. 45 Euro
zu kaufen: online u.a. bei Otto, Tink oder Amazon
Weitere Ergebnisse im Thermostat-Test
Auch der Eurotronic Z-Wave Plus ist unter den “gut” bewerteten Smart-Thermostaten, allerdings war die Verbindung mit der Home-Zentrale im Test “eine Geduldsprobe mit mehreren Versuchen”. (Preis: ca. 62 Euro bei Conrad).
Relativ preisgünstig und empfehlenswert ist das Smart Thermostat von Bosch (Preis ab ca. 55 Euro bei MediaMarkt oder Saturn). Die Batterien hielten allerdings nur zwei Jahre, während andere Modelle in der Simulation ganze acht Jahre Batterie-Laufzeit hatten. Auch das Devolo-Home-Control-Thermostat überzeugte im Test mit „gut“, bei vielen Shops ist es derzeit aber nicht verfügbar.
Wie viel kosten smarte Thermostate und wie viel lässt sich sparen?
Ein einzelnes smartes Thermostat kostet etwa zwischen 40 und 70 Euro – in den letzten Monaten haben die Preise allerdings teilweise stark angezogen. Wenn Fenster zum Lüften geöffnet werden, benötigen einige Modelle einen Fensterkontakt, um die Temperatur zu drosseln. Hinzu kommt die Smart-Home-Zentrale.
Die Stiftung Warentest hat 2019 berechnet, dass das Umrüsten von vier Räumen inklusive Zentrale 425-820 Euro kostet. Die Kosten hat man nach fünf bis sechs Jahren wieder eingespart. Inzwischen sind sowohl die Kosten für die Thermostate gestiegen als auch die Energiepreise. Lohnt es sich also ein smartes Thermostat anzuschaffen?
Das kommt auf die Wohnung und das eigene Heizverhalten an. Einige Menschen lassen zum Beispiel die Heizung bei längerer Abwesenheit durchlaufen, weil sie in eine warme Wohnung zurückkommen wollen. Ist diese Wohnung schlecht gedämmt, kostet dieses Verhalten einiges an Energie.
Ein per App gesteuertes smartes Thermostat kann helfen: So lässt sich die Wohnung kurze Zeit vor der Heimkehr aufheizen, davor bleibt die Heizung aus. Wer sowieso die Heizung erst nach der Rückkehr aufdreht, wird weniger Energie einsparen. Demnach dauert es auch länger, bis sich die Investitionen rechnen.
Wichtig: Du hast in diesem Zeitraum nicht nur Heizkosten gespart – sondern auch eine Menge an CO2 – und damit die Umwelt geschont. Da Heizen rund 70 Prozent des Energieverbrauchs im Haushalt ausmacht, empfehlen wir dir unsere 15 Tipps zum richtigen Heizen.
Aktuelle Tests: Testsieger bei Chip
Der Test der Stiftung Warentest ist schon etwas länger her – aktuellere Vergleiche gibt es zum Beispiel von Chip. Die Redaktion hat zuletzt im September elf smarte Heizkörperthermostate untersucht und das Homematic IP Heizkörperthermostat – Evo zum Testsieger gekürt. Chip hebt unter anderem die große Anzeige und die schnelle Reaktionszeit des Geräts lobend hervor. Allerdings verfügt es über keinen Luftfeuchtigkeitsfühler. Kaufen kann man das Thermostat zum Beispiel bei Tink für knapp 80 Euro.
Halbsmarte und klassische Heizthermostate im Test
In der Vergangenheit hat die Stiftung Warentest auch halbsmarte und konventionelle Thermostate getestet. Halbsmart bedeutet: Jedes Thermostat ist programmierbar. Das heißt, du kannst manuell unterschiedliche Temperaturen für verschiedene Zeiten und Wochentage einstellen. Es lassen sich allerdings nicht mehrere Heizkörper miteinander koppeln und sie sind auch nicht aus der Ferne zu bedienen. Dafür sind sie günstiger.
2017 hatte in einem Test der Stiftung Warentest das Honeywell Thermostat gut abgeschnitten. Preis: ca. 30 Euro; zu kaufen bei Amazon.
Bei den klassischen Heizreglern empfiehlt die Stiftung Warentest beispielsweise Danfoss RAW (ca. 16 Euro bei Obi, Conrad oder Amazon) oder Oventrop Uni XH (ca. zehn Euro bei ManoMano oder Amazon). Diese haben eine gute Temperaturregelung und einfache Handhabung. Lies hier unbedingt auch: Heizungs-Thermostat: So regeln die Zahlen die Heizkörper-Temperatur
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