Soda vs. Natron: Gibt es da einen Unterschied? Von Freya Petersen Kategorien: Haushalt & Wohnen Stand: 4. Juli 2024, 09:40 Uhr Foto: CC0 / Pixabay / Monfocus Viele Rezepte und Putzmittel enthalten Soda oder Natron – doch warum sind die beiden Mittel so schwer zu unterscheiden? Was genau Soda und Natron sind, ihre Unterschiede und diverse Anwendungsmöglichkeiten erfährst du hier. Du hast höchstwahrscheinlich schon häufiger Natron oder Soda in deinem Alltag benutzt – im Backpulver für deinen Kuchen steckt zum Beispiel Natron und im Waschmittel Soda. Vielleicht hast du auch schon einmal das eine mit dem anderen verwechselt, schließlich sehen die Hausmittel ähnlich aus und sie können ähnliche Produktnamen haben. Dabei gibt es zwischen Soda und Natron einen wichtigen Unterschied: Im Gegensatz zu reinem Natron ist reines Soda nicht verzehrbar. Die Gemeinsamkeiten und Unterschiede von Soda und Natron Zwischen Soda und Natron gibt es einen wesentlichen Unterschied. (Foto: CC0 / Pixabay / Monfocus) Soda und Natron sind zwei miteinander verwandte, von Kohlensäure abgeleitete Salze, die sich sozusagen einen Ursprung teilen: Beide basieren sie auf Natrium, einem wichtigen Mineralstoff für den Körper. Die Gemeinsamkeiten der beiden natürlichen Salze zeigt sich auch in ihren chemischen Namen: Während Soda in der Chemie als „Natriumcarbonat“ bekannt ist, benutzen Chemiker:innen für Natron den Begriff „Natriumhydrogencarbonat“. Der feine, aber chemisch relevante Unterschied findet sich also im „hydrogen“ – in der Wasserstoffkomponente von Natron. Soda und Natron wirken auch ähnlich. So kannst du zum Beispiel mit beiden sehr preiswerten Stoffen umweltfreundliche Putzmittel selber herstellen, denn sie entfalten in Kombination mit Wasser eine reinigende Wirkung. Allerdings ist Soda hierbei deutlich „aggressiver“ als Natron. Dies ist auch ein Grund für den wichtigsten Unterschied zwischen Soda und Natron: Reines Soda ist nicht verzehrbar, während Natron essbar ist und in vielen Lebensmitteln Anwendung findet, wie eben in Backpulver oder anderen Backtriebmitteln. Warum sind Soda und Natron so schwer auseinander zu halten? Ein Grund für die häufige Verwechslung von Soda und Natron sind die vielen unterschiedlichen Produktnamen, unter denen du Soda und Natron im Alltag begegnest. Während einige dieser Namen sehr eindeutig kommunizieren, ob nun Soda oder Natron in einem Produkt enthalten sind – zum Beispiel bei der Bezeichnung Speisenatron oder Waschsoda –, tragen andere Namen zur Verwirrung bei. So ist es etwa beim sogenannten „Backsoda“ der Fall, welches kein Soda, sondern Natron enthält. Ein anderes Beispiel für eine Situation, in der Verwirrung entstehen kann, ist, wenn du Natron gegen Sodbrennen anwendest, aber eventuell kurz ins Stutzen gerätst, weil das Wort Sodbrennen dich sofort an Soda und eben nicht an Natron denken lässt. Tipp: Wenn du unsicher bist, ob und wie du ein Produkt mit Soda oder Natron anwenden kannst, kann es helfen, wenn du nicht auf das Soda oder Natron im Produktnamen achtest, sondern auf das Beiwort. Zum Beispiel enthalten sowohl „Waschsoda“ als auch „Backsoda“ das Wort „Soda“, aber die Beiwörter „Waschen“ und „Backen“ kommunizieren dir klar ihre sicheren Anwendungsmöglichkeiten. In den nächsten Absätzen erfährst du noch einmal im Detail die genauen Anwendungsmöglichkeiten von Soda und Natron. Was genau ist Soda und wofür verwendest du es? Soda ist eine Zutat vieler Wasch- und Putzmittel. (Foto: CC0 / Pixabay / habelfrank) Soda (Natriumkarbonat) ist ein natürlich vorkommendes Salz, das du vielleicht auch unter den Namen „Waschsoda“, „Reine Soda“ oder „Kristallsoda“ kennst. In Deutschland wird es überwiegend in der Form eines feinen, weißen Pulvers verkauft. Soda ist, chemisch gesprochen, reaktionsfreudiger als Natron und ist mit seinem pH-Wert von 11,5 auch basischer. Reines Soda ist nicht essbar. Manchmal begegnet dir das Wort Soda allerdings auch in Bezug auf Lebensmittel, wie bei Backsoda und Speisesoda – hierbei handelt es sich allerdings nicht um Soda, sondern eben um Natron. Tipp: Merke dir einfach, wenn das Wort Soda alleine steht, ist nie ein verzehrbares Mittel gemeint. Wofür verwendest du Soda? Reines Soda kommt heutzutage primär beim Waschen und Putzen im Haushalt zum Einsatz. Zum Beispiel kannst du mit Soda ein Zauberspray selber herstellen oder Soda als umweltfreundliche Alternative für die Reinigung deiner Kleidung und Wohnung nutzen. Die Beliebtheit von Soda als Bestandteil von Wasch- und Putzmittel liegt vor allem an folgenden Eigenschaften des Salzes: Soda hat eine reinigende Wirkung. Soda bindet Gerüche – vor allem Schweißgerüche in Kleidung lassen sich gut mit dem Salz bekämpfen. Soda tötet Pilze und Bakterien, was es vor allem zu einer guten Zutat für Badreiniger macht. Darüber hinaus ist es vegan, umweltschonend sowie preiswert und ergiebig, was es zu einem gängigen Hausmittel und zu einer einfachen Alternative für Reinigungsmittel mit schädlichen Inhaltsstoffen macht. Was musst du bei der Anwendung von Soda beachten? In seiner reinen Form kann Soda die Haut, Augen und Atemwege reizen – vermeide also das Einatmen des Salzes und Kontakt mit deinen Augen. Auch trage nach Möglichkeit Gummihandschuhe oder eine andere Form von Schutzhandschuh, wenn du es verwendest. Solltest du Soda in die Augen bekommen haben, spüle sie gründlich mit kaltem Wasser aus und melde dich bei deinen Ärzt:innen. Auch solltest du Soda nicht mit folgenden Materialien in Kontakt bringen, da der basische pH-Wert des Salzes ihnen schaden kann: Aluminium – zum Beispiel auf Küchenablagen aus Aluminium oder Töpfen und Pfannen aus Aluminium. tierische Fasern – zum Beispiel Kleidung aus Wolle oder Seide. Kaufen: Online bekommst du Soda zum Beispiel bei Purenature, Waschbär oder Amazon. Was exakt ist Natron und wofür kannst du es benutzen? Natron ist auch unter dem Namen Backsoda bekannt – ein Grund für die häufige Verwechslung von Soda und Natron. (Foto: CC0 / Pixabay / NatureFriend) Natron (Natriumhydrogencarbonat) ist ein Natriumsalz der Kohlensäure und wird unter anderem aus dem natürlich vorkommenden Mineral Nahcolith gewonnen. Eventuell kennst du es auch unter dem Namen „Kaiser-Natron“ oder als „Speisesoda“ und „Backsoda“. Grundsätzlich gilt: Natron ist essbar und gut verträglich, solange du eine Dosierung von drei Teelöffeln pro Tag über einen Zeitraum von maximal zwei Wochen nicht überschreitest. Mit seinem pH-Wert von 8,5 ist Natron auch milder und weniger basisch als Soda. Natron kommt meistens in der Form eines feinen, weißen Pulvers mit einem salzigen Geschmack. Wofür verwendest du Natron? Du findest Natron heutzutage häufig in der Küche, genauer gesagt in deinen Backzutaten, denn Natron ist ein beliebtes Treibmittel für Backwaren. Auch ist Natron ein Hausmittel gegen Sodbrennen, ebenso kannst du Natron ins Kochwasser geben, um Hülsenfrüchte schneller gar zu kriegen. Doch auch als Zutat für natürliche Putzmittel kannst du Natron benutzen, zum Beispiel kannst du mit Natron Backbleche reinigen, Goldschmuck putzen, Wasserkocher entkalken, die Haare waschen. Was musst du bei der Anwendung von Natron beachten? Da Natron im Gegensatz zu Soda verzehrbar und weniger basisch ist, musst du bei der Anwendung keine besonderen Sicherheitsvorkehrungen treffen. Solltest du aber erfahrungsgemäß empfindliche Haut haben, wenn es um den Kontakt mit Reinigungsmitteln aller Art geht, kann es natürlich nicht schaden, wenn du zum Beispiel beim Anrühren von Putzmitteln mit Natron Handschuhe trägst. Kaufen: Online bekommst du Natron zum Beispiel bei Waschbär, Shop Apotheke oder Amazon Weiterlesen auf Utopia.de: 5 einfache Natron-Hacks für deinen Garten DIY: Waschmittel selber machen aus nur 6 Zutaten Backpulver-Ersatz: Diese 7 Zutaten haben den gleichen Effekt ** mit ** markierte oder orange unterstrichene Links zu Bezugsquellen sind teilweise Partner-Links: Wenn ihr hier kauft, unterstützt ihr aktiv Utopia.de, denn wir erhalten dann einen kleinen Teil vom Verkaufserlös. Mehr Infos. War dieser Artikel interessant? 161 0 Vielen Dank für deine Stimme! 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