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Haare waschen mit Natron: Das sind die Vor- und Nachteile

Haare waschen mit Natron
Foto: CC0 / Pixabay / Monfocus

Herkömmliche Shampoos können sich negativ auf die Kopfhaut, die Gesundheit und die Umwelt auswirken. Eine gute Alternative: die Haare mit Natron waschen. Hier erfährst du, wie es funktioniert.

Haare waschen mit Natron: Warum?

Eine Haarwäsche mit Natron statt mit konventionellen Shampoos ist ein beliebter Trend der sogenannten „No-Poo„-Bewegung. Diese ist eine Reaktion auf das Überangebot an Haarpflege- und Stylingprodukten, die den Haaren und der Kopfhaut aufgrund problematischer Inhaltsstoffe schaden können. 

So können beispielsweise Silikone, synthetische Tenside oder Duftstoffe die Kopfhaut irritieren und ihren ph-Wert aus dem Gleichgewicht bringen. Die Haare fetten schneller nach, sodass du sie öfter waschen musst. 

Um diesem Teufelkreis ein Ende zu bereiten, setzt die „No-Poo“-Bewegung auf alternative Mittel für die Haarwäsche, etwa Heilerde oder Roggenmehl. Einige waschen ihre Haare sogar nur noch mit Wasser. Wenn du noch nicht gleich so weit gehen willst, aber keine Lust mehr auf Shampoos mit fragwürdigen Inhaltsstoffen hast, kannst du die Natron-Methode einmal ausprobieren.

Bei all diesen alternativen Waschmethoden solltest du jedoch beachten, dass die Kopfhaut etwas Zeit braucht, um sich von konventionellen Shampoos zu „entwöhnen“ und das natürliche Gleichgewicht der Haut wiederherzustellen. Daher kann es sein, dass deine Kopfhaut am Anfang noch nicht so stark auf das Natron reagiert. Lass dich davon nicht gleich entmutigen und halte einige Wochen durch!

Haare waschen mit Natron: So funktioniert’s

Nachdem du deine Haare mit Natron gewaschen hast, empfiehlt sich eine saure Rinse aus Apfelessig, um den ph-Wert wieder zu neutralisieren.
Nachdem du deine Haare mit Natron gewaschen hast, empfiehlt sich eine saure Rinse aus Apfelessig, um den ph-Wert wieder zu neutralisieren.
(Foto: CC0 / Pixabay / wicherek)

Diese Anleitung gilt für eine Haarwäsche. Alles was du brauchst: Natron und lauwarmes Wasser.

  1. Vermische zwei bis drei Teelöffel Natron mit 150 Millilitern lauwarmem Wasser. Verrühr das Gemisch gut. Das Natron löst sich allerdings nicht komplett auf. Das wird beim Waschen jedoch nicht stören.
  2. Spül deine Haare zunächst gut durch. 
  3. Gieße dann das Natron-Wasser langsam über deinen Haaransatz. Achte darauf, dass du das Gemisch auf deiner gesamten Kopfhaut gut verteilst.
  4. Massier es danach noch einmal gut ein und lass es circa zwei bis drei Minuten einwirken.
  5. Spül die Natron-Lösung nun gut aus deinen Haaren heraus.

Um den ph-Wert deiner Kopfhaut nun wieder ins Gleichgewicht zu bringen, wird nach der Haarwäsche eine saure Rinse empfohlen. Dafür kannst du Apfelessig oder Zitronensaft verwenden:

  1. Vermisch ein bis zwei Esslöffel Essig oder den Saft einer halben Zitrone mit einem Liter Wasser. 
  2. Gieß dir die Mischung nach der Haarwäsche über den Kopf.
  3. Spül die saure Rinse nicht aus! Keine Sorge: Der Essig-Geruch verfliegt wieder, sobald die Haare trocken sind.

Haarwäsche mit Natron: Vorteile

Wer seine Haare ohne herkömmliche Shampoos wäscht, erspart seiner Kopfhaut nicht nur bedenkliche Stoffe, sondern tut auch etwas für die Umwelt und den eigenen Geldbeutel.
Wer seine Haare ohne herkömmliche Shampoos wäscht, erspart seiner Kopfhaut nicht nur bedenkliche Stoffe, sondern tut auch etwas für die Umwelt und den eigenen Geldbeutel.
(Foto: CC0 / Pixabay / Free-Photos)

Auf konventionelle Haarprodukte zu verzichten, hat einige Vorteile:

  • Du belastet deine Haare und Kopfhaut nicht mit Parfüms, Silikonen, synthetischen Tensiden & Co., die den natürlichen ph-Wert der Haut aus dem Gleichgewicht bringen.
  • Du sparst Plastikmüll ein.
  • Die künstlichen Inhaltsstoffe konventioneller Shampoos schaden nicht nur dir selbst, sondern gelangen über die Haarwäsche ins Grundwasser. Einige Stoffe sind nicht abbaubar. Sie verbleiben in der Umwelt und schaden dort Pflanzen, Tieren und Gewässern. Natron ist dagegen vollständig ökologisch abbaubar. Somit schonst du mit einer regelmäßigen Natron-Haarwäsche nebenbei die Umwelt.
  • Natron, Essig oder Zitronensaft sind in jedem Lebensmittelgeschäft oder in der Drogerie erhältlich und in der Regel deutlich günstiger als gängige Haarwaschprodukte.
  • Die Natron-Methode gilt als gute Einsteigermethode für diejenigen, die sich erst einmal langsam an den „No-Poo“-Trend herantasten wollen.

Haarwäsche mit Natron: Nachteile

Auch wenn die Haarwäsche mit Natron viele Vorteile hat, kann es sein, dass es besonders am Anfang zu einigen Probleme kommt:

  • Die Ergebnisse der Natron-Haarwäsche hängen stark von dem individuellen Zustand deines Haares und deiner Kopfhaut ab. Besonders wenn du deine Haare bisher sehr häufig mit konventionellen Haarprodukten gewaschen und gestylt hast, kann die Umgewöhnung lange dauern.
  • Es kann sein, dass du zu Beginn erst einmal etwas experimentieren musst. Vielleicht brauchst du etwas mehr oder weniger Natron. Möglicherweise reichen 150 Milliliter des Gemischs nicht aus und du musst mehr davon herstellen.
  • Je nachdem wie gut du die Natron-Mischung einmassierst und ausspülst, kann das Ergebnis schwanken. Teilweise kann es passieren, dass die Haare danach doch noch etwas fettig sind und du noch einmal nachwaschen musst.
  • Der Essig-Geruch der sauren Rinse verfliegt schnell wieder. Allerdings hinterlässt die Natron-Haarwäsche natürlich keinen Geruch, was du vielleicht von der konventionellen Haarwäsche noch gewöhnt bist.

Probier es am besten einfach selbst aus. Falls dir die Methode nicht zusagt, findest du hier weitere Shampoo-Alternativen: No Poo: Haare waschen ohne Shampoo

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