Eine schöne Beschäftigung zu Ostern ist das Dekorieren von Ostereiern. Sorbische Ostereier fallen dabei besonders durch ihre filigranen Verzierungen auf. Wir stellen dir verschiedene Techniken vor, mit denen du sorbische Ostereier gestalten kannst.
Ostereier haben eine lange Tradition, so auch die sorbischen Ostereier. Dabei handelt es sich um besonders reich verzierte und bemalte Ostereier. Diese werden mit Farbe, aber auch mit Wachs bearbeitet. Besonders wichtig ist, dass die Muster auf den Eiern symmetrisch und umlaufend sind, um typische sorbische Ostereier zu sein.
Die nächsten Abschnitte geben dir einen Überblick über die verschiedenen Methoden, sodass du sie auch selbst ausprobieren kannst. Achte darauf, dass du dafür Bio-Eier verwendest. Damit trägst du zu einem artgerechteren Leben der Hühner bei.
Vor dem Verzieren der Eier musst du die Eier ausblasen oder hart kochen. Beim Ausblasen kannst du aus den Eiern zum Beispiel Rührei machen. Für Techniken, bei denen du das gesamte Ei in einem Farbbad färbst, sind gekochte Eier besser geeignet. Denn ausgeblasene Eier gehen nicht unter und werden dann nicht gleichmäßig gefärbt.
Die Tradition hinter sorbischen Ostereiern
Im Osten Deutschlands, genauer gesagt in der Ober- und Niederlausitz, leben Sorb:innen als ethnische Minderheit. Viele der Traditionen werden weiterhin gepflegt, darunter auch die der sorbischen Ostereier.
Eier sind ein Symbol der Fruchtbarkeit und des Lebens. Der Tradition nach verzierst du sie am Karfreitag und verschenkst sie dann an Familie und Freund:innen.
Auch die Motive selbst auf den Eiern haben eine Bedeutung. So steht das Dreieck für die Dreifaltigkeit, eine Blüte für Wachstum, der Krähenfuß für Weisheit. Verschiedene Farben verstärken die Muster, Geld steht zum Beispiel für Sonne, Wärme und Wohlstand.
Die Wachstechnik
Eine gute Technik, wenn du das erste Mal sorbische Ostereier machen möchtest, ist die Wachstechnik – genauer gesagt die einfarbige Wachstechnik.
Du brauchst dafür neben Ostereier-Farbe vor allem geschmolzenes Wachs und einen dünnen Gegenstand, um es aufzutragen. Beispielsweise eine stumpfe, eher breite Sticknadel ist gut geeignet. Achte beim Wachs darauf, dass es kein Paraffin enthält, denn Paraffin ist für die Umwelt und deine Gesundheit problematisch. Lies auch: Kerzen-Ratgeber: Nachhaltige Bio-Kerzen ohne Schadstoffe, Paraffin und Palmöl.
Mit der Nadel malst du mit dem Wachs Muster auf das Ei. Dabei musst du dich etwas beeilen, weil das Wachs schnell fest wird. Anschließend legst du das Ei in die Farbe. Es wird nur dort eingefärbt, wo kein Wachs ist – das ist die sogenannte Wachs-Resist-Färbetechnik. Nach dem Färben kannst du das Wachs wieder entfernen. Erwärme das Ei dafür vorsichtig über einer Kerze und wische das Wachs ab, sobald es weich wird.
Wenn du schon etwas Übung und vor allem viel Zeit hast, kannst du auch die mehrfarbige Wachstechnik ausprobieren. Sie funktioniert im Prinzip wie die einfarbige, nur dass du in mehreren Schichten arbeitest. Das heißt, du trägst ein Muster aus Wachs auf, färbst das Ei, trägst wieder Wachs auf, färbst es in einer anderen Farbe, und so weiter. Achte dabei darauf, dass du dich bei den Farben von hell nach dunkel vorarbeitest. Das gesamte Wachs entfernst du ganz zum Schluss.
Die Bossiertechnik
Eine weitere Methode mit Wachs ist die Bossiertechnik. Dabei gestaltest du die sorbischen Ostereier direkt mit buntem Wachs, das auf dem Ei bleibt. Du kannst die Eier entweder vorher dafür einfärben, oder du belässt sie in ihrer Naturfarbe und arbeitest nur mit den Mustern aus Wachs.
Neben einer Nadel kannst du für das Auftragen des Wachses auch weitere Gegenstände verwenden. Traditionell nutzen die Sorb:innen Federkiele. Alternativ kannst du einen filigranen Pinsel benutzen, dort gibt es auch Optionen ohne tierische Bestandteile.
Die Kratztechnik
Ohne Wachs kommst du bei der Kratztechnik aus. Hierfür färbst du die Eier sehr kräftig ein, wenn deine Farben nicht so intensiv sind, kannst du die Eier auch mehrmals färben. Anschließend musst die Farbe gut trocknen lassen, sodass nichts mehr abfärbt.
Als Orientierung kannst du dir mit einem Bleistift vorsichtig ein Muster auf den Eiern vorzeichnen. Mit einem spitzen Messer kratzt du dann die Muster in das Ei. Passe dabei auf, dass du dich nicht verletzt, aber auch nicht das Ei zerdrückst. Halte das Ei am besten in einem Papiertuch, damit die Farbe nicht verwischt. Hier brauchst du also viel Fingerspitzengefühl und Geduld.
Wenn du fertig bist, kannst du die Eier noch mit etwas Öl einreiben. Dadurch glänzen sie besonders schön.
Die Ätztechnik
Ähnlich zur Kratztechnik ist die Ätztechnik. Allerdings entfernst du die Farbe hierbei nicht mit einem Messer, sondern mit einer sauren Lösung, zum Beispiel Essig.
Du färbst die Eier zuerst wieder in einer kräftigen Farbe ein. Anschließend trägst du den Essig im gewünschten Muster auf und tupfst ihn vorsichtig wieder ab. Je nachdem, welche Farben du nutzt, kann das Entfärben mit Säure besser oder schlechter funktionieren. Probiere es am besten einfach aus.
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