Spinat bei Öko-Test: Nitrit und Pestizide in bekannten Marken

Rahmspinat von Frosta und Iglo bei Öko-Test
Fotos: Öko-Test, CC0 Public Domain / Pixabay - No-longer-here

Tiefkühl-Rahmspinat gilt als praktische Gemüsebeilage – doch was steckt eigentlich in dem beliebten Blattgemüse? Öko-Test hat 22 Produkte genauer untersucht. Das Ergebnis: Nur wenige Marken schneiden im Spinat-Test gut ab – und einige bekannte Anbieter enttäuschen auf ganzer Linie.

Spinat ist gesund und als Tiefkühlprodukt schnell und einfach zubereitet. Zudem bekommst du das Gemüse so aus regionalem Anbau und vermeidest lange Transportwege. Wie gesund der beliebte Rahmspinat aus dem Tiefkühlfach wirklich ist, hat Öko-Test nun untersucht.

Dafür prüfte Öko-Test 22 Tiefkühl-Rahmspinate, darunter sieben Bio-Produkte, auf Nitrat und Nitrit, Schwermetalle wie Blei und Cadmium sowie mögliche Pestizidrückstände. Außerdem maß das Testlabor den Milchfettanteil – denn laut den geltenden Leitsätzen sollte Rahmspinat mindestens 0,8 Prozent Milchfett enthalten. Die getesteten Produkte kosteten zwischen 56 Cent und 3,12 Euro pro 500 Gramm.

Spinat-Test: Öko-Test kann nur wenige Produkte empfehlen

Insgesamt fällt das Ergebnis im aktuellen Spinat-Test ernüchternd aus: Nur vier Produkte können mit der Bestnote und zwei noch mit der Note „gut“ überzeugen. Fünfmal vergibt Öko-Test ein „Mangelhaft“ und zwei Produkte fallen mit der Bewertung „ungenügend“ durch.

Aldi überzeugt doppelt – Kaufland gewinnt bei Bio

Zu den vier Testsiegern zählt der „All Seasons Rahm-Spinat“ von Aldi. Er enthält keine bedenklichen Rückstände, hat einen hohen Spinatanteil und ist mit einem Preis von 56 Cent pro 500 Gramm sogar das günstigste Produkt im Test.

Bei den Bio-Produkten setzt sich Kaufland mit dem „K-Bio Rahmspinat“ an die Spitze. Der Spinat kommt ohne Schadstoffe aus, enthält ausreichend Milchfett und erzielt als einziges Bio-Produkt die Bestnote.

Iglo und Frosta: Markenprodukte enttäuschen im Spinat-Test

Bekannte Marken bieten dagegen keine Garantie für gute Qualität. So fällt etwa der „Iglo Rahm-Spinat
der mit dem Blubb“ mit der Note „mangelhaft“ durch – Grund dafür sind erhöhte Nitritwerte und Pestizide. Nitrit ist ein Abbauprodukt, das sich bei falscher Lagerung und Verarbeitung aus Nitrat bildet. Nitrit kann sich negativ auf den Sauerstofftransport im Blut auswirken und zur Bildung von krebserregender Nitrosamine im Magen führen.

Nudeln mit Spinat
Rahmspinat gibt eine leckere, schnelle Nudelsoße ab, Öko-Test wies in einigen Produkten aber Pestizide nach. (Foto: CC0 / Pixabay / StockSnap)

Zudem bemängelt Öko-Test, dass sich im Iglo-Produkt gleich zwei Pestizide befinden. Schließlich ist bislang nicht bekannt, wie sich die Kombination aus mehreren unterschiedlichen Pestiziden auf den menschlichen Organismus auswirkt. Eines der Pestizide, das sogenannte Lambda-Cyhalothrin, gilt als besonders problematisch, da es nicht nur Schädlinge bekämpft, sondern auch auf Säugetiere, Bienen und Wasserorganismen toxisch wirkt.

Der ebenfalls bekannte und beliebte „Frosta Rahmspinat“ landet mit der Note „ungenügend“ sogar am hintersten Ende der Testtabelle. Hier stellte Öko-Test einen Nitritwert fest, den das Verbraucherschutzmagazin als „stark erhöht“ einstuft. Zum Vergleich: Einen solch hohen Gehalt gab es in der Untersuchung insgesamt nur zweimal. Zudem enthält auch Frosta das bedenkliche Pestizid Lambda-Cyhalothrin.

Öko-Test Rahmspinat: Testergebnisse als ePaper kaufen

Immerhin: Die Belastung mit dem Schwermetall Cadmium spielt – anders als in der Untersuchung 2020 – keine große Rolle. Nur zwei Produkte wiesen aus Sicht von Öko-Test „erhöhte“ Cadmiumwerte auf, die zu einer Abwertung führten.

Bio-Spinat: Kaum Pestizide, aber ebenfalls zu viel Nitrit

Unter den Bio-Produkten bildet der „Edeka Bio Rahm-Blattspinat“ das Schlusslicht. Auch hier ist die zentrale Ursache ein erhöhter Nitritgehalt. Zudem bemängelt Öko-Test einen zu niedrigen Milchfettanteil, die Gesamtnote lautet „ausreichend“.

Insgesamt stellte Öko-Test in fünf von sieben Bio-Produkten einen zu hohen Nitritgehalt fest. Auch ein Bio-Siegel ist also nicht unbedingt eine Garantie für ein schadstofffreies Produkt. Ein Lichtblick ist allerdings: In sechs Bio-Produkten fand Öko-Test keine Pestizide. Nur der Edeka-Spinat enthält ein Pestizid in Spuren – immerhin aber keinen Stoff, der als besonders bedenklich gilt.

Alle Details und Testergebnisse kannst du in der Öko-Test-Ausgabe 08/25 oder online auf ökotest.de nachlesen.

Blattspinat-Test 2020: Cadmium, Nitrit und Pestizide

Blattspinat bei Öko-Test
Öko-Test testete 2020 Tiefkühl-Blattspinat. (Fotos: Ökotest)

2020 nahm Öko-Test schon einmal 16 tiefgefrorene Spinatprodukte unter die Lupe. Damals handelte es sich jedoch nicht um Rahmspinat, sondern um Blattspinat. Auch vor fünf Jahren zählte der „K-Bio-Blattspinat“ von Kaufland zu den Testsiegern. Zudem überzeugte der „Alnatura Blattspinat“ ebenfalls mit der Bestnote „sehr gut“.

Ein großer Kritikpunkt im damaligen Spinat-Test war das Schwermetall Cadmium. Nur in einem einzigen konventionellen Spinat fand Öko-Test keinerlei Spuren des Schadstoffs. In einigen Produkten stellte das Labor hingegen erhöhte Mengen Cadmium fest – etwa im Spinat von „Rewe Beste Wahl“ und im Blattspinat von Iglo.

Zudem spielten auch damals schon erhöhte Nitritwerte eine große Rolle. Diese fanden sich etwa im Edeka-Blattspinat und im Bio-Spinat von Netto. Die Produkte von Frosta und Rewe fielen 2020 zudem aufgrund besonders problematischer Pestizide auf. Die nachgewiesenen Stoffe sind besonders schädlich für Bienen. Die getesteten Bio-Produkte waren hingegen frei von Pestiziden.

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