Ein Steingarten ist ein ganz besonderer Blickfang und passt in so gut wie jeden Garten. Mit unserer Schritt-für-Schritt-Anleitung gelingt er auch dir!
Steingarten anlegen – Wissenswertes vorab
Ein selbst angelegter Steingarten kann eine wahre Pracht sein und wirkt in jedem Garten als Hingucker. Im Gegensatz zu Blumenbeeten werden Steingärten auf kargem, steinigen und unebenen Boden angelegt. Der Steingarten wird somit einer Gebirgslandschaft nachempfunden.
In einem selbst angelegten Steingarten fühlen sich vor allem alpine Pflanzen besonders wohl. Diese sind häufig robust und trotzen Wind und Wetter. Ein Steingarten eignet sich daher auch gut für Menschen, die nicht zu viel Zeit in die Gartenarbeit investieren möchten. Er benötigt verhältnismäßig wenig Pflege.
Steingarten anlegen – der richtige Standort
Bevor du deinen eigenen Steingarten anlegst, solltest du dir über den richtigen Standort Gedanken machen:
- Wähle einen zur Sonne ausgerichteten Platz. Ideal ist eine Ausrichtung nach Süden oder Südwesten.
- Gut ist ein Platz mit leichtem Gefälle, damit das Wasser gut ablaufen kann. Staunässe schadet den alpinen Pflanzen.
- Ist kein natürliches Gefälle in deinem Garten vorhanden, kannst du dieses einfach selbst erzeugen – etwa durch aufschütten von Kies, Erde oder Schutt.
- Möchtest du lieber einen ebenerdigen Steingarten, solltest du das überschüssige Wasser später mit einer Drainage ableiten.
Übrigens: Auch wenn du keinen großen Garten hast, musst du auf einen Steingarten nicht verzichten. Ein Steingarten im Miniaturformat findet Platz in so gut wie jedem Garten.
Steingarten anlegen: Schritt-für-Schritt-Anleitung
Hast du einen geeigneten Platz für deinen Steingarten gefunden, kann es auch schon losgehen:
Schritt 1:
- Grenze die Fläche deines zukünftigen Bergbiotops grob ab und hebe den gesamten Boden gute 30 Zentimeter tief aus. Hierbei solltest du Unkraut und tief sitzende Wurzeln sorgfältig entfernen.
- Um deine jungen Pflänzchen in der Anfangszeit nicht zu strapazieren, solltest du nun einen Unkrautschutz auf die ausgehobene Fläche legen. Gut geeignet und biologisch abbaubar sind etwa Matten aus Hanf (z.B.bei** Amazon).
- Nach zwei bis drei Jahren hat sich die Matte zersetzt. Bis dahin sind deine Pflänzchen stabil genug, um sich selbst gegen Unkraut durchzusetzen.
- Sofern du deinen Garten nicht in Hanglage pflanzt, solltest du anschließend eine natürliche Drainage vorbereiten, über die das Regenwasser ablaufen kann: Schütte dazu eine handbreite Schicht aus Kieselsteinen oder Kalksplitt auf der gesamten Fläche aus. Das Wasser sammelt sich später in den Hohlräumen und fließt nach und nach über die Hanfmatte in die Erde zurück, ohne dass die Wurzeln deiner Steinpflanzen im Wasser stehen bleiben.
Schritt 2:
- Schütte die Fläche nun großzügig mit steiniger Erde, Kies oder Schutt auf. So stellst du sicher, dass auch die tiefer liegenden Wurzeln deiner Gebirgspflanzen in dem kargen Boden wurzeln können und die nährstoffreichere Gartenerde darunter bleibt.
- Wenn du die Fläche fertig ausgefüllt hast, kannst du damit beginnen, die kleine Gebirgslandschaft ganz nach deinem Geschmack zu gestalten: Ordne einige große Steine und Findlinge zu Tälern und Hügeln an und kreiere so dein eigenes Garten-Gebirge. Beginne dabei mit den größten Steinen und fülle Lücken gegebenenfalls mit kleineren Steinen oder Kies auf.
Schritt 3:
- Bevor du die jungen Pflanzen in den Steingarten setzt, lasse deine neu angelegte Fläche einige Tage unbepflanzt ruhen.
- Niederschlag und Wind sorgen in dieser Zeit dafür, dass sich einzelne Elemente richtig setzen und verfestigen.
Schritt 4:
Nun geht es ans Pflanzen! Mache dir vorab Gedanken, wie du deine Steinpflanzen anordnen möchtest. Informiere dich unbedingt über ihre jeweilige Wuchshöhe. Setze hoch wachsende Pflanzen immer hinter niedrigere Bodendecker, sodass den Kleineren das Licht nicht weggenommen wird. Die Auswahl an Pflanzen für den Steingarten ist groß – also lass dich inspirieren:
- Alpenaster
- Blauraute
- Enzian
- Fetthenne
- Fuchsien
- Gebirgs-Thymian
- Glockenblumen
- Hauswurz
- Katzenpfötchen
- Kirschlorbeer
- Küchenschelle
- Lampenputzergras
- Lavendel
- Nelken
- Schleifenblumen
- Schmetterlingsstrauch
- Strauchrose
Steingarten anlegen – Tipps und kreative Ideen
Immergrüne Pflanzen
Pflanze in deinem Steingarten in unregelmäßigen Abständen auch einige immergrüne Gewächse. So stellst du sicher, dass er auch im Winter ein Hingucker bleibt.
Zu den immergrünen Steingewächsen gehören etwa:
- Alpenazalee
- Hängeweide
- Kriechwacholder
- Kugelkiefer
- Nestfichte
- Zwergkonifere
- Zwergkiefer
Romantischer Steingarten
Ein dicht bewachsener Steingarten ist ein farbenfroher Anblick. Um ihn zu etwas ganz Besonderem zu machen, setze doch eine Skulptur hinein. Wild wachsende Pflanzen, die später deine Skulptur umranken, geben deinem Garten eine besondere Optik. Auch alte Tontöpfe, Vasen oder Schwemmholz eignen sich ideal als Wohnraum für deine Steinpflanzen.
Zen-Steingarten
Magst du es lieber minimalistisch? Dann lege deinen Steingarten doch nach Zen-Vorbild an. Setze die Findlinge zu Formen und Mustern zusammen und lasse immer ausreichend freien Platz dazwischen, den du lediglich mit Kies oder Sand ausstattest. So machst du aus deinem Steingarten einen Ort der Ruhe. Du kannst in der Mitte auch einen kleinen Springbrunnen installieren. Dieser ist nicht nur optisch ein Hingucker – sein sanftes Plätschern hat ebenfalls eine beruhigende Wirkung.
Steingarten pflegen
Egal, wie du deinen Steingarten gestaltest – er ist stets pflegeleicht. Gieße in trockenen Phasen (Sommer wie Winter) mäßig und lasse den Boden niemals ganz austrocknen. Auch düngen solltest du deine Steinpflanzen nur mäßig: Versorge sie im Frühjahr mit mineralischem Dünger oder selbstangelegtem Bio-Dünger.
Ab Herbst solltest du das Düngen einstellen. Achte außerdem darauf, dass sich Moos auf deinem Steingarten nicht zu sehr ausbreitet. Es mag auf den größeren Steinen zwar hübsch aussehen, sobald es jedoch auf die Pflanzen übergreift, droht es, diese zu ersticken. Entferne das Moos daher regelmäßig aus deinem Beet.
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