Steinklee kann die Blutgefäße und das Lymphsystem stärken und auch bei anderen Beschwerden helfen. Über seine Heilwirkungen und Anwendungen liest du in diesem Artikel.
Steinklee heißt offiziell „Melilotus“. Der Name kommt von den griechischen Wörtern „meli“ (Honig) und „lotos“ (Klee), denn die Pflanze hat honigreiche Blüten und kleeähnliche Blätter. Deshalb wird Steinklee auch Honigklee genannt. Er ist bei uns heimisch und zählt zu den bienenfreundlichen Pflanzen.
Früher diente Steinklee auch als
- Hausmittel zum Kleidermotten bekämpfen
- Tabak-Ersatz sowie
- Venenmittel.
Er stärkt laut Netdoktor die Blutgefäß-Wände und fördert so den Blut- und Lymphfluss über die Venen. Neben Saponinen und Flavonoiden ist der Hauptwirkstoff des Steinklees Cumarin. Dieser verströmt getrocknet einen ähnlichen Duft wie Waldmeister.
Außerdem wirkt der Steinklee laut DocJones unter anderem:
- abschwellend (z.B. bei Blutergüssen oder Hämorrhoiden)
- entzündungshemmend (z.B. bei Venenentzündungen)
- gegen bestimmte Arten von Schmerzen und Juckreiz (verursacht durch Schäden an Blutgefäßen)
Wann du Steinklee anwendest
Der Steinklee wird ebenso wie Rosskastanie und Rotes Weinlaub in der Deutschen Apothekerzeitung als Venentherapeutikum genannt. Somit kann die Pflanze dazu beitragen, Venenleiden wie Ödemen vorzubeugen und sie zu therapieren.
Laut DocJones kannst du ihn außerdem anwenden bei:
- Blutergüssen
- Hämorrhoiden
- Krampfadern
- nächtlichen Wadenkrämpfen
- Schwellungen (z.B. durch Lymphstauungen)
Traditionell wurde die Pflanze auch bei Bronchitis, Schlafproblemen und Verdauungsstörungen bei Kindern angewandt.
Wie du Steinklee anwendest – als Aufguss oder Öl
Steinklee kannst du innerlich und äußerlich anwenden.
- innerlich: als Tinktur und Kapseln
- äußerlich: als Aufguss für Umschläge sowie in Form von Salben und Steinkleeöl
Beachte: Wenn du blutverdünnende Medikamente einnimmst sowie in Schwangerschaft und Stillzeit, solltest du Steinklee nicht einnehmen! Die empfohlene Cumarin-Tagesdosis liegt laut DocJones bei drei bis 30 Milligramm. In jedem Fall solltest du vor der Einnahme Rücksprache mit deinem Arzt halten.
Steinklee als Aufguss für einen Umschlag
So regst du mit einem Steinklee-Aufguss deinen Blutfluss und das Lymphsystem an:
- Gieße einen Esslöffel des Steinkleekrautes mit 250 Milliliter kochendem Wasser auf.
- Lass ihn 15 bis 20 Minuten ziehen.
Den Steinklee-Aufguss kannst du zum Beispiel für Umschläge verwenden. Direkt zu dir nehmen solltest du ihn nicht.
Steinkleeöl anwenden
Steinkleeöl kannst du in der Apotheke kaufen und in deine Haut einmassieren. Es soll bei verschiedenen Beschwerden helfen:
- Bei schweren Beinen, zum Beispiel nach einer langen Autofahrt: Massiere das Steinkleeöl für etwa drei Minuten in die betroffenen Hautpartien ein.
- Nächtlichen Wadenkrämpfen vorbeugen: Massiere das Steinkleeöl kurz vor dem Schlafengehen sorgfältig für fünf bis zehn Minuten in die Waden.
Tipp: Behandelst du kleinere Flächen, empfiehlt sich eine Steinkleesalbe. Mit Hilfe eines Öl-Auszuges kannst du leicht selbst Salben herstellen. Mische dafür einfach etwa 50 Milliliters des Öls mit drei Gramm Bienenwachs.
Wie du Steinkleeöl selbst herstellst, erfährst du in der folgenden Anleitung.
Rezept: Steinkleeöl selber machen
Für dein selbstgemachtes Steinkleeöl benötigst du:
- einige Stängel frisches oder getrocknetes Steinkleeskraut
- ein Schraubglas
- eine Flasche Oliven- oder Sesamöl in Bioqualität
- Teefilter oder feines Sieb
- Trichter zum Abseihen und Umfüllen
- Braunglasflaschen
- Etiketten
So gehst du vor:
- Befülle das Schraubglas etwa zu zwei Dritteln mit Steinkleekraut und gieße das Öl auf, bis alle Pflanzenteile vollständig bedeckt sind.
- Verschließe das Glas und lagere es lichtgeschützt bei Zimmertemperatur.
- Schüttle das Glas jeden Tag sanft, damit sich die Wirkstoffe besser lösen können und sich kein Schimmel bildet.
- Seihe das Öl nach vier Wochen ab und fülle es mithilfe von Sieb und Trichter in Braunglasflaschen.
- Beschrifte jede Flasche mit Inhalt und Abfülldatum.
- Bewahre die Steinkleeöl-Flaschen an einem dunklen und kühlen Ort auf.
Der Öl-Auszug mit getrockneten Pflanzenteilen ist so lange haltbar wie das Basisöl. Wenn du frischen Steinklee verwendest, beachte, dass der Wasseranteil im Steinkleeöl höher ist und sich somit die Haltbarkeit verkürzt.
Steinklee ernten: Das solltest du beachten
Steinklee erntest du am besten zwischen Juni und August, wenn die Blüte beginnt. Ernte den Steinklee, wie andere Heilpflanzen auch, am besten trocken. Dafür eignet sich ein sonniger Vormittag, wenn die Sonne den Morgentau getrocknet hat.
So trocknest du Steinklee:
- Schneide die Pflanzen im oberen Drittel ab und binde sie zu Sträußen zusammen, die du im Schatten zum Trocknen aufhängst.
- Die getrockneten Steinkleetriebe zerkleinerst du, und füllst sie zur Aufbewahrung in ein Schraubglas.
- Bewahre deinen getrockneten Steinklee immer trocken, dunkel und kühl auf, um die Wirkstoffe zu schützen.
Du erhältst Steinklee ebenfalls in Apotheken und ausgewählten Kräuterfachgeschäften als Fertigpräparate und getrocknetes Kraut.
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