Steinpilze sammeln: Vorsicht bei diesen Doppelgängern! Von Maria Hohenthal Kategorien: Ernährung Stand: 30. Oktober 2024, 12:14 Uhr Foto: CC0 / Pixabay / charletgregory Den beliebten Steinpilz kannst du leicht mit anderen Pilzen verwechseln. Diese Doppelgänger sind zwar nicht giftig, aber teilweise ungenießbar. Welche Verwechslungsgefahr besteht, erfährst du hier. Einer der beliebtesten Speisepilze ist der Steinpilz. Da er in Deutschland eine geschützte Art ist, darfst du davon nur so viel sammeln, wie du für den Eigenbedarf benötigst. Bei der Ernte solltest du aber nicht nur auf die richtige Menge achten, sondern auch darauf, keinen ungenießbaren Doppelgänger des Pilzes zu erwischen. Denn den Steinpilz kannst du durchaus mit anderen Pilzen verwechseln. Der Gemeine Steinpilz gehört zur Familie der Dickröhrlingsverwandten und lebt in Wurzelsymbiose mit Bäumen. Der mancherorts übliche Name Fichten-Steinpilz weist darauf hin, dass der Pilz häufig unter Fichten zu finden ist. Zwar weist er keine Ähnlichkeit zu Pilzen auf, die giftig sind, trotzdem solltest du den Steinpilz zumindest nicht mit einem von seinen zwei Doppelgängern verwechseln: Der Gemeine Gallenröhrling und der Maronen-Röhrling. Ersterer ist nämlich nicht genießbar. Merkmale des Gemeinen Steinpilzes Ältere Steinpilze haben grünliche, schwammartige Röhren. (Foto: CC0 / Pixabay / cocoparisienne) Damit du den Steinpilz nicht verwechseln kannst, ist es wichtig, dass du dich mit seinen charakteristischen Merkmalen vertraut machst. So erkennst du den Gemeinen Steinpilz: Der dunkelbraune Hut eines ausgewachsenen Steinpilzes kann einen Durchmesser von 20 bis 40 Zentimetern erreichen. Der robuste, bauchige Stiel ist durchschnittlich zehn Zentimeter lang und erreicht einen Durchmesser von zwei bis acht Zentimetern an der Basis. Im Übergang zur Kappe ist der Stiel deutlich schmaler. Auf der Unterseite der Kappe siehst du bei jungen Steinpilzen weißliche Röhren, die im Alter eine gelbgrüne Farbe annehmen. Bei älteren Exemplaren sind die Poren unter der Kappe häufig mit Ungeziefer durchsetzt. Daher solltest du vor der Zubereitung in der Küche darauf achten und die schwammartigen Röhren von der Kappe ablösen. Der Steinpilz besitzt helles, festes Fleisch und schmeckt angenehm nussig. Steinpilze haben keinen besonderen Geruch. Steinpilz mit dem Gemeinen Gallenröhrling verwechseln Der Gallenröhrling unterscheidet sich vom Steinpilz durch die rosa Röhren. (Foto: CC0 / Pixabay / adege) Einer der Pilze, mit dem du den Steinpilz verwechseln kannst, ist der Gemeine Gallenröhrling. Dieser gehört zur Familie der Dickröhrlingsverwandten und ist somit mit dem Steinpilz verwandt, was die Ähnlichkeiten zwischen den beiden Arten erklärt. Der Gemeine Gallenröhrling trägt auch den Namen „Bitterling“ und gilt aufgrund des extrem bitteren Geschmacks nicht als Speisepilz. Das bedeutet, dass der Gemeine Gallenröhrling zwar nicht giftig, aber ungenießbar ist. Das wichtigste Unterscheidungsmerkmal zwischen den beiden Pilzen ist die Farbe der Poren: Der Gallenröhrling hat unter der braunen Kappe weißlichen Röhren, die sich im Alter rosa verfärben. Der Stiel des Gallenröhrlings ist etwas dunkler und netzartig geädert. Der Geruch des Gallenröhrlings ist unangenehm. Das Fleisch hat einen extrem bitteren Geschmack. So schließt du die Verwechslung des Steinpilzes mit dem Gallenröhrling aus: Prüfe die Farbe der Poren. Ritze den Stiel des Pilzes an und prüfe den Geruch. Lecke mit der Zungenspitze an der Schnittstelle. Wenn die Poren rosa gefärbt sind, der Pilz unangenehm riecht und bitter schmeckt, handelt es sich um den Gemeinen Galleröhrling. Um die Verwechslung zum Steinpilz auszuschließen, musst du den Pilz nicht ernten. Du kannst alle Merkmale direkt am Standort prüfen. Dadurch kann der Pilz in der Natur weiter wachsen. Steinpilz verwechseln: Maronen-Röhrling als Doppelgänger Der Maronen-Röhrling hat einen schlankeren Stiel als der Steinpilz. (Foto: CC0 / Pixabay / stux) Auch der Maronen-Röhrling gehört zur Familie der Dickröhrlingsverwandten und ist mit dem Steinpilz verwandt. Im Volksmund trägt der Maronen-Röhrling auch den Namen „Marone“, da der dunkelbraune Hut im Moos den Esskastanien ähnlich sieht. Solltest du den Steinpilz mit diesem Pilz verwechseln, musst du dich nicht sorgen, denn auch die „Marone“ ist essbar. Das sind die Merkmale des Maronen-Röhrlings: Die Kappe des jungen Maronen-Röhrlings hat eine halbkugelige Form und ist später unregelmäßig gewölbt. Der Durchmesser beträgt bis zu 15 Zentimeter. Markant sind die weißlichen und im Alter olivgelblichen Röhren, die auf Druck deutlich blau verfärben. Auch das helle Fleisch verfärbt sich blau, wenn du den Pilz anschneidest. Das hat ihm auch den Namen „Blaupilz“ eingebracht. Der zylindrisch geformte Stiel ist bräunlich gefärbt und heller als der Hut sowie deutlich schlanker als beim Steinpilz. Der Maronen-Röhrling hat einen angenehmen, leicht säuerlichen Geruch und ist ein beliebter, schmackhafter Speisepilz. So erkennst du den Unterschied zwischen Steinpilz und Maronen-Röhrling Beim Maronen-Röhrling verfärben sich die Schnittflächen mit der Zeit bläulich. (Foto: CC0 / Pixabay / stux) So schließt du die Verwechslung des Steinpilzes mit dem Maronen-Röhrling aus: Drücke mit dem Finger auf die Poren. Ritze den Stiel des Pilzes an und prüfe den Geruch. Lecke mit der Zungenspitze an der Schnittstelle. Wenn sich die Druckstelle an den Röhren und die Schnittstelle am Stiel blau färben, handelt es sich nicht um den Steinpilz, sondern um den Maronen-Röhrling. Die zusätzliche Verwechslung des Maronen-Röhrlings mit dem Gallenröhrling kannst du durch die Geschmacksprobe ausschließen. Da der Maronen-Röhrling ein schmackhafter Speisepilz ist, kannst du ihn ernten, sobald du die Verwechslung mit dem Gallenröhrling ausgeschlossen hast. Foto: Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa Steinpilze einfrieren: Darauf solltest du achten Wenn du Steinpilze einfrierst, hast du auch nach der Pilzsaison was davon. Wir erklären dir, wie es funktioniert und was… Weiterlesen Achtung beim Pilzesammeln Wichtig beim Sammeln von Pilzen: Sammle nur für den Eigenbedarf und nur Pilze, die du auch eindeutig bestimmen kannst. Pilz-Apps reichen dafür nicht aus, warnen Expert:innen. Buchtipp der Utopia-Redaktion: Unser Buchtipp für alle, die mehr über Pilze wissen möchten: „Der große BLV Pilzführer“ von Dr. Ewald Gerhardt beinhaltet über 1.200 Pilzarten und ein System zu deren Bestimmung. Dazu sind die Pilzgruppen durch eine Farbleiste markiert und auf einen Blick erkenntlich. So soll ein schnelles Auffinden und Bestimmen der gewünschten Art leichter möglich sein. Der Autor war 25 Jahre als Mykologe und Berater für Großpilze am Botanischen Garten in Berlin tätig. Online ist „Der große BLV Pilzführer“ zum Beispiel erhältlich bei Buch7, Thalia oder Amazon. Aber Achtung: Verlasse dich im Zweifel nicht allein auf Pilz-Bücher oder Apps, sondern ziehe zur Bestimmung eine sachverständige Person hinzu. Weiterlesen auf Utopia.de: Steinpilze zubereiten: Richtig putzen und braten Rezepte mit Steinpilzen: 2 herbstliche Pilzgerichte Steinpilze trocknen: So machst du sie haltbar Überarbeitet von Annika Reketat ** mit ** markierte oder orange unterstrichene Links zu Bezugsquellen sind teilweise Partner-Links: Wenn ihr hier kauft, unterstützt ihr aktiv Utopia.de, denn wir erhalten dann einen kleinen Teil vom Verkaufserlös. Mehr Infos. War dieser Artikel interessant? 938 61 Vielen Dank für deine Stimme! Verwandte Themen: Gewusst wie Lebensmittel Pilze HOL DIR DEN UTOPIA NEWSLETTER Leave this field empty if you're human: