In der freien Natur wächst Sumpfhelmkraut so versteckt, dass es kaum auffällt. Wir zeigen dir, wie du den wilden Lippenblütler erkennst und pflanzen kannst.
So erkennst du das Sumpfhelmkraut
Das Sumpfhelmkraut (Scutellaria galericulata) gehört zur Familie der Helmkräuter. Die einheimische Wildpflanze findest du vor allem in sumpfigen Gebieten und in Uferbereichen. Dort bieten ihre Blüten eine beliebte Nahrungsquelle für Bienen und andere Insekten. An den folgenden Merkmalen erkennst du das Sumpfhelmkraut am schnellsten:
- Wuchs: Das Sumpfhelmkraut wächst krautig. Die Wildpflanze breitet sich schnell wie ein Teppich über den Boden aus und bildet sogar unterirdische Ausläufer. Der Stängel der Pflanze steht aufrecht und erreicht eine Wuchshöhe von 15 bis 50 Zentimetern.
- Blüten: Am leichtesten erkennst du das Sumpfhelmkraut an seinen violetten Blüten. Diese wachsen an kurzen Stielen paarweise aus den Zweigstellen, von denen die Blätter abgehen. Die Blütezeit beginnt im Juli und dauert bis in den September hinein an.
- Blätter: Die Blätter des Sumpfhelmkrauts sind oval geformt und laufen zum Ende hin spitz zu. Die Stiele der Blätter sind relativ kurz und die Ränder weisen leichte Einkerbungen auf.
Sumpfhelmkraut im eigenen Garten pflanzen
Nicht nur in der freien Natur kommt das Sumpfhelmkraut gut zur Geltung: Du kannst es auch gut als Uferbepflanzung in deinem Garten nutzen. Wenn dir ein pflegeleichter und gleichzeitig insektenfreundlicher Garten wichtig ist, liegst du mit dieser Wildstaude auf jeden Fall richtig. Auf die folgenden Hinweise solltest du achten, wenn du das Sumpfhelmkraut pflanzt:
- Der richtige Standort: An einem sonnigen bis halbschattigen Platz gedeiht das Sumpfhelmkraut am besten. Dank seiner unterirdischen Ausläufer kannst du es gut als Uferbefestigung an deinem Gartenteich pflanzen. Du kannst den Lippenblütler aber genauso gut auch im Pflanzkübel kultivieren.
- Die richtigen Pflanznachbarn: Das Sumpfhelmkraut kann schnell wuchern und anderen Pflanzen den Platz wegnehmen. Deshalb braucht es mindestens genauso wuchskräftige Nachbarpflanzen. Riedgräser eignen sich dafür am besten.
- Der richtige Boden: Am wichtigsten ist ein feuchter, kalkarmer Boden für das Sumpfhelmkraut. In der Nähen von Bachläufen und Gartenteichen wächst es deshalb am besten.
- Der richtige Zeitpunkt: Im Gartenfachhandel findest du Sumpfhelmkraut vor allem als Saatgut. Dieses säst du am besten im Frühjahr oder Herbst aus.
Sumpfhelmkraut aussäen:
- Befreie die Erde am Standort von Unkraut und größeren Steinen.
- Drücke im Abstand von 25 Zentimetern kleine Erdkuhlen in den Boden am Standort.
- Streue jeweils einen Samen pro Kuhle aus und bedecke sie mit einer dünnen Schicht Erde.
- Verwende Regenwasser aus der Tonne, um die Samen kräftig anzugießen.
- Achte in den nächsten Wochen darauf, dass die Erde nicht komplett austrocknet.
Die richtige Pflege für das Sumpfhelmkraut
Das Sumpfhelmkraut stellt auch für unerfahrene Gärtner*innen keine Herausforderung da. Denn die heimische Wildstaude benötigt nicht viel Pflege und erträgt auch trockene Phasen sehr gut. Wenn du ein paar Tipps folgst, kannst du sicherstellen, dass das Kraut besonders viele Blüten ausbildet:
- Gießen: Hast du dem Sumpfhelmkraut einen feuchten Standort in der Nähe eines Teiches gesucht, musst du die Pflanze kaum noch zusätzlich gießen. Nur bei lange anhaltenden Hitzeperioden solltest du ihr gerade soviel Wasser geben, dass die Erde nicht komplett austrocknet.
- Schneiden: Möchtest du der Wildstaude einen kompakteren Wuchs geben, kannst du sie im Frühjahr nach dem Pflanzen auf knapp zehn Zentimeter über dem Boden zurückschneiden.
- Düngen: In der Regel kommt das Sumpfhelmkraut gut ohne zusätzliche Nährstoffe aus. Bei Bedarf kannst du von Frühling bis Herbst aber einmal wöchentlich etwas Kompost in die Erde einarbeiten.
- Vermehren: Um das Sumpfhelmkraut zu vermehren, kannst du bei kräftigen Pflanzen den Wurzelstock teilen und die Teilstücke an verschiedenen Standorten wieder einpflanzen. Alternativ kannst du dich aber auch auf die Selbstaussaat der Wildpflanze verlassen: Durch seine Ausläufer vermehrt sich das Sumpfhelmkraut meist ganz von alleine.
Die Bedeutung von Sumpfhelmkraut als Heilpflanze
In der traditionellen chinesischen Medizin gelten Helmkräuter wie das Sumpfhelmkraut als wichtige Heilpflanzen. Besonders die Wurzeln dieser Pflanzenfamilie enthalten pflanzeneigene Flavonoide, die laut einer chinesischen Studie zu hohen Blutdruck senken können. Speziell dem Baikalhelmkraut wird weiterhin nachgesagt, dass es Angstzustände lösen kann. Diese Wirkung konnte bisher aber nur in einer Studie mit Ratten untersucht werden.
Verwendung finden vor allem die Wurzeln von drei- bis vierjährigen Pflanzen, die getrocknet und mit Wasser vermischt als Sud eingenommen werden. Die Volksmedizin schreibt dem Sumpfhelmkraut in dieser Form auch entzündungshemmende und entgiftende Eigenschaften zu, die aber bisher nicht wissenschaftlich nachgewiesen wurden.
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