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Tannine: So (un)gesund sind pflanzliche Gerbstoffe wirklich

tannine
Foto: CC0 / Pixabay / JillWellington

Tannine sind Gerbstoffe, die zum Beispiel in Wein und Tee enthalten sind. Doch die pflanzlichen Abwehrstoffe sind noch viel weiter verbreitet und haben eine positive Wirkung auf die Gesundheit. Hier findest du alle wichtigen Hintergründe.

Was sind Tannine?

Tannine – oder auch: Gerbstoffe – haben einen herben Geschmack und werden auch auch als „Anti-Nährstoffe“ bezeichnet. Das kommt daher, dass sie als natürliche Abwehrstoffe gegen mikrobielle Erreger oder Schädlinge wirken. Für Widerkäuer sind Tannine in zu großen Mengen schädlich und verursachen Magen- und Darmschmerzen, weil sie die Nährstoffaufnahme hemmen.

Tannine reagieren als Säuren und bewirken, dass sich die Schleimhäute zusammenziehen. Es handelt sich bei Tanninen um eine Gruppen verschiedener Säuren, die aus kugelförmigen Wucherungen von Pflanzen, auch Gallen oder Galläpfel genannt, gewonnen werden.

Wo kommen Tannine vor?

Viele verschiedene Pflanzen produzieren Gerbstoffe. Daher kommen sie in verschiedenen Lebensmitteln vor:

  • Hülsenfrüchte
  • Getreide
  • viele Obstarten, darunter Äpfel und Birnen, Erdbeeren, Himbeeren, Brombeeren und Preiselbirnen, Bananen, Trauben, Pfirsiche und Pflaumen
  • Grüner Tee und Schwarztee
  • Rotwein
  • Bier (aufgrund des Tanningehalts von Hopfen)

Die Eigenschaft, die Schleimhäute zusammenzuziehen, sorgen für eine Art stumpfes, pelziges Gefühl. Der Geschmack lässt sich herb beschreiben. Ein gutes Beispiel ist der bittere Geschmack von dunkler Schokolade.

Besonders im Wein haben die Tannine Einfluss auf Haltbarkeit, Farbe, Reifung und Textur. Tannine binden den Sauerstoff im Wein. Daducrh verflüchtigen sich die feinen Weinaromen nicht so schnell.

Wie sind Tannine aus gesundheitlicher Sicht zu bewerten?

Tannine waren lange Zeit unerwünscht in der Nahrung, weil sie Komplexe mit Verdauungsenzymen und Proteinen im Darm bilden können. Das hindert die Aufnahme bestimmter Mineralstoffe und Vitamine. Beispielsweise können Tannine die Aufnahme von Eisen erschweren. Daher sollten besonders Vegetarier und Veganer mit sehr Obst- und Hülsenfrüchtelastiger Ernährung regelmäßig ihren Eisenspiegel testen, so erklärt es das Ernährungslexikon von Spektrum.

Mittlerweile sind aber auch die positiven Eigenschaften von Tanninen bekannt und geschätzt, was den negativen Ruf von Tanninen aufgewertet hat, siehe dazu das Gesundheitsportal Onmeda.de. Diese Eigenschaften unterscheiden sich allerdings von Tannin zu Tannin:

  • Einige Tannine weisen krebshemmende Eigenschaften auf.
  • Sie wirken außerdem zum Teil antimikrobiell, das heißt sie hemmen oder töten Mikroorganismen.
  • Außerdem werden Gerbstoffe gerne gegen Durchfallerkrankungen eingesetzt.
  • Sie können Entzündungen auf Haut oder Schleimhäuten lindern.
  • Auch kleine verletzte Blutgefäße lassen sich mithilfe von Tannin verschließen.
  • Nicht zuletzt können sie den Blutzuckerspiegel senken, indem sie die Zuckeraufnahme in den Blutkreislauf verlangsamen.

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