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Taurin: Eine „Aminosäure“ aus Stierhoden?

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Foto: CC0 / Pixabay / Herbich

Taurin ist Bestandteil von vielen Energy Drinks und Fitness-Getränken. Hier erfährst du, wie die Aminosäure wirkt und welche Risiken und Nebenwirkungen sie mit sich bringt.

Taurin ist ein Stoff, der natürlicherweise in unserem Körper vorkommt. Künstliches Taurin findest du zudem als Inhaltsstoff von Energy Drinks und Fitnessprodukten. So werben Unternehmen etwa damit, dass der Stoff die Konzentration fördern und den Muskelaufbau beschleunigen könne.

Was ist Taurin?

Auch wenn Taurin oft als Aminosäure bezeichnet wird, ist es aus wissenschaftlicher Sicht eigentlich keine. Der Stoff ist lediglich ein Abbauprodukt der Aminosäuren Methionin und Cystein und wird daher als Aminosulfonsäure bezeichnet. 

Taurin kann vom menschlichen Organismus selbst hergestellt werden und befindet sich, informiert NetDoktor, in besonders hoher Konzentration in Gehirn, Blut, Muskelzellen und Augen.

Die Aminosulfonsäure führen wir jedoch auch durch den Verzehr tierischer Lebensmittel zu. Besonders Innereien, Fleisch, Fisch und Milchprodukte enthalten hohe Mengen an Taurin.

Taurin kann auch künstlich hergestellt werden. In dieser Form findest du es besonders in Energy-Drinks und Nahrungsergänzungsmitteln.

So wirkt Taurin

Taurin ist an vielen wichtigen Prozessen im Körper beteiligt und, wie NetDoktor aufzählt, essenziell für:

  • die Stabilität der Zellmembranen
  • die Funktion des zentralen Nervensystems
  • den Fettstoffwechsel
  • einen regelmäßigen Herzschlag
  • die Funktion unserer Augen

Zudem hat Taurin auch eine antioxidative Wirkung, das heißt, es neutralisiert freie Radikale und schützt uns vor oxidativem Stress.

Mythen rund um Taurin

Taurin wird oft nachgesagt, dass es die Konzentration steigern kann.
Taurin wird oft nachgesagt, dass es die Konzentration steigern kann.
(Foto: CC0 / Pixabay / caio_triana)

Da Taurin in vielen Energy-Drinks verwendet wird, werben Hersteller gern mit der belebenden Wirkung der Aminosulfonsäure. So soll Taurin die Konzentration steigern und die Leistungsfähigkeit erhöhen. Dieser vermeintliche Effekt ist jedoch wissenschaftlich nicht nachgewiesen.

Unter Sportler:innen kursiert der Mythos, Taurin unterstütze den Muskelaufbau und beuge sportlichen Überlastungen vor. Auch diese Wirkung ist wissenschaftlich nicht bewiesen. Der Konsum von Energy Drinks bei starker körperlicher Belastung wird vom Bundesinstitut für Risikobewertung sogar eher kritisch gesehen. Trotzdem ist auch dieser Mythos immer noch eine beliebte Marketingstrategie für den Verkauf von Fitness-Snacks und Getränken.

Ein weiterer Irrglaube besagt, Taurin würde aus den Hoden von Stieren gewonnen werden. Dies liegt zum einen an dem Namen des Stoffes: „Taurin“ kommt von dem griechischen Wort „tauros“, was Stier bedeutet. Dies liegt jedoch daran, dass der Stoff 1827 erstmals in einer Ochsengalle nachgewiesen werden konnte. Trotzdem hält sich auch dieser Mythos hartnäckig.

Nebenwirkungen von Taurin

Der beliebte Mix aus Wodka und Red Bull ist gesundheitlich höchst problematisch!
Der beliebte Mix aus Wodka und Red Bull ist gesundheitlich höchst problematisch!
(Foto: CC0 / Pixabay / noelsch)

Zu den möglichen Nebenwirkungen einer zu hohen Taurin-Dosis ist die wissenschaftliche Lage bisher sehr vage. Es wird jedoch, auch NetDoktor schreibt, angenommen, dass eine tägliche Dosis von bis zu 1000 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht unbedenklich ist.

Somit stellen Nahrungsergänzungsmittel mit Taurin zwar häufig kein gesundheitliches Risiko dar, sind jedoch in der Regel überflüssig. Da der Körper den Stoff selbst herstellt, muss ein gesunder Mensch Taurin nicht zusätzlich einnehmen.

Im Moment ist noch unklar, wie gefährlich die Kombination aus Taurin und Koffein ist. So wird vermutet, dass die Kombination zum Beispiel zu Übelkeit, Krampfanfällen, Nervosität und Herzrhythmusstörungen führen kann, wenn Menschen sie gemeinsam mit Alkohol oder bei starker körperliche Belastung zu sich nahmen. Allerdings ist auch dieser Zusammenhang noch nicht abschließend wissenschaftlich nachgewiesen. Das Bundesinstitut für Risikobewertung rät jedoch grundsätzlich koffeinempfindlichen Personen, Kindern, Schwangeren und Stillenden von dem Konsum von Energy Drinks ab.

Als besonders gefährlich wird die Kombination von Energy Drinks mit Alkohol eingestuft. Denn Energydrinks können dazu beitragen, die Symptome einer Trunkenheit zu lindern. Betroffene unterschätzen dadurch leichter ihren Rausch und werden dazu verleitet, noch mehr Alkohol zu trinken. Da Energydrinks zudem dafür sorgen, dass die Betroffenen länger wach bleiben, trinken sie dadurch auch länger und mehr Alkohol. Dies führt auch dazu, dass sich die Unfallgefahr für die Betroffenen erheblich erhöht.

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