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Tetra Pak entsorgen: Wie es geht und wie das Recycling funktioniert

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Foto: Laura Müller

Fragst du dich, wie du Tetra Pak entsorgen solltest und ob Tetra-Pak-Produkte gut für die Umwelt sind? Wir haben Wissenswertes zu Tetra Paks für dich zusammengefasst.

Orangensaft, Pflanzenmilch, passierte Tomaten oder Sojasahne: Viele Produkte in deutschen Supermärkten sind im Tetra-Pak-Karton verpackt. Mit dem umgangssprachlichen Begriff „Tetra Pak“ sind Getränkekartons gemeint, die von einem der drei großen Hersteller „Tetra Pak“, „SIG Combibloc“ oder „Elopak“ stammen.

Laut der Deutschen Umwelthilfe (DUH) besteht ein Tetra Pak in der Regel aus bis zu sieben Schichten aus den Materialien Kunststoff, Aluminium und Karton:

  • Im Inneren ist eine Schicht aus Polyethylen (PE), um den Inhalt des Kartons zu schützen und abzudichten.
  • Darauf folgt eine Aluminiumschicht. Sie fungiert als Barriere, um Sauerstoff und Licht abzuweisen.
  • Die letzte Schicht besteht aus Karton.
  • Zwischen den einzelnen Schichten oder über dem Karton kann weiteres Polyethylen verarbeitet sein.

Bei drei verschiedenen Materialien stellt sich die Frage: Wie und wo kann ich Tetra Pak entsorgen?

So kannst du Tetra Paks entsorgen

Getränkekartons gehören in den Gelben Sack, die Gelbe Tonne oder in den Plastik-Container der Wertstoffinseln. Nur so kann Tetra Pak recycelt werden.
Getränkekartons gehören in den Gelben Sack, die Gelbe Tonne oder in den Plastik-Container der Wertstoffinseln. Nur so kann Tetra Pak recycelt werden.
(Foto: CC0 / Pixabay / Letiha)

Hast du den Inhalt des Getränkekartons geleert, solltest du den Tetra Pak richtig entsorgen. Das kannst du im Gelben Sack, in der Gelben Tonne oder im Plastik-Container einer Wertstoffinsel tun. Denn nur so werden Teile des Tetra Paks recycelt.

Das passiert laut der Deutschen Umwelthilfe (DUH) mit der Verpackung:

  1. Die Getränkekartons werden zerkleinert und gewaschen, sodass sie sich auflösen.
  2. Die Kartonfasern werden so vom Kunststoff und dem Aluminium getrennt.
  3. Der Papierfaserbrei kann danach zu Altpapierprodukten weiterverarbeitet werden, die Kunststoff- und Aluminiumteile werden verbrannt oder zur Produktion von Zement eingesetzt.

Recycling von Tetra Pak: Das sind die Probleme

Verschlusskappen kosten viel Energie in der Produktion.
Verschlusskappen kosten viel Energie in der Produktion.
(Foto: Laura Müller)

Getränkeverpackungsfirmen wie Tetra Pak werben dafür, dass ihre Verpackungen umweltfreundlich seien, da sie zum großen Teil recycelt werden. Unter anderem die DUH stellt das jedoch infrage:

  • Tetra Paks sind Einwegverpackungen. Anders als Mehrwegverpackungen werden sie nicht in ihrem Ausgangszustand wiederverwendet. Mit viel Energieaufwand separiert die Industrie die Stoffe, die sie nur teilweise weiterverwenden kann.
  • Für die Herstellung von neuen Tetra Paks benutzt die Industrie neue Ressourcen, nämlich Neufasern. Diese Neufasern bestehen laut der DUH aus Birkenholz, Fichtenholz und Kiefernholz aus skandinavischem Waldanbau, wo die Bäume wegen der niedrigeren Temperatur langsamer als in Deutschland wachsen. 
  • Tetra Pak gibt an, dass ihre Verpackungen noch immer durchschnittlich zu 70 Prozent aus Karton bestehen. Der Aufbau der Getränkekartons zeigt jedoch eine „Plastifizierung“, wie die DUH schreibt: Der Kartonanteil wird kleiner, der Anteil an Kunststoffen größer. Ein Modell bestehe sogar zur Hälfte aus Plastik. Ziel sei aber, so Tetra Pak, dass auch die Polymere in allen ihren Getränkekartons bis 2030 recycelt werden können.
  • Laut der DUH wird nur etwa ein Drittel statt den von der Industrie angegebenen 76 Prozent der Tetra Paks recycelt. Zu dem Ergebnis kommt die Organisation wie folgt: Ein hoher Prozentanteil werde nicht recycelt, weil viele den Tetra Pak nicht richtig entsorgen (etwa 40 Prozent). Anders als die Hersteller wertet die DUH fehlsortierte Verpackungen nicht als recycelt. Auch die Kunststoff- und Aluminiumanteile zieht die Organisation ab, weil diese in der Realität verbrannt werden.
  • Zudem erhöhen die Verschlusskappen der Tetra Paks die Klimagasemissionen laut DUH bei der Produktion um bis zu 20 Prozent. Sie sind mittlerweile an fast allen Tetra Paks zu finden, um das Ausschenken zu erleichtern.

Schwierige Recyclingbilanz für Tetra Paks

Es ist zwar verlockend, im Supermarktregal zu Kartons aus Tetra Pak zu greifen; sie erleichtern durch ihr leichtes Gewicht den Einkauf und den Heimweg. Doch aus umweltschonenden Gründen solltest du versuchen, Getränkekartons zu vermeiden. Benutze stattdessen beispielsweise Mehrweggläser oder Mehrwegflaschen aus der Region.

Aber Vorsicht: Müssen die Flaschen über weite Strecken transportiert werden, sind sie vielleicht nicht die nachhaltigere Option. Expert:innen des Instituts für Energie- und Umweltforschung Heidelberg geben als Faustregel auf: Eine Glasflasche ist dann umweltfreundlicher als ein Tetra Pak, wenn sie mindestens 15 Mal wiederverwendet wird und sie nur bis zu 200 Kilometer Transportweg hat.

Möchtest du dich noch genauer zu diesem Thema informieren, lies unseren Artikel „Tetrapak oder Glasflasche: Was ist umweltfreundlicher?“.

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