Ein Tigermücken-Stich ist von dem einer einheimischen Mücke nicht zu unterscheiden. Der Unterschied liegt in den möglichen Krankheitserregern. Erfahre hier, worauf du achten solltest und wie du dich vor einem Stich schützt.
Die ursprünglich aus Südostasien stammende Tigermücke hebt sich durch ihre auffällige Schwarz-Weiß-Musterung von unseren heimischen Mücken ab. Anders als diese ist sie tagaktiv, kommt also nicht erst in der Dämmerung und nachts zum Vorschein, sondern kann auch tagsüber zustechen. In der Regel ist sie von Mai bis Oktober unterwegs.
Ein Tigermücken-Stich ist in Deutschland selten – noch. Während Tigermücken (Aedes albopictus) laut dem Umweltbundesamt vor rund zehn Jahren nur als Einzelexemplare in Deutschland vorkamen, treten im Sommer mittlerweile auch größere Populationen auf.
Sind Tigermücken gefährlich?
Die wärmeren Temperaturen im Zuge des Klimawandels begünstigen die Verbreitung der Tigermücke hierzulande. Ursprünglich kam sie auf Schiffen und in Flugzeugen nach Europa, der Reiseverkehr und der intensive Warenhandel halfen ihr, sich rasch zu verbreiten. Mittlerweile wird sie vor allem in südlich gelegenen Ländern wie Spanien und Frankreich gesichtet, in Italien ist sie flächendeckend zu finden. In Deutschland kommt sie im Südwesten des Landes vor, Expert:innen rechnen mit einer weiteren Verbreitung.
Ein Tigermücken-Stich kann gefährlich werden: Laut dem Umweltbundesamt überträgt die Mückenart verschiedene Krankheitserreger, unter anderem Fadenwürmer oder Zika- und Dengue-Viren. In Deutschland hat die Tigermücke bislang zwar noch keine Erreger übertragen. Das Umweltbundesamt geht bei der wachsenden Population jedoch bereits von einem „potenziellen Risiko für die menschliche Gesundheit in Deutschland“ aus.
Gut zu wissen: Nur Mückenweibchen stechen Menschen. Um die Erreger zu übertragen, muss eine weibliche Mücke vorher einen bereits infizierten Menschen gestochen haben. Die Insekten selbst tragen die Viren und Parasiten nicht in sich.
Tigermücken-Stich vermeiden
Die Tigermücke ist eine aggressive Stechmücke, die wie schon erwähnt auch tagsüber sticht. Nach Informationen des Umweltbundesamts bevorzugt sie Säugetiere, insbesondere Menschen, von deren Hautgeruch sie stark angezogen wird. Daher solltest du in den Verbreitungsgebieten besonders darauf achten, dich vor einem Tigermücken-Stich zu schützen.
Das kannst du so machen:
- Tigermücke erkennen: Die Tigermücke ist eine kleine, schwarz-weiß gemusterte Mücke. Sie hat fünf weiße Streifen an den Hinterbeinen, das letzte Beinglied ist weiß. Am Kopf und am Rücken trägt die Tigermücke weiße Streifen.
- Die Tigermücke wird von dunkler Kleidung angezogen – trage also besser hellem, um einen Tigermückenstich zu vermeiden.
- Halte dich in klimatisierten Räumen auf. Die Tigermücke mag keine Kälte, sondern hat es lieber warm und feucht.
- Nachts bieten Moskitonetze Schutz gegen den Stich einer Tigermücke oder anderen Insekten. Auch in Fenster kannst du solche Insektennetze einbauen.
- In Fachgeschäften ist spezielle Kleidung erhältlich, die bereits eingewebte Insektizide enthält. Diese sind für Umwelt und Natur allerdings schädlich. Nutze sie daher mit Bedacht oder unter besonderen Umständen – zum Beispiel, wenn du schwanger bist und in einem Verbreitungsgebiet wohnst.
- Wer sich länger draußen aufhält, sollte darauf achten, seinen ganzen Körper mit Kleidung zu bedecken, empfiehlt die Apotheken-Umschau – inklusive Hals und Nacken.
Hier findest du mehr Tipps, wie du lästige Mücken und Wespen giftfrei vertreiben kannst: Insekten vertreiben: Diese Hausmittel helfen gegen Mücken, Wespen und Co.
Einen Tigermücken-Stich erkennen und behandeln
Ein Tigermücken-Stich unterscheidet sich im Grunde nicht von dem einer einheimischen Mücke. Das Protein im Speichel der Mücke setzt in unserem Körper den Botenstoff Histamin frei. Dadurch schwillt die betroffene Hautstelle an, wird rot und juckt. Der Stich ist nicht schmerzhafter als der einer heimischen Mücke.
Du kannst einen Tigermücken-Stich genauso behandeln wie andere Mückenstiche.
- Wie die Apotheken-Umschau bestätigt, kann Kälte helfen, die Schwellung zu reduzieren. Lege dazu Eiswürfel oder kalte Umschläge auf den Stich auf.
- Salben, die ein Antihistaminikum enthalten, lindern den Juckreiz.
- Auch Hitze kann helfen: Ein warmer Löffel oder elektrische Hitzestifte zerstören die Mückenproteine und beugen Juckreiz vor.
- Es gibt bewährte Hausmittel, die den Juckreiz lindern können. Pflanzen wie Aloe vera und Spitzwegerich sind für ihre kühlende und entzündungshemmende Wirkung bekannt. Lege dafür die Blätter der Pflanzen direkt auf den Stich. Spitzwegerich ist eine heimische Pflanze, die hilft, wenn dich unterwegs in einem Wald eine Mücke sticht. Für mehr Informationen zu Hausmittel lies den folgenden Artikel: Mückenstiche behandeln: natürliche Hausmittel gegen lästige Moskitos.
Hinweis: Ein Tigermücken-Stich heilt von selbst. Solltest du aber nach wenigen Tagen grippeähnliche Symptome wie Fieber, Schüttelfrost, starke Kopfschmerzen oder Erschöpfungszustände bemerken, lasse dich von fachärztlichem Personal untersuchen. Diese Symptome könnten harmloser Natur sein, in einzelnen Fällen jedoch ein Anzeichen für Krankheiten wie das Dengue-Fieber oder das West-Nil-Fieber darstellen.
Überarbeitet von Philipp Multhaupt
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