Die ZDF-Dokumentation "Das große Brummen" zeigt Wege aus dem Bienen- und Insektensterben auf. Überall gibt es kleine Projekte und engagierte Menschen, die sich für die Tiere einsetzen. Die Erfolge können sich schon jetzt sehen lassen.
Bienensterben und Insektensterben – die Ausmaße und Folgen sind seit einigen Jahren bekannt. Doch ein Umdenken gibt es trotzdem nicht. 500 Tonnen Pestizide landen jedes Jahr in deutschen Gärten, 32.000 Tonnen auf deutschen Feldern. Wie verheerend das ist, haben schon viele Dokumentationen gezeigt – „Das große Brummen“ geht deshalb einen anderen Weg. Diese Doku zeigt auf, dass es schon jetzt einige gute Initiativen gibt, die tatsächlich im großen Stil funktionieren und Potential haben.
Dokumentation: Das große Brummen – Ohne Insekten geht es nicht
Bio ist Trumpf, doch die Bauern müssten schwankende Ernteerträge in Kauf nehmen. Denn Schädlinge und Wettereinflüsse können zu erheblichen Ernteeinbußen führen. Die Dokumentation bleibt realistisch und fragt deshalb: Wie sollen Bauern die wachsende Bevölkerung ernähren, ohne eine stabile Ernte durch den Einsatz von Pestiziden zu bekommen? Die Lösung: Weniger Pestizide verwenden und zwar nicht mehr großflächig und nach Packungsbeilage versprühen, sondern individuell für jedes Feld einzeln berechnet. Und die Rechnung geht auf: Viele Bauern verspritzen 40 Prozent weniger Pestizide und fahren gleichviel Ernte ein.
Und noch ein weiteres Beispiel: Die Monokulturen über viele Hektar sorgen dafür, dass Insekten keinen Nektar finden. Blühstreifen mit heimischen Pflanzen an den Feldern können das ändern. In Studien haben sie außerdem die Ernteerträge der Bauern um ca. 8 Prozent erhöht, weil sie auch die Monokulturen neben dem Blühstreifen bestäubt haben.
Doku online streamen: in der ZDF-Mediathek
Verfügbar bis: 25.08.2019
Dauer: 29 Minuten
Wege für die Zukunft: Dokumentation "Das große Brummen"
Alle Gärten und Grünanlagen in Deutschland sind so groß, wie die deutschen Naturschutzgebiete zusammen. Doch fast überall wächst Rasen statt nektarreiche Blumen – eine lebensfeindliche Umgebung für Insekten. Deshalb gibt es das Pilot-Projekt „Treffpunkt Vielfalt„, bei dem an 14 Orten in Deutschland die Grünflächen nach ökologischen Gesichtspunkten neu gestaltet werden. Die Doku begleitet dies in Bonn und zeigt, wie ein ganzes Wohnquartier daran arbeitet, für biologische Vielfalt in der Stadt zu sorgen. Menschen, die bisher Insekten als Plagegeister abgetan haben, entdecken die kleinen Tiere jetzt neu.
Unser Fazit: Nicht die Hände in den Schoß legen, weil das Insektensterben aussichtslos erscheint – diese Doku zeigt, dass es noch Hoffnung gibt. Und mehr als das: Es sind praktische Lösungen, die bereits in der Realität umgesetzt werden. Von Bauern, Anwohnern und Gartenbesitzern. Das Besondere ist dabei, dass alle davon profitieren – von den Bauern bis zu den Insekten. Jetzt gilt es, mehr Menschen von den Ideen zu begeistern.
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