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Tweed: So hast du lange etwas von dem Stoff

Tweed: So hast du lange etwas von dem Stoff
Foto: CC0 / Pixabay / Bru-nO

Tweed hält warm und ist robust. Bei der richtigen Pflege kannst du die Kleidung sogar jahrzehntelang tragen. Hier erfährst du alles über den Stoff aus Großbritannien.

Was ist Tweed?

Früher trug vor allem der Landadel Tweed.
Früher trug vor allem der Landadel Tweed.
(Foto: CC0 / Pixabay / OliverKepka)

Tweed ist ein robuster und warmer Webstoff, der wasserabweisend ist. Er besteht meistens aus reiner Schurwolle, es können aber auch Tierhaare wie Kamelhaar, Mohair, Kaschmir und Alpaka verwebt sein. 

In früheren Zeiten wurde Tweet vor allem in England und Schottland getragen, da er sich bei der kalten und regnerischen Witterung bewährte. Aus dem Stoff wurden neben Kilts, den traditionellen Schottenröcken, auch Umhänge und Westen für den Landadel gewebt. Die gehobene Gesellschaft trug Tweed vor allem in der Freizeit, also beim Reiten, Schießen, Fischen oder später beim Golfen und dem Motorsport. 

Tweeds gibt es in vielen Farben und Mustern. Die traditionelle schottische Tracht (Plaid, Kilt) ist früher aus Tweet gewebt worden, wobei jeder Clan ein typisches Karomuster trägt. 

Traditionell wird Tweed in Schottland oder Irland per Hand an Pedal-Webstühlen hergestellt, es kommen aber auch immer wieder industrielle Webmaschinen zum Einsatz. Die Webart ist dabei dicht, aber flexibel. Bei der klassischen Herstellung wird hochwertige Schafswolle verwebt.

Tweed nachhaltig einkaufen: Siegel und Co.

Glückliche Schafe sind freie Schafe.
Glückliche Schafe sind freie Schafe.
(Foto: CC0 / Pixabay / diego_torres)

Manchmal fügen Hersteller dem Tweed künstliche Fasern wie Polyester oder Elasthan hinzu. Das hat Auswirkungen auf Preis und Gewicht des Stoffes. Echten Tweed erkennst du mitunter daran, dass das Gewicht – und so auch der Preis – relativ hoch ist.

Das exklusivste Tweed ist das Harris Tweed, der auch schon in der Sechziger Jahren einer der weltweit gefragtesten Stoffe war. Es wird traditionell von Schafen aus der Küstengegend Schottlands, der Inselkette der Hebriden gewonnen, Wolle aus anderen Gegenden darf nicht den Namen Harris Tweed tragen. Auf den Hebriden leben die Schafe im Freien und die Wolle wird vor dem Spinnen aufwendig von Hand gefärbt, so dass eine Vielzahl von Farben in das Garn gemischt werden können. 

Da es speziell für Tweeds an Tierwohl-Siegeln fehlt, steht der Harris Tweed als Zeichen für einen ethisch vertretbar hergestellten Tweed ein: Die Schafe müssen für Schurwolle gesund und am Leben sein. Andererseits garantiert das natürlich nicht, dass die Tiere vor, während und nach dem Scheren gut behandelt werden. Tweed ist also nicht vegan und bei seiner Herstellung können Tiere zu Schaden kommen. 

Es besteht aber die Chance, dass du beim Kauf auf nachhaltige Siegel für Wolle stößt. Die zwei bekanntesten sind dabei das Siegel Global Organic Textile Standards (GOTS) und Responsible Wool Standart (RWS). Vor allem das RWS-Siegel hat strenge Vorgaben zum Tierwohl. 

Du kannst außerdem Tweed Kleidung bei Herstellen kaufen, die sich dazu verpflichtet haben, auf das effizienzsteigernde aber grausame Mulesing zu verzichten. Welche das sind, kannst du hier lesen: Nachhaltige Wolle: Das musst du wissen

So pflegst du Tweet richtig

Wolle ist gleichzeitig pflegeleicht und empfindlich.
Wolle ist gleichzeitig pflegeleicht und empfindlich.
(Foto: CC0 / Pixabay / moerschy)

Tweed ist ein reines Naturprodukt und somit pflegeleicht. Ähnlich wie Leder gilt auch Schafswolle als selbstreinigend, was sie wenig empfänglich für Schmutz und Gerüche macht. Es reicht also meist, wenn du dein Tweed regelmäßig aufschüttelst und lüftest.  

Solltest du den Stoff doch einmal waschen wollen, dann nur im kühlen bis lauwarmen Wasser. Bei neueren Waschmaschinen gibt es einen speziellen Waschgang für Wolle. Ansonsten gehst du auf Nummer sicher, indem du die Kleidung von Hand wäschst. Wringe den Tweed danach nicht heftig aus! Trockne den Stoff schonend horizontal zwischen zwei Handtüchern. So verformt er sich nicht.

Flecken, wie zum Beispiel Fettflecken, entfernst du am besten mit Babypuder oder Löschpapier. Dazu bestreue den Fleck mit ausreichend viel Babypuder, warte zehn bis fünfzehn Minuten und klopfe das Puder ab. Du kannst auch Löschpapier auf den Fleck legen und bei mittlerer Hitze darüber bügeln. Das Papier saugt unter Wärme das Fett auf. 

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