Wer in eine Umweltzone einfahren will, braucht eine Feinstaubplakette. Doch welche ist die richtige? Wo kaufe ich diese am besten? Und was hat es mit den Schadstoffgruppen auf sich? Hier erfährst du alles rund um die Umweltplakette.
Die Umweltplakette: Warum gibt es sie?
Am 1.Januar 2018 wurde die Feinstaubplakette in Deutschland verpflichtend eingeführt. Seitdem dürfen Umweltzonen nicht mehr ohne Umweltplakette befahren werden. Doch was genau ist überhaupt eine Umweltzone?
Umweltzonen werden dort eingerichtet, wo die Luftqualität durch Feinstaub und Stickstoffoxide aus dem Straßenverkehr zu stark beeinträchtigt ist. Hier findest du einen Überblick zu Städten mit besonders hoher Luftverschmutzung. Das ist vor allem in Ballungsräumen der Fall, weshalb die meisten größeren Städte bereits Umweltzonen ausgesprochen haben. In Deutschland gibt es aktuell 58 Umweltzonen.
Die Feinstaubplakette gibt an, welcher Schadstoffklasse ein Fahrzeug zugeordnet werden kann. So können Kraftfahrzeuge mit einem hohen Feinstaubausstoß daran gehindert werden, in besonders belastete Zonen einzufahren. Dabei werden vier Schadstoffgruppen unterschieden.
Feinstaubplakette: Vier Schadstoffgruppen
Generell wird zwischen vier Schadstoffgruppen unterschieden: Einem Fahrzeug kann entweder eine grüne, gelbe, rote oder auch keine Umweltplakette zugeordnet werden. Diese gibt Aufschluss darüber, wie hoch die Schadstoffbelastung durch das Fahrzeug ist.
- Grüne Plakette (Schadstoffklasse 4): Fahrzeuge mit grüner Plakette dürfen in alle Umweltzonen einfahren (mit Ausnahme von Diesel-Fahrverbotszonen und den neueren Blauen Umweltzonen).
- Gelbe Plakette (Schadstoffklasse 3): Mit der gelben Plakette darfst du nur in eine Umweltzone in Deutschland einfahren – in Neu-Ulm.
- Rote Plakette (Schadstoffklasse 2): Fahrzeugen mit roter Plakette ist das Einfahren in Umweltzonen verboten. Dieser Gruppe gehören ausschließlich Dieselfahrzeuge an.
- Keine Umweltplakette: Wenn einem Fahrzeug keine Plakette zugeordnet werden kann, darf es in keine Umweltzone einfahren.
Achtung: Seit 2018 gibt es in einigen Städten zusätzlich Blaue Umweltzonen oder Diesel-Fahrverbotszonen. Diese Zonen können je nach Wetterlage temporär eingerichtet werden. Das heißt, bevor du dich auf den Weg in eine dieser Zonen machst, solltest du vorher klären, ob das mit deiner Plakette aktuell erlaubt ist. Dafür kannst du zum Beispiel die Green-Zones-App nutzen, die dir den aktuellen Einfahrtsstatus einer Umweltzone verrät. Blaue Plaketten gibt es bisher noch nicht.
Umweltplakette: Wie kaufe ich die richtige?
Eine Feinstaubplakette kannst du ganz einfach online bestellen. Mit Versand kostet sie knapp zehn Euro und wird in der Regel innerhalb von drei bis sieben Tagen geliefert. Alternativ ist die Plakette auch beim TÜV, an Kfz-Zulassungsstellen, bei Dekra oder auf dem Bürgeramt erhältlich.
Vor dem Kauf musst du allerdings zunächst herausfinden, welcher Schadstoffklasse dein Fahrzeug angehört. Am einfachsten lässt sich die Plakettenart über einen Online-Test (beispielsweise von Dekra) ermitteln. Dafür musst du folgende Infos im Fahrzeugschein nachlesen und im Test eintragen:
- Fahrzeugart (PkW, LkW, Wohnmobil, etc.)
- Antriebsart
- Emissionsschlüssel: Beim alten Fahrzeugschein findest du die Emissionsschlüsselnummer in Feld 1; im neuen Fahrzeugschein in Feld 14.1 (jeweils die letzten beiden Zahlen des Feldes).
Plakette richtig anbringen:
Die Plakette wird gut sichtbar unten rechts an der Windschutzscheibe angebracht – und vor allem: von innen! Vor dem Aufkleben säuberst du am besten die Windschutzscheibe und trocknest die Stelle gründlich ab. Die Plakette klebt auf der farbigen Seite. Das heißt, wenn du die Schutzfolie abgezogen hast, solltest du sie nur noch am Rand anfassen.
Die Plakette ist unbegrenzt gültig, solange sich dein Fahrzeug oder Kennzeichen nicht ändert. Ist dies der Fall, musst du eine neue Plakette beantragen.
Plakette entfernen:
Du kannst sie mit einem Ceranfeldschaber und Glasreiniger entfernen. Besprühe die Plakette mit dem Glasreiniger und kratze sie anschließend vorsichtig mit dem Schaber ab.
Ausnahmeregelungen: Einfahren ohne Feinstaubplakette
Generell ist es nicht erlaubt, ohne Umweltplakette in eine Umweltzone einzufahren. Dieser Verstoß wird mit 80 Euro und einer zusätzlichen Bearbeitungsgebühr von 25 Euro geahndet.
Allerdings gibt es einige Ausnahmen, die beispielsweise Anwohner, Händler oder Gewerbetreibende betreffen. Da Umweltzonen nicht vom Bund, sondern auf städtischer Ebene geregelt werden, verfügt jede Stadt über ihre eigenen Ausnahmeverordnungen. Eine solche Ausnahmegenehmigung muss selbständig bei der jeweiligen Stadt beantragt werden.
Eine weitere Ausnahme kann bestehen, wenn bei einem Fahrzeug keine Nachrüstung möglich ist.
Auch folgende Fahrzeuge sind u.a. von der Plakettenpflicht ausgeschlossen:
- Leichtfahrzeuge und Dreiräder
- Krankenwagen, Polizei & Feuerwehr
- Land- und forstwirtschaftliche Zugmaschinen
- Fahrzeuge, deren Fahrer oder Mitfahrer einen Schwerbehindertenausweis der Art aG, H oder BI besitzen
- Oldtimer mit Kennzeichen H oder 07
Weiterlesen auf Utopia.de:
- Luftverschmutzung in Deutschland: Darum ist die Luft so schlecht
- Kostenloser Nahverkehr: Was wir von der estnischen Hauptstadt Tallinn lernen können
- So schlimm ist die Feinstaubbelastung nach Silvester
War dieser Artikel interessant?