Urea-Cremes sollen trockene Haut mit Feuchtigkeit versorgen. Hier erfährst du, woher der Harnstoff kommt, wie er wirkt und ob Urea-Cremes wirklich dein Hautbild verbessern.
Bei Urea handelt es sich um Harnstoff, also einen Bestandteil von Urin. Er wird aber auch über den Schweiß ausgeschieden und gelangt somit auf die Haut. Der Stoff ist fetthaltig und sorgt dafür, dass die Haut nicht austrocknet. Normalerweise sollte der Körper genügend Urea von selbst produzieren, damit die Haut geschützt ist. In einigen Fällen kann es jedoch hilfreich sein, die Haut zusätzlich mit Urea-Creme zu versorgen.
Woher stammt Urea?
Urea wurde im 18. Jahrhundert in Urin entdeckt. Eine Zeit lang wurde der Stoff aus Pferdeurin gewonnen. Seit einiger Zeit ist jedoch bekannt, dass sich Urea auch synthetisieren lässt. So wird er heutzutage künstlich hergestellt und enthält keine tierischen Bestandteile mehr. Synthetische Urea besteht aus Kohlendioxid und Ammoniak, die sich in einem chemischen Prozess unter hoher Temperatur und hohem Druck verbinden.
Urea ist übrigens nicht nur Bestandteil von Urea-Cremes: So kommt der Stoff auch als Stickstoffdünger in der Landwirtschaft zum Einsatz. Außerdem spielt Urea im Umweltschutz eine wichtige Rolle, denn sie kann in einem speziellen Verfahren dabei helfen, die Stickoxide in Abgasen großer Kraftwerke oder von Verbrennungsmotoren zu reduzieren.
Urea-Cremes: Wie sinnvoll sind sie?
Urea in Kosmetikprodukten soll in erster Linie die Haut mit mehr Feuchtigkeit versorgen und kommt vor allem bei trockener, juckender und empfindlicher Haut zum Einsatz. Dass Urea-Cremes bei trockener Haut tatsächlich effizient wirken, beweist auch eine wissenschaftliche Review aus dem Jahr 2017. Der Harnstoff zieht dabei Wasser aus den inneren Hautschichten und der Luft und versorgt so die oberste Hautschicht nachhaltig mit mehr Feuchtigkeit.
Zudem hilft Urea auch bei schuppiger Haut, da sie bewirkt, dass sich tote Hautzellen auf der obersten Hautschicht abbauen. Laut Healthline tritt dieser Effekt vor allem bei Urea-Cremes mit einem Urea-Anteil von mindestens zehn Prozent ein.
Außerdem wirkt Urea entzündungshemmend und kann den Juckreiz bei empfindlicher Haut reduzieren, so die AOK. Darüber hinaus stärkt der Stoff die Hautbarriere und verhindert so, dass Krankheitserreger in die Haut eindringen können.
Urea-Cremes und weitere Produkte: Eine Übersicht
Im Handel gibt es verschiedene Urea-Cremes zu kaufen:
- In Kosmetikprodukten treten verschiedene Konzentrationen von Urea auf. In vielen Urea-Cremes für normale Haut befindet sich ein Anteil von drei bis fünf Prozent. Diese Cremes sind laut der AOK für normale Haut geeignet, die leicht zu Trockenheit neigt.
- In medizinischen Hautpflegeprodukten liegen höhere Urea-Konzentrationen vor. Urea-Cremes gegen Neurodermitis enthalten beispielsweise häufig um die zehn Prozent des Harnstoffs.
- Zudem gibt es medizinische Cremes mit einem Urea-Anteil zwischen 20 und 30 Prozent. Diese sind etwa für extrem trockene Haut, Ekzeme oder zur Ablösung von Hornhaut geeignet.
Bist du dir unsicher, welche Urea-Creme du verwenden solltest, ziehe am besten dermatologischen Rat hinzu oder lass dich in der Apotheke beraten.
Für gesunde und erwachsene Personen sind laut der AOK übrigens keine Nebenwirkungen von Urea bekannt. Für Kinderhaut ist der Harnstoff jedoch nicht uneingeschränkt empfehlenswert. Die Anwendung von Urea-Cremes bei Kindern solltest du vorher immer ärztlich abklären lassen.
Urea-Creme kaufen: Darauf solltest du achten
Urea-Cremes können trockene Haut pflegen. Allerdings sind nicht alle Produkte gleich empfehlenswert: Oft enthalten die Lotionen auch schädliche Duftstoffe oder Konservierungsmittel wie Formaldehyd und Paraffine. Sieh dir vor dem Einkauf deshalb immer die Inhaltsstoffe der Creme genauer an. Zudem ist es empfehlenswert, auf zertifizierte Naturkosmetik zu achten. Denn für diese Produkte ist der Einsatz von zahlreichen Schadstoffen wie Konservierungsstoffen oder Mikroplastik verboten.
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Überarbeitet von Luise Rau
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