Verwelkte Blumen solltest du nicht gleich entsorgen, denn oft lassen sie sich noch retten. Wir zeigen dir, wie du deine Pflanzen wieder zum Blühen bringst.
Der Sommer ist die Zeit der blühenden Gärten und bunten Blumenbeete. Mit Beginn des Herbsts lässt die Pracht langsam nach und viele Blumen verlieren ihre Blüten. Glücklicherweise kannst du verwelkte Blumen mit einem einfachen Trick retten und den farbenfrohen Blütentraum noch etwas verlängern.
Verwelkte Blumen retten: Deadheading-Methode
Verwelkte Blumen kannst du mithilfe der Deadheading-Methode retten. Bei dieser Methode geht es darum, die einzelnen Blütenköpfe direkt nach dem Verwelken abzuschneiden. So wird die Pflanze angeregt, kontinuierlich neue Knospen zu produzieren und so weiterhin zu blühen.
Die Logik dahinter ist die folgende: Pflanzen lenken ihre Energie in die Produktion von Samen, wenn die Blüten nicht entfernt werden. Durch das Entfernen der verwelkten Blütenköpfe wird dieser Prozess unterbrochen und die Pflanze stellt ihre Ressourcen wieder von der Samenproduktion auf die Blütenproduktion um. Dies dient dem Überleben der Pflanze, da sie ohne Blüten keine Samen bilden kann und somit in ihrer Fortpflanzung beeinträchtigt wäre.
Deadheading-Methode: Welche Pflanzen sind dafür geeignet?
Achte darauf, dass deine Pflanzen nicht bereits Knospen für das kommende Jahr entwickelt haben, damit du im Folgejahr nicht auf die Blüten verzichten musst. Du solltest also recherchieren, ob deine Pflanze eine öfter blühende Sorte ist.
Die Methode kannst du aber auch bei anderen Pflanzen anwenden, die nicht zu dieser Sorte gehören. Beispielsweise kann durch einen Rückschnitt nach der ersten Blüte bei Lavendel oder Rittersporn eine zweite Blüte angeregt werden. Bei dieser Vorgehensweise ist es mehr als nur entscheidend, dass du mehr als nur die verwelkten Blüten entfernst. Beispielsweise beim Lavendel sollten etwa ein Drittel der Triebe geschnitten werden. Hingegen empfiehlt die Landwirtschaftskammer sogar einen Schnitt knapp über dem Boden für den Rittersporn.
Beachte aber, dass nicht alle Pflanzen, die kontinuierlich blühen, besondere Pflege erfordern. Einige von ihnen gehören zu Pflanzen, die sich selbst reinigen. Das bedeutet, dass sie ihre verwelkten Blüten von alleine abwerfen und anschließend immer wieder neue Knospen bilden.
Bei den folgenden Blumen kannst du die Deadheading-Methode anwenden:
- Lavendel
- Rittersporn
- Dahlien
- Zinnien
- Petunien
- Fuchsien
- Verbenen
- Buschmargeriten
- Wicken
- Katzenminze
- Frauenmantel
- Salbei
- Storchschnabel
Wie solltest du dabei vorgehen?
Für Pflanzen mit leichten, dünnen Stilen brauchst du keinerlei spezieller Werkzeuge – drücke einfach mit Daumen und Zeigefinger den Stiel unter dem Blütenkopf zusammen. Das funktioniert zum Beispiel bei Stiefmütterchen, Petunien, Taglilien oder Salbei.
Sei vorsichtig, wenn du die Blüten abbrichst oder abdrehst, da dies nicht bei jeder Pflanzenart funktioniert. Außerdem riskierst du, größere Verletzungen zu hinterlassen und sie anfälliger für Krankheiten zu machen. So rettest du deine verwelkten Blumen:
- Bei Pflanzen mit einer einzelnen Blüte an einem Stiel schneidest du den gesamten Stiel bis zur Basis zurück.
- Wenn sich mehrere Blüten an einem Stiel befinden, solltest du den Stängel bis zum ersten Blattansatz schneiden.
- Schneide ausschließlich die verwelkten Blüten ab, ohne dabei Schaden an den noch blühenden Blüten zu verursachen.
- Verzichte in der Mittagshitze auf das Schneiden der Blumen, weil sich dadurch das Risiko eines Sonnenbrands an der frisch geschnittenen Stelle erhöht.
Für Pflanzen mit dickeren, steiferen oder dornigen Stielen verwendest du am besten eine Gartenschere. Das ist zum Beispiel bei diesen Pflanzen der Fall:
Wichtig: Rosen solltest du am besten in einem Winkel von 45 Grad von der Knospe wegschneiden, so verhinderst du Krankheiten.
Verwelkte Blumen retten: Balkon‒ und Zimmerpflanzen
Balkon‒ und Zimmerpflanzen können aus verschiedenen Gründen verwelken oder schlecht gedeihen. Wenn deine Pflanze noch grüne Blätter oder gesunde Stellen am Stiel aufweist, könnte sie bald mit etwas Hilfe wieder blühen. Ein Hinweis auf den aktuellen Zustand gibt auch der Wurzelballen, ist dieser intakt, wird deine Pflanze ausreichend mit Wasser und Nährstoffen versorgt.
Hier sind einige Ratschläge, wie du in den folgenden Situationen am besten handeln solltest. Manche dieser Empfehlungen sind ach auf Gartenpflanzen übertragbar.
- Überwässerung: Überwässerung erkennst du an faulen Wurzelballen oder feuchter Erde. Stelle die Pflanze aus dem Sonnenlicht und entferne überschüssiges Wasser im Untersetzer. Stelle das Gießen ein, bis die Erde vollständig abgetrocknet ist. Wenn du möchtest, kannst du der Pflanze auch frische, trockene Erde geben.
- Unterwässerung: Dies erkennst du daran, dass die Blätter braune Spitzen entwickeln und abfallen. Ein Wasserbad kann deiner Pflanze schnell helfen. Tauche deine Pflanze dafür maximal 24 Stunden in ein Behältnis mit Wasser. Achte darauf die Wurzeln anschließend gut abtropfen zu lassen.
- Umtopfen: Wenn der Boden einmal ausgetrocknet ist, verliert er seine Fähigkeit, Wasser zu speichern. Das Umtopfen hilft dir, verhedderte Wurzeln zu lösen und die Wasseraufnahme zu verbessern, was den vertrockneten Pflanzen eine Chance zur Erholung gibt.
- Schädlingsbefall: Es gibt leider kein Mittel gegen alle Schädlinge. Wichtig ist, dass du die kranke Pflanze isolierst, befallene Blätter entfernst und robuste Pflanzen gründlich abspülst, um die Ausbreitung zu verhindern.
- Schlechte Lichtverhältnisse: Wenn deine Pflanze zu viel Licht bekommt, verfärben sich ihre Blätter. Mangel an Licht führt dagegen zu Blattverlust und verlangsamt das Wachstum. Achte also darauf, dass deine Pflanze den passenden Lichtverhältnissen ausgesetzt ist.
Verwelkte Blumen retten: Das hilft dir sonst noch
- Stelle deiner verwelkten Blume bei Bedarf zusätzliche Nährstoffe zur Verfügung.
- Ein Rückschnitt kann deine Pflanzen vorübergehend belasten. Gieße daher deine Pflanzen nach dem Schneiden großzügig, um ihre Erholung und Stärkung zu fördern.
- Bei Gartenpflanzen kann das Lockern des Bodens ebenfalls nützlich sein.
Du kannst alle gesammelten abgestorbenen Blüten in einen Kompostbehälter werfen oder sie als Mulch verteilen, um die wertvollen Nährstoffe direkt in den Boden zurückzuführen.
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