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“Verzicht wird oft missverstanden“: 6 vegane Aha-Momente der Redaktion

Vegane Aha-Momente aus der Redaktion
Foto: CC0 Public Domain / Unsplash – Claudio Schwarz, LikeMeat

Von enttäuschenden Käsealternativen bis zur Offenbarung im Restaurant: Hier teilen Mitglieder der Utopia.de-Redaktion, was sie über vegane Ernährung gelernt haben, was ihnen hilft und was ihre Aha-Momente waren. 

Ein veganer Lebensstil fällt manchmal schwer – auch in der Utopia-Redaktion. Deshalb teilen wir hier einige unserer wichtigsten Erkenntnisse zu veganer Ernährung und verraten, was unsere Aha-Momente waren.

„Von wegen Verzicht: Die vegane Auswahl ist grenzenlos“ 

Ben, Redakteur:

Wenn es um Veganismus geht, ist oft von Verzicht die Rede. Streng genommen ist das nicht falsch. Trotzdem ernähre ich mich deutlich vielfältiger, seitdem ich Veganer bin. Tempeh, Lupinen, Quinoa: Früher hätte ich gedacht, das wären Völker aus einem Fantasyroman, jetzt weiß ich: Das Zeug gehört auf den Teller. Wäre ich nie vegan geworden, hätten diese Produkte auch nie den Weg in meine Ernährung gefunden. Ich finde daher: Verzicht wird oft missverstanden. Für mich stellt sich nicht die Frage, ob man verzichtet, sondern auf was man verzichtet. Andere verzichten auf Tofu. Ich verzichte auf Tierleid, denn die vegane Auswahl ist groß genug. 

“Praktisch: Viele pflanzliche Basics halten ewig” 

Klara, Content Managerin:

Ich bin von Kuhmilch komplett auf vegane Milch umgestiegen – und habe festgestellt: Ich kann diese auf Vorrat kaufen und super lange lagern, bis ich sie brauche. Klar, H-Milch hält auch lange, aber diese hatte mich geschmacklich nie überzeugt. Ist mir die offene Packung Haferdrink mal zu viel, friere ich Reste einfach ein. Auch andere vegane Basics lassen sich viel besser lagern als die tierischen Äquivalente: Getrocknete Sojaschnetzel halten ewig, Hackfleisch dagegen nur ein paar Tage. Auch praktisch: Zum Backen brauche ich keine frischen Eier, Leinsamen tun’s auch und die kann man lange lagern. 

„Fertige Käseersatzprodukte schmecken meistens nicht“ 

Micha, Redakteur:

Als mehrjähriger Veganer habe ich die Palette rauf und runter probiert. Aber für mich persönlich steht weiterhin fest: Richtig guten veganen Käse gibt es fast gar nicht. Und ungesund ist er wegen der oftmals verwendeten schlechten Fette und Zusatzstoffe meistens noch dazu. Deshalb kaufe ich kaum Käseersatzprodukte. Stattdessen habe ich immer Kiloweise Hefeflocken im Keller. Die gibt es dann einfach pur anstatt Parmesan auf Pasta. Alle paar Monate koche ich einen großen Topf vegane Käsesauce auf Basis von Hefeflocken und Cashews. Die wird dann in Eiswürfelformen als „Cheeze Eiswürfel“ eingefroren und dient mir monatelang zum Überbacken und in anderer Form als Käseersatz. Hält sich länger, ist leicht portionierbar, schmeckt viel besser und ist viel gesünder. 

Das Rezept für die „Cheeze Eiswürfel“ stammt übrigens aus dem Buch „Vegan Low Budget“ von Niko Rittenau und Sebastian Copien. (Erhältlich bei Buch7, Thalia oder Amazon

„Vegane Restaurants sind kulinarische Highlights” 

Lena, Redakteurin:

Beim Veganuary habe ich bereits zweimal mitgemacht, das ganze Jahr über vegan zu leben, klappt bei mir aber bisher nicht. Das liegt für mich auch daran, dass ich nicht mehr in der Großstadt lebe. In München etwa gibt es viele vegane Restaurants oder zumindest vegane Gerichte auf Speisekarten. Im Umland sucht man diese oft vergeblich. Umso mehr freue ich mich deshalb auf vegane Restaurantbesuche – in der Stadt und auf dem Land. Auch Vegetarier:innen und Fleischesser:innen sind meistens begeistert von veganen Calamari, Seitandöner und Bulgur-Bowls. Ich finde: Neugierig bleiben und probieren ist das Wichtigste, dann entdeckt man auch Highlights wie z.B. die vegane Fleischerei in München

„Vegane Ernährung ist ein Wegweiser“ 

Annika, Leitende Redakteurin:

Ich lebe zwar seit vielen Jahren vegetarisch, aber nicht ganz vegan. In der Theorie fände ich es gut, in der Praxis klappt es für mich persönlich aus verschiedenen Gründen nicht. Mein Kompromiss: Ich ernähre mich unter der Woche überwiegend pflanzlich, gönne mir aber zum Beispiel beim Familienfrühstück am Wochenende ein Stück Bergkäse oder ab und an eine Lieferpizza. Ich koche und backe selbst vorwiegend vegan, verweigere aber kein (vegetarisches) Essen, das andere für mich kochen und verzweifle auch nicht daran, wenn es keine vegane Alternative gibt. Vegane Ernährung ist für mich kein Dogma, sondern ein Wegweiser. 

„Was mir hilft: Läden, die den veganen Konsum erleichtern“

Anandi, Trainee:

Was mir nach wie vor am konsequenten Wechsel von der Vegetarierin zur Veganerin schwerfällt? Die eigenen Gewohnheiten zu verändern. Der Griff zu den immer gleichen Produkten im Supermarkt, das schnelle Einpacken ohne großes Nachdenken, der vertraute Geschmack – all das fühlt sich sicher und wohlbekannt an. Dann bin ich auf den voll pflanzlichen Rewe in Berlin gestoßen und hatte zum ersten Mal das Gefühl: Es geht auch einfach. Keine Umwege, kein Grübeln vor dem Regal. Alles hier ist vegan, ich kann einfach loslegen. Da habe ich gemerkt, dass es das ist, was mir hilft: Läden, die meine Entscheidung nicht schwerer machen, sondern mir den veganen Konsum spürbar erleichtern. 

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