Ab März lockt der aromatische Bärlauch Sammler:innen in die Wälder. Doch Vorsicht: Wer zu großzügig erntet, riskiert saftige Bußgelder.
Frühlingszeit ist Bärlauchzeit. Die würzigen Blätter sind in der Küche sehr beliebt. Sie können für Pesto, Brotaufstriche oder als Gewürz für verschiedene Gerichte verwendet werden. Doch beim Sammeln im Wald ist Vorsicht geboten. Es gibt Regeln, die eingehalten werden müssen und es besteht Verwechslungsgefahr mit giftigen Pflanzen.
Wie viel Bärlauch darf ich sammeln?
In Deutschland regelt das Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) das Sammeln von Wildpflanzen. Nach § 39 Abs. 3 BNatSchG ist es grundsätzlich verboten, wild lebende Pflanzen ohne Genehmigung zu entnehmen oder zu nutzen. Es gibt jedoch eine Ausnahme, die das Sammeln von Bärlauch in geringen Mengen für den persönlichen Bedarf erlaubt: die sogenannte „Handstraußregel“.
Erlaubt ist damit ist die Menge, die zwischen Daumen und Zeigefinger passt. Diese Menge soll nicht überschritten werden, um die Bestände zu schonen und rechtliche Konsequenzen zu vermeiden. Wer größere Mengen Bärlauch sammeln möchte, benötigt eine Genehmigung des Waldbesitzers oder der Waldbesitzerin und der Naturschutzbehörde.
Die Handstraußregel gilt nicht nur für Bärlauch, sondern auch für andere Pflanzen wie Blumen, Gräser, Farne, Moose, Flechten, Früchte, Pilze, Tee- und Heilkräuter.
Der NABU empfiehlt: „Pro Pflanze sollte möglichst nur ein Blatt geerntet werden und zwar ganz unten am Stiel. Der Rest sollte stehen bleiben, damit sich die Pflanze weiter entwickeln kann.“ Nimm also immer nur so viel Bärlauch mit, wie du zum Essen benötigt.
Wichtig zu wissen: In Naturschutzgebieten ist das Sammeln von Bärlauch ganz verboten.
Was passiert, wenn man zu viel sammelt?
Wer mehr als die erlaubte Menge Bärlauch sammelt, muss mit empfindlichen Geldstrafen rechnen. Bei Verstößen gegen das Bundesnaturschutzgesetz drohen Bußgelder von bis zu 10.000 Euro, in besonders schweren Fällen sogar bis zu 50.000 Euro.
Die Polizei kontrolliert regelmäßig und hat in dieser Woche noch vor Beginn der Bärlauchsaison in Leipzig und Nordsachsen insgesamt sechs Männer gestellt, die im Leipziger Auwald knapp 100 Kilogramm Bärlauchknollen ausgegraben haben sollen.
Wie erkennt man Bärlauch?
Bärlauch (Allium ursinum) hat einige giftige Doppelgänger, darunter Maiglöckchen (Convallaria majalis), Herbstzeitlose (Colchicum autumnale) und Aronstab (Arum maculatum). Eine Verwechslung kann zu schweren Vergiftungen bis hin zum Tod führen.
Ein sicheres Unterscheidungsmerkmal ist der Geruch: Bärlauchblätter riechen beim Zerreiben stark nach Knoblauch, während die Blätter der giftigen Doppelgänger geruchlos sind. Allerdings kann dieser Test trügerisch sein, da der Knoblauchgeruch an den Fingern haften bleibt und so andere Proben verfälschen kann. Charakteristisch für Bärlauch sind einzelne, weiche Blätter mit Mittelrippe, die direkt aus dem Boden wachsen. Hier erfährst du mehr:
Die Bärlauchsaison beginnt etwa Mitte März und endet mit der Blüte des Bärlauchs Anfang Mai. Nach der Blüte verliert er an Geschmack.
** mit ** markierte oder orange unterstrichene Links zu Bezugsquellen sind teilweise Partner-Links: Wenn ihr hier kauft, unterstützt ihr aktiv Utopia.de, denn wir erhalten dann einen kleinen Teil vom Verkaufserlös. Mehr Infos.War dieser Artikel interessant?