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Wahltraut: Wahl-O-Mat für Gleichstellung und Inklusion

Wahltraut
Foto: Screenshot / wahltraut.de

Welche Parteien setzen sich für Gleichberechtigung ein? Wahltraut ist ein Wahl-O-Mat für die Bundestagswahl 2021 und verschafft dir den Überblick, wie die verschiedenen Wahlprogramme die Themen Gleichberechtigung und Feminismus angehen.

Am 26. September 2021 findet die Wahl zum 20. Bundestag statt. Die Wahlprogramme der einzelnen Parteien sind umfangreich und im Detail oftmals schwer zu erfassen. Verschiedene Online-Tools helfen dir dabei, die Parteien zu finden, die deine Interessen am ehesten vertreten. Das Tool Wahltraut befasst sich schwerpunktmäßig mit feministischen und gleichstellungspolitischen Themen.

Was ist Wahltraut?

Wahltraut ist deine Online-Wahlberaterin für Gleichstellungsthemen.
Wahltraut ist deine Online-Wahlberaterin für Gleichstellungsthemen.
(Foto: Hella Wittenberg)

Wahltraut ist ein neues Tool, das wie der Wahl-O-Mat der Bundeszentrale für politische Bildung oder der Klimawahlcheck funktioniert, nur mit einem anderen Schwerpunkt. Anhand eines Fragenkatalogs werden deine Positionen und Meinungen zu bestimmten Themen abgefragt und mit den Wahlprogrammen der Parteien abgeglichen. Wahltraut ist also eine Online-Wahlberaterin, deren Name den Vornamen Waltraud mit dem Thema der Wahl kombiniert und die mit dem Slogan „Wahltraut.de hilft dir kreuzweise“ für sich wirbt. Der Fokus liegt auf Themen der Gleichstellung, der Gleichberechtigung und des Feminismus

Besonders jetzt vor der anstehenden Bundestagswahl ist es wichtig, sich über die Wahlprogramme der Parteien zu informieren. Wahltraut berät dich bei der Wahl – sie zeigt dir aber auch Möglichkeiten auf, wie du dich darüber hinaus noch für gleichberechtigte Politik einsetzen kannst. Nach der Bundestagswahl prüft Wahltraut außerdem laufend, ob die Parteien ihre politischen Versprechungen einhalten.

Den Fragenkatalog hat ein Gremium konzipiert, das aus Verbänden, Organisationen und Expert:innen für frauenpolitische Themen besteht. So wurden wesentliche Schwerpunkte feministischer Politik definiert und sogenannte Wahlprüfsteine formuliert. Zu diesen Wahlprüfsteinen bezogen die Parteien dann Stellung, die Wahltraut transparent wiedergibt. 

Als Zusatz zeigt dir die Website von Wahltraut mehrere Wege und Möglichkeiten, wie du dich mit wenig Aufwand für einen gleichberechtigen Bundestag stark machen kannst.

Wer steckt hinter Wahltraut?

Die Initiative #stattblumen ist verantwortlich für den feministischen Wahl-O-Mat Wahltraut.
Die Initiative #stattblumen ist verantwortlich für den feministischen Wahl-O-Mat Wahltraut.
(Foto: Hella Wittenberg)

Wahltraut wurde von der Initiative „Gleichberechtigung statt Blumen“ der politisch engagierten Frauen Cordelia Röders-Arnold und Sally Lisa Starken ins Leben gerufen. Die Kampagne #stattblumen startete im Frühjahr 2020 und steht unter dem Motto „Wir wollen keine Blumen, wir wollen gleiche Rechte“. Sie prangert strukturelle Benachteiligungen von Frauen an, die in der Coronakrise noch zunahmen und stellt Forderungen an die Bundesregierung. In diesem Rahmen lenkt die Initiative Aufmerksamkeit auf politische Lücken, die es bei Gleichstellungs- und feministischen Themen gibt. Als nächsten Schritt fordern die Vertreterinnen der Initiative klare Handlungen in der Politik und wollen, dass „der nächste Bundestag mit Kandidat:innen besetzt wird, die für feministische Forderungen einstehen“.

Um diese Ziele umzusetzen, gibt es Wahltraut. Das Programm soll Wähler:innen und Politikengagierte über die Wahlprogramme der Parteien aufklären und auf die anstehende Wahl vorbereiten.

So funktioniert Wahltraut

Bewerte die vorgegebenen Thesen auf wahltraut.de.
Bewerte die vorgegebenen Thesen auf wahltraut.de.
(Foto: Screenshot / wahltraut.de)

Wahltraut ist ähnlich aufgebaut wie der originale Wahl-O-Mat der bpb. Du wirst durch einen Fragen- bzw. Thesenkatalog geführt und kannst dabei zu verschiedenen Themen Stellung beziehen. Insgesamt sollst du 32 Fragen beantworten beziehungsweise Thesen bewerten. Im Mittelpunkt stehen dabei beispielsweise Themen wie faire Bezahlung, Rechte von LGBTQIA+, Anti-Rassismus oder Inklusion. Auf jede Frage oder These kannst du mit „Stimme zu“, „Stimme nicht zu“ oder mit „Neutral/Weiß nicht“ antworten. Du kannst die einzelnen Fragen aber auch überspringen. Insgesamt kannst du zwei Fragen als „Persönlich wichtiges Thema“ deklarieren und so also Themen markieren, auf die du besonderen Wert legst.

Wahltraut zeigt die Positionen der fünf großen Parteien CDU/CSU, Die Grünen, Die Linke, FDP und SPD an. Das Ergebnis präsentiert das Programm neutral und wertfrei. Als Ergebnis wird dir die Übereinstimmung deiner Positionen mit denen der Parteien in Prozent angezeigt. Zusätzlich erhältst du eine detaillierte Auswertung. Hier kannst du deine Antworten gegebenenfalls noch mal anpassen und dir pro Frage die Positionen der Parteien im Detail anschauen.

Darum solltest du Wahltraut ausprobieren

Beispielanzeige für dein Ergebnis auf wahltraut.de.
Beispielanzeige für dein Ergebnis auf wahltraut.de.
(Foto: Screenshot / wahltraut.de)

Gleichberechtigung ist ein wichtiges Thema, das in der Gesellschaft immer mehr Aufmerksamkeit bekommt. Vor allem geht es um strukturelle Ungerechtigkeiten, die sich durch verschiedene Gesellschaftsbereiche ziehen. Vor dem Gesetz sind in Deutschland zwar alle gleich, allerdings ist dies in der Umsetzung im Alltag nicht immer der Fall. Gleichberechtigung ist ein komplexes Thema, das sich aus verschiedenen Facetten zusammensetzt oder diese tangiert. Beispielsweise fallen darunter Gender Mainstreaming (Gleichstellung der Geschlechter), Themen von Sexismus und Feminismus oder Rassismus. Konkret kann es dabei um Gehälter, gleichberechtigte Mitbestimmung bei politischen Entscheidungen oder auch sexuelle Selbstbestimmung gehen.

Warum ist es also sinnvoll, Wahltraut zu nutzen? Um Gleichberechtigung tatsächlich in der Gesellschaft zu verankern, ist es an der Politik, diese Themen anzustoßen und auf die Agenda zu setzen. Die Bundestagswahl 2021 ist die Gelegenheit, sich für eine gleichberechtigte Bundesregierung einzusetzen. Mit Wahltraut kannst du vergleichen, welche Parteien beispielsweise Ehegattensplitting positiv gegenüberstehen oder sich für die Rechte der queeren Community einsetzen.

Doch Wahltraut deckt damit nur einen Teil der Themen ab, die für eine Wahlentscheidung relevant sind. Wichtig ist, dass du dich vor der Wahl ausreichend und umfassend informierst. Nutze weitere Online-Tools wie den Wahl-O-Mat oder Klimawahlcheck, informiere dich in verschiedenen seriösen Medien und folge entsprechenden Social-Media-Accounts. Information und Kenntnis sind die wichtigsten Voraussetzungen, damit du deine Stimme denjenigen Parteien geben kannst, die deine Interessen am ehestern vertreten.

Natürlich solltest und kannst du selbst Gleichberechtigung unterstützen und entsprechend handeln. Doch eine Weichenstellung auf politischer Ebene ist eine bedeutende Notwendigkeit, die im großen Stil etwas bewegen kann. Die Initiative stattblumen formuliert auf ihrer Website entsprechend: „Wir müssen jetzt die richtigen Entscheidungen für eine gleichberechtigte Zukunft treffen“.

Übrigens: Hier geht’s zum Test.

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