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Walk and Talk: Meeting abseits vom Besprechungsraum

walk and talk
Foto: CC0 / Pixabay / igorovsyannykov

Bei einem „Walk and Talk“ gehen Kolleg:innen in kleinen Gruppen zusammen spazieren und führen dabei Besprechungen durch. Die Hintergründe, Vor- und Nachteile dieses Konzepts erfährst du hier.

Wie ungesund langes Sitzen für unseren Körper ist, ist längst kein Geheimnis mehr. So wird die Entstehung von Beschwerden und Krankheiten wie Rückenschmerzen, Bluthochdruck und Diabetes laut dem NDR begünstigt, wenn wir jeden Tag lange Zeit sitzend verbringen. Deshalb sei es wichtig, regelmäßig Alltagsbewegungen in den Büroalltag zu integrieren.

Solche Alltagsbewegungen können Unternehmen gezielt fördern, indem sie im Kollegium die „Walk and Talk“-Methode etablieren. In kleiner Runde gehen Kolleg:innen dabei gemeinsam an die frische Luft und führen gleichzeitig kurze Meetings durch.

Walk and Talk: Der Ablauf

Wichtig für den Erfolg der Walk-and-Talk-Methode ist eine möglichst geringe Anzahl an Teilnehmenden. Nur etwa zwei bis vier Personen sollten sich beteiligen. Zudem sollte die ungefähre Spazierroute vorher klar sein. Dabei ist natürlich eine möglichst ruhige Strecke von Vorteil. Der Ablauf des Meetings könnte dann in etwa so aussehen:

  • Eröffnung (fünf bis zehn Minuten): Zunächst sollten eine oder mehrere Personen ein konkretes Problem benennen. Grundlegende Verständnisfragen sollten jetzt gleich geklärt werden, damit für alle klar ist, worum es geht.
  • Diskussion (15 bis 30 Minuten): Beim Spazieren diskutieren alle Beteiligten mögliche Lösungsvorschläge.
  • Dokumentation der Ergebnisse (zehn bis 15 Minuten): Sind alle wieder im Büro angekommen, können nun die Ergebnisse dokumentiert werden.

Das Walk-and-Talk-Konzept kannst du entweder als eigenständiges Meeting nutzen oder in einen größeren Kontext mit einbauen – zum Beispiel in einen Workshop oder eine Fortbildung.

Walk and Talk: Die Vorteile

Im Rahmen von Walk and Talk gehen zwei bis vier Menschen für ein Meeting gemeinsam spazieren.
Im Rahmen von Walk and Talk gehen zwei bis vier Menschen für ein Meeting gemeinsam spazieren.
(Foto: CC0 / Pixabay / TanteTati)

Kurze Spaziergänge an der frischen Luft beugen nicht nur Rückenschmerzen vor, sondern wirken sich laut der Max-Planck-Gesellschaft auch positiv auf unsere Stimmung und unsere Gehirnstruktur aus. Die Forschenden gehen davon aus, dass die Bewegung draußen unsere Konzentration und die Leistungsfähigkeit unseres Arbeitsgedächtnisses steigert.

Das Walk-and-Talk-Konzept bietet also nicht nur für die Beteiligten selbst gesundheitliche Vorteile, sondern kann auch die Leistungsfähigkeit des gesamten Unternehmens verbessern. Schließlich deuten die Untersuchungen darauf hin, dass Menschen draußen beim Spazieren deutlich konzentrierter arbeiten können als sitzend im Meetingraum.

Zudem sind die Meetings bei der Walk-and-Talk-Methode auf 30 bis 60 Minuten begrenzt. Die Beteiligten sind deshalb gezwungen, sich auf relevante Inhalte zu konzentrieren und schweifen eventuell weniger in belanglosere Themengebiete ab.

Und nicht zuletzt liefert ja vielleicht nicht jedes Meeting die erhofften konkreten Ergebnisse. Beim Walk and Talk gibt es jedoch auch unabhängig von spezifischen Inhalten immer einen Mehrwert: Alle haben etwas für ihre Gesundheit getan und kehren vermutlich konzentriert und erfrischt zurück.

Nachteile des bewegten Meetings

Das größte Problem der Meetingvariante: Sie ist sehr stark vom Wetter abhängig. Gerade im Herbst und Winter kannst du die Methode also eventuell nicht immer durchführen und musst dann Alternativen parat haben. Eine mögliche Alternative ist zum Beispiel das Stand-up-Meeting, das du auch drinnen abhalten kannst.

Zudem funktioniert Walk and Talk nur bei einer sehr kleinen Gruppe. Sind zu viele Personen beteiligt, ist nicht mehr gewährleistet, dass sich alle gleichermaßen beteiligen können. Außerdem ist es kaum möglich, unterwegs etwas zu dokumentieren. Das kann erst geschehen, wenn alle Beteiligten wieder im Büro sind. Dementsprechend muss das Meeting auch ganz ohne Visualisierungsmöglichkeiten auskommen. Nicht zuletzt ist es auch schwieriger, zwischendurch an fehlende Informationen zu gelangen.

Walk and Talk lässt sich deshalb nicht als generelle Alternative zu allen Besprechungen nutzen. Das Konzept kann jedoch Abwechslung in den Büroalltag bringen und unter den richtigen Rahmenbedingungen wertvolle Ergebnisse liefern.

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