Zu dick, zu dünn, zu groß, zu klein – wer ist schon perfekt? Body Shaming ist Mobbing aufgrund der äußeren Erscheinung. Es verletzt nicht nur die Betroffenen, sondern nützt auch niemandem etwas. Was Body Shaming genau ist und was die Folgen sein können, erfährst du in diesem Beitrag.
Die Gesellschaft legt Normen fest, welche nicht immer gesund oder hilfreich sind. Ebenso ist es mit dem Aussehen und der Körperform. Als Frau sollst du schlank sein, als Mann sollst du trainiert sein, bloß nicht zu dünn oder zu dick. Alles was von diesem Idealbild abweicht, ist nicht akzeptiert, wird verspottet oder als faul abgestempelt. Insbesondere durch die Medien wird ein Körperbild als ideal vermittelt, welches für viele Menschen nicht nur unrealistisch, sondern auch ungesund sein kann. Erreichst du es dennoch nicht, ist nicht nicht selten mit Mobbing, dem sogenannten Body Shaming, zu rechnen. Die Konsequenzen? Eine psychische und physische kranke Gesellschaft.
Was ist Body Shaming?
Unter Body Shaming wird eine Verurteilung, Wertung oder Mobbing bezüglich des körperlichen Erscheinungsbildes verstanden. Menschen werden durch Body Shaming für ihr Äußeres diskriminiert. Dies betrifft sowohl zu dünne als auch zu dicke Menschen, sowie andere äußerliche Faktoren. Sowohl Männer als auch Frauen können davon betroffen sein, wobei Mädchen und Frauen statistisch häufiger betroffen sind. Wohlmöglich weil Äußerlichkeiten beim weiblichen Geschlecht eine (noch) größere Rolle spielen.
Body Shaming durch Social Media
Auf den verschiedensten Social Media Kanälen werden die idealen Körper präsentiert und ein Hype um das perfekte Körperbild geschaffen. Dadurch werden Bilder von einem Idealkörper vermittelt, welcher der Großteil der Bevölkerung nicht hat. Oftmals reflektieren die Bilder auf Social Media zudem nicht das reale Bild. Bearbeitungsprogramme erschaffen eine Illusion des perfekten Körpers, welcher nicht für jeden gesund und realistisch ist. Bereits im Kinder- und Jugendalter werden wir somit von einem unrealistischen Körperbild geprägt.
Fat Shaming
Fat Shaming ist eine der bekanntesten Formen des Body Shamings. Beschrieben wird dadurch die Diskriminierung übergewichtiger Personen. Im Alltag haben Übergewichtige häufig mit verletzenden Vorurteilen wie Faulheit und Ratschlägen zum Abnehmen und Sport treiben zu kämpfen. Studien fanden heraus, dass adipöse Menschen auch im Berufsleben benachteiligt sind, da Ihnen weniger zugetraut wird.
Folgen von Body Shaming?
Wie auch jede andere Form vom Mobbing stellt Body Shaming eine enorme psychische Belastung dar. Die Abwertung, die erfahren wird, führt zur Selbststigmatisierung, also der eignen Abwertung. Dies kann zum einen das Ursprungsproblem verschlimmern, zum anderen bringt es weitere gesundheitliche Folgen, welche die Lebensqualität einschränken, mit sich. Dazu kann eine Verminderung des Wohlbefindens, ein niedriges Selbstwertgefühl, Ängste sowie psychische Störungen wie beispielsweise Depressionen, nicht selten begleitet durch suizidale Gedanken, zählen. Zudem steigt durch den Fokus auf das Äußere das Risiko, an einer Essstörung zu erkranken. Auch wenn eine Essstörung jeden treffen kann, sind insbesondere junge Mädchen gefährdet. Laut einer Umfrage des Robert-Koch-Instituts weisen über 30% der jungen Mädchen zwischen 14 und 17 Jahren Anzeichen eines gestörten Essverhalten auf.
Die Gegenbewegung: Body Positivity
Als Gegenbewegung zum Body Shaming zelebrieren immer mehr Menschen ihren Körper in jedem Zustand. Diese Gegenbewegung wird Body Positivity genannt. Übergewichtige Menschen posten Bilder auf Social Media, in denen sie ihre Körper in Scene setzen. Ist das die Lösung? Experten sehen die Gegenbewegung kritisch, da auch hier zu viel Aufmerksamkeit auf den Körper und auf Äußerlichkeiten gelegt wird. Eine neutrale Einstellung zum Körper sollte das Ziel sein.
Was kann ich tun, wenn ich von Body Shaming betroffen bin?
Eine dicke Haut, an der fiese Kommentare abprallen, reicht in der Regel bei Body Shaming nicht aus. Auch wenn dies, ebenso wie der Austausch mit anderen Betroffenen, eine Unterstützung sein können, solltest du dir unbedingt Hilfe bei Experten:innen suchen. Psychotherapeuten:innen und Ärzten:innen können dir helfen Depressionen und Ängste zu überwinden, dein Selbstbewusstsein zu stärken und dir somit wieder zu mehr Wohlbefinden verhelfen.
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- Body Positivity: 5 Schritte zu mehr Selbstliebe
- Negative Gedanken loswerden: So gehst du mit ihnen um
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