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Wax Wrap & Wildwax: Statt Frischhaltefolie – in Deutschland hergestellt

wax wrap wildwax
Foto: © Wax Wrap

Wachstücher sind eine nachhaltige Alternative zu Alu- oder Frischhaltefolie. Mit Wax Wrap und Wildwax stellen wir dir zwei Produzenten von Wachstüchern aus Deutschland vor.

Ob angeschnittes Obst und Gemüse, der übrig gebliebene Dip oder das Pausenbrot für unterwegs – um diese Dinge frisch zu halten, wickeln viele sie in Alufolie oder Frischhaltefolie aus Plastik ein. Leider sind das Einwegprodukte, die viel Müll verursachen.

Eine nachhaltige Alternative für Alu- und Plastikfolie sind Wachstücher. Das sind Baumwolltücher, die mit Bienenwachs, Jojobaöl und Baumharz behandelt werden. Durch die antibakteriellen Eigenschaften des Bienenwachs und Jojobaöls bleiben Lebensmittel frisch. Das Material ist trotzdem flexibel und nachhaltig, weil man es sehr lange verwenden kann. Frisch halten mit dem Wachstuch kannst du Brot, Käse, Obst und Gemüse, nur für Fleisch ist es nicht geeignet.

Bisher gab es Wachstücher über Hersteller aus Österreich (Jaus’n Wrap) und den USA (Bee’s Wrap). Mit Wax Wrap und Wildwax gibt es nun ein weiteres Angebot direkt aus Deutschland – und vielleicht auch in einem Geschäft in deiner Nähe.

Wachstücher von Wax Wrap

Die Wachstücher von Wax Wrap gibt es in vielen Varianten.
Die Wachstücher von Wax Wrap gibt es in vielen Varianten.
(Foto: © Wax Wrap)

Im Sommer 2017 begannen Anna Brooks-Kasteel und Chelsea Wright in der heimischen Küche Bienenwachstücher herzustellen. Zunächst nur für sich selbst. Nach vielen Nachfragen und interessierten Blicken von Freunden, Kommilitonen und Familie, entschieden sie sich ihre Wachstücher als Wax Wraps zu verkaufen.  

Andere bei einem nachhaltigen Lebensstil zu unterstützen, das sei ihre Motivation. „Viele waren davon begeistert, jedoch wollten sie nicht den Aufwand betreiben, die Wachstücher selbst herzustellen. Wir dagegen genießen den Prozess,“ erzählen sie.

Wer aber doch Wachstücher selber machen möchte, kann einen der Workshops in Berlin besuchen, die Anna und Chelsea anbieten.

Herstellung der Wax Wraps

Die Wachstücher stellen Anna und Chelsea in Berlin per Hand her. Die Tücher dafür schneiden sie aus Bio-Baumwolle von Lebenskleidung aus dem Berliner Kreuzberg zu. Das Bienenwachs kommt von einer bio-zertifizierten Imkerei aus Neukölln in Berlin und das Harz aus Österreich, das dort nach traditionellen Methoden geerntet wird. Die sogenannte Pecherei wurde 2011 in die Liste des Immateriellen Kulturerbes der UNESCO aufgenommen.

Die Labels der Verpackung sind aus Graspapier, ein nachhaltiger Ersatzstoff, der den Einsatz vieler Primär-Ressourcen in der Papierherstellung reduziert. So wird die wichtige Ressource Holz geschont. Die Tüten kann man außerdem aufheben, um darin die Wachstücher aufzubewahren, wenn man sie nicht braucht.

Es ist auch eine vegane Variante geplant. Die befindet sich aber noch in der Entwicklungsphase. „Es wäre einfach und möglich eine vegane Variante aus pflanzlichen Wachsquellen aus anderen Länder zu entwickeln. Aber wir möchten mit regionalen Wachsquellen arbeiten und deswegen dauert unsere vegane Variante ein bisschen länger“, erzählen Anna und Chelsea. Vegane Wachse stammen häufig von Pflanzen aus den Tropen – das Carnaubawachs zum Beispiel aus Brasilien.

Hier gibt es Wax Wraps

Die Wax Wraps gibt es in verschiedenen Größen: in Small (15 mal 15 Zentimter) bis Large (35 mal 35 Zentimeter). Die einzelnen Tücher kosten zwischen 5 und 15 Euro.

Bestellen kann man sie aktuell auf der Website über das Kontaktformular. Außerdem sind die Wax Wraps in  einzelnen Läden in Berlin erhältlich, z. B. im Biotopia in der Wrangelstr. 49 und im LPG am Boxhagener Platz in Friedrichshain.

Wachstücher von Wildwax

Wachstücher von Wildwax
Wachstücher von Wildwax
(Foto: © Wildwax)

Zu Wildwax gehören Sabrina Kratz, Lotte Schöpf und Omar Rock. Sabrina macht schon seit einigen Jahren Wachstücher – die Ideengeberin war ihre Großmutter. Sie komme aus einer Imkerfamile und hatte selbst den größten Teil ihres Lebens Bienen, erzählt sie. „Oma hat zum Frischhalten von Brot schon Bienenwachstücher verwendet.“

Letztes Jahr haben sich Sabrina, gelernte Schneiderin, Lotte, eine Biologin und Omar, Druck und Medien Techniker, dann gefunden. Durch ihre unterschiedlichen beruflichen Hintergründe ergänzen sie sich perfekt.

Herstellung der Wildwax-Tücher

Die wesensgerechte Haltung von Bienen liegt Wildwax besonders am Herzen.
Die wesensgerechte Haltung von Bienen liegt Wildwax besonders am Herzen.
(Foto: CC0 / Pixabay / Pexels)

Die Wachstücher von Wildwax werden alle in Frankfurt am Main in Handarbeit gewachst, geschnitten und gefaltet. Das Bienenwachs stammt aus Demeter Betrieben, die Bienen wesensgemäß halten. So ist zum einen gewährleistetet, dass das Wachs ein reines Abfallprodukt der Bienen ist und zum anderen, dass die Bienen Naturbau betreiben dürfen. Das Wachs holt Wildwax direkt vom Imker ohne Zwischenhändler.

Das Fichtenharz kommt aus Frankreich. Zwischen den Ernten wird fünf Jahre gewartet, in denen sich die Fichte erholen kann. Das genutzte Kokosfett ist Bio-zertifiziert. Das Kokosfett ist nicht regional, aber sie haben sich dennoch dafür entschieden, da es ebenfalls antibakterielle Eigenschaften besitzt und zudem eine sehr lange Haltbarkeit hat. 

Die GOTS zertifizierte Baumwolle beziehen Wildwax momentan noch über einen Zwischenhändler. Da sie aber mittlerweile über die Produktion größerer Mengen nachdenken können, würden sie gerne einen Betrieb finden, der Baumwolle nach Demeter Philosophie erntet und verarbeitet. 

Wildwax hat sich bewusst gegen eine vegane Variante entschieden. Vor allem, weil pflanzliche Wachse keine antibakteriellen Eigenschaften haben. Mit Bienenwachs bleiben Lebensmittel daher viel länger frisch. Deshalb achten sie umso genauer darauf, dass die Bienen von denen das Wachs stammt, wesensgerecht gehalten werden.

Hier gibt es die Wildwax-Tücher

Die Wildwax-Tücher gibt es in verschiedenen Größen: in Small (15 mal 15 Zentimter) bis XLarge (40 mal 50 Zentimeter). Die Tücher sind auch im Set erhältlich. Einzelne Tücher kosten zwischen 8 und 11 Euro. 

Bestellen kann man sie auf der Website. Außerdem sind die Wildwax-Tücher in folgenden Läden zu bekommen:

  • Reformhaus Andersch, Glauburgstraße 77, Frankfurt
  • Feine Emma, Vogelsbergstraße 17, Frankfurt
  • Dottenfelderhof, Bad Vilbel 
  • Küchenliebe, Gärtnerstraße 28, Berlin-Friedrichshain
  • UNVERPACKT in Karlsruhe, Bahnhofplatz 8, Karlsruhe
  • UNVERPACKT in Ettlingen, Badener-Tor-Straße 13-15, Ettlingen
  • Reformhaus M. Wiessner, Liebigstraße 28, Marburg

So verwendest du die Wachstücher

Deine Lebensmittel kannst du in die Wachstücher einfach einwickeln oder Schüsseln damit abdecken. Das Wachstuch schmiegt sich an die unterschiedlichsten Formen an, wenn du die Wärme der eigenen Hände verwendest, um es zu formen. Wenn du dein Wachstuch reinigen willst, dann wische es nach der Verwendung mit einem feuchten Tuch ab und lass es dann an der Luft trocknen. Achte darauf, es nicht unter heißem Wasser zu spülen, da sonst das Wachs darunter leidet.

Fazit: Nachhaltige Wachstücher auch in Deutschland

Sowohl Wax Wrap als auch Wildwax achten auf eine nachhaltige Herstellung der Wachstücher. Beide legen viel Wert auf die Qualität der Materialien. Wax Wrap unterstützt nebenbei willige DIY-ler bei der Herstellung eigener Wachstücher. Die Wachstücher von Wax Wrap gibt es bisher nur in Berlin. Wildwax ist auch in anderen Städten vertreten.

Die Wachstücher von Wax Wrap und Wildwax bieten somit eine regionale Alternative zu den Geschwistern in Österreich und den USA. 

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